Wir ritten den ganzen Tag durch, um am Abend an die Grenzen des Grünwaldes zu kommen. Ich genoss den Wind in meinen Haaren und die warme Sommerluft, die über meine Haut strich.
Wir ritten durch Wiesen mit saftig grünem Gras, durch Wälder und über Gebirge. Keiner sagte irgendwas auf dieser Reise.Gegen Abend kamen wir dann an den Grenzen an und sahen gerade noch die rote Sonne über dem Grünwald untergehen. Einen geeigneten Rastplatz fanden wir recht schnell und ließen dort unsere Pferde frei, mit dem Wissen, dass sie morgen früh wieder da sein würden. Legolas war mit seinen Eltern aufgebrochen, um Brennholz zu sammeln und Nahrung zu suchen. Ich wäre auch gerne mitgegangen, wusste aber, dass ich nur nerven würde, da ich keinerlei Ahnung vom Jagen hatte. Somit blieb ich am Rastplatz mit den Wachen zurück, die sich aber auch schon soweit "eingerichtet" hatten.
Aus Moos und getrocknetem Laub, das ich gefunden und mitgenommen hatte, machte ich vier große "Betten". Das Proviant hatte ich zu einem kleinem Buffet zusammengestellt und die Wasserschläuche hatte ich an dem kleinem See in der Nähe von uns wieder aufgefüllt.
Als Legolas und seine Eltern zurückkamen, machten sie ein Lagerfeuer und darüber brieten wir die wilden Kartoffeln und kochten mit Wasser die Eicheln weich. Dazu gab es Lembas und frische Früchte. Durch dieses unbeschwerte Gefühl, das in unserer kleinen Truppe aufkam, merkte ich mal wieder, wie sehr ich Legolas liebte. Diese eine Woche mit ihm war wunderschön gewesen und ich wusste, dass er mir fehlen würde, wenn ich für den Rest des Jahres nach Hogwarts zurückkehren musste.
Nach dem Essen und der Absprache, wer Wachen halten sollte, zogen wir uns zu den "Betten". Legolas und ich schliefen nebeneinander uns so saßen wir eine Weile schweigend zusammen und betrachteten den klaren Sternenhimmel. Plötzlich fing Legolas an zu flüstern.
'Asteleth, ich weiß, du bist meine Halbschwester, aber trotzdem weiß ich nicht, wie ich es dir sagen soll. Von der Prophezeiung und der Tatsache, dass ich meine Halbschwester heiraten soll, war ich Anfangs geschockt. Das hielt so lange an, bis unsere Mutter mir erklärte, dass es keine Inzucht wäre. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass es anders sein würde. Du warst von Anfang an nicht nur meine Halbschwester, nein, in dir habe ich auch etwas gesehen, was ich seit Jahren nicht mehr hatte: Eine gute Freundin. Dazu kommt, dass du mir dieses Gefühl gegeben hast, Sicher zu sein, was ich seit dem Ringkrieg nicht mehr hatte. Was ich sagen will:
Le melin! (Ich liebe dich).'Die letzten Worte murmelte er nur noch, doch ich hatte sie gehört. Gerührt antwortete ich:
'Legolas, so war es auch bei mir. Ich hatte anfangs auch bedenken, aber zu Unrecht, wie sich rausgestellt hat. Ich liebe dich auch!'
Kaum hatte ich das gesagt, spürte ich seine weichen Lippen auf meinen und meine Hände hielt er fest umschlossen. In mir drin explodierte und drehte sich alles. Ich schloss die Augen und ließ dieses Gefühl durch mich gehen. Als wir uns lösten, blickte Legolas mich an und sagte:
'Du bist das beste was mir je passiert ist. Le melin nin bereth!'
'Und ich dich auch nin Aran! Morgen sagen wir es Naneth und Thranduil, oder?'
Mit einem Nicken von Seiten Legolas, kuschelte ich mich an seine Brust und als er dann seinen starken Arm beschützend um mich legte, schlief ich mit einem Lächeln im Gesicht ein.
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Die Königin der drei Elbenreiche
FantasyLily, ein Mädchen, das von ihren Eltern in die Menschenwelt geschickt wurde, weil diese wollten, dass das Mädchen normal aufwächst, bekommt eines Tages einen Brief mit einer Nachricht, die ihr Leben schlagartig verändern wird. Das Cover hat mir die...