Bis wir dann schlussendlich am Trainingsplatz ankamen, dauerte es eine Weile, da im Schloss reger Betrieb herrschte. Legolas hatte mir vorgestern verraten, dass er nächste Woche Geburtstag hat und deshalb so viel los war. Ich zerbrach mir seitdem den Kopf, was ich ihm denn schenken könnte.
Thranduil und Naneth warteten schon auf uns und strahlten uns an, als sie uns sahen.
Naneth, schön dich zu sehen. Thranduil hat mir gesagt, du wärst mit Legolas Tauriel zum Erebor bringen mitgekommen. Ist sie dort heil angekommen? Der verehrte Herr hier neben mir will ja nichts erzählen.
Ich schloss Naneth in eine herzliche Umarmung und schaute Legolas belustigt an.
'Er will dir also nichts erzählen? Aber sei beruhigt, Tauriel ist wohlbehalten bei Kíli und ihrer Tochter Arabell. Ich soll dir Grüße von den dreien ausrichten. Kíli will dich bald mal kennenlernen.'
Das waren schöne Neuigkeiten. Und Kíli mal zu treffen, oder allgemein mal Zwerge zu sehen, hatte ich mir schon fest vorgenommen.
'Warum sind wir eigentlich hier? Ich hatte gerade Berater bei mir, dann kommst du und rettest mich vor ihnen. Tschuldigung Ada, aber die waren heute echt nervig', sagte Legolas belustigt. Ich lachte leicht.
'Ich hab dich von den Beratern gerettet, da ihr heute das Zaubern lernt. Ich habe euch dreien Zauberstäbe besorgt, also könnt ihr loslegen. Aber zuerst mal soll sich der Zauberstab seinen Herr aussuchen.'
Ich zog die drei Stäbe aus der Tasche und gab jedem einem davon in die Hand.
'Und jetzt tauscht ihr die Stäbe so lange, bis jeder von euch ein warmes Gefühl spüren kann.'
Die drei sahen mich zwar leicht verwirrt an, machten jedoch was ich sagte und reichten die Zauberstäbe weiter. Nach neun Mal weitergeben, zeigte sich die erste Wirkung. Legolas fing an zu 'leuchten', als er den mit dem Mondstein versehenden Stab in der Hand hielt. Thranduil bei dem Stab mit der lilanen Edelsteinkugel und Naneth bei dem goldenen.
'So, jeder von euch hat jetzt seinen Stab, den er nur verlieren kann, wenn er entwaffnet wird. Aber das erklär ich euch ein anderes mal. Versucht jetzt mal, irgedwas damit zu machen, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wie es sich anfühlt, einen Zauberstab zu führen.'
Kaum hatte ich das gesagt, fingen die drei an, mit ihrem Zauberstab irgendwelche Bewegungen zu machen. Sie kreisten ihn, schwangen damit über ihren Köpfen herum, zielten auf wahllose Gegenstände oder peitschten damit in der Luft herum.
Ich meinerseits lief mit einem Schutzschild herum und versuchte, während ich die kaputtgegangen Sachen zu reparieren, nicht getroffen zu werden. Naneth neben mir brachte einmal fast den kompletten Parcour zum Einsturz, den ich aber, dem Valar sei Dank, mit einem 'Aresto Momentum' und einem darauffolgenden 'Reparo' davor bewahren konnte.
Legolas und Thranduil hatten eher Gefallen daran gefunden, sich gegenseitig zum bombadieren, sodass ich das ein oder andere Mal mit einem 'Protego' dazwischen gehen musste.
Nach einer Weile fragten die drei nach Zaubersprüchen. Weil ich wusste, das sie diese auch lernen wollten, hatte ich zumindest die leichten auf eine Pergamentrolle geschrieben, die ich den dreien gab.
'Hier drauf habe ich euch mal die leichten Sprüche draufgeschrieben. Das wären Aquamenti, Lumos, Nox, Wingardium Leviosa, calidum aerem, frigus aeris und Accio. Diese könnt ihr euch selber beibringen. Einfach die Wörter sagen und die Bewegungen, die ich drunter gemalt hab, machen und fertig. Die Duell- und Schutzzauber werde ich euch lehren, da diese schwieriger sind. Wir fangen an: Stellt euch in einer Reihe auf und macht mir nach.'
Ich musste zugeben, das mir es Spaß machte, ihnen "Befehle" zu geben. Das könnte bei den Todessern noch nützlich sein. Während ich um die drei herumlief, fiel mir ein, dass der dunkle Lord mir ja dann auch die dunkleren Flüche beibringen würde.
Mein Vater wollte sie mir nicht beibringen, worüber ich anfangs sehr enttäuscht war. Aber jetzt war ich ihm dankbar dafür, es nicht getan zu haben. Der dunkle Lord hat bestimmt noch kniffligere Flüche, die ich gebrauchen könnte. Lieber ließ ich mir diese von jemanden beibringen, der damit noch mehr Erfahrung als mein Vater hatte und das war zweifelsohne der dunkle Lord.
Die drei schlugen sich erstaunlich gut, dafür, dass sie das erste Mal zaubern und keinen einzigen Tropfen magisches Blut in sich hatten. Legolas schaffte zu meiner Verwunderung ein erstklassiges Protego- Schild und auch die Schock-und Entwaffnungszauber klappten gut.
Schlussendlich beschloss ich, ihnen auch noch Expecto Patronum beizubringen. Ich hatte auch so ähnliche Ergebnisse und mein Vater scheute nicht daran, ihn mir zu zeigen.
'Das ist erstaunlich gut, was ihr heute schon geleistet habt. Darum hab ich beschlossen, euch einen der schwierigsten Zauber beizubringen, den es gibt. Den Patronuszauber. Das ist ein Schutzschild, das euch vor Dementoren schützt. Üble Kreaturen, die euch die Seele aus dem Leib saugen können. Dafür müsst ihr euch aber eine sehr schöne Erinnerung vorstellen, damit er klappt. Versucht es und sagt dann "Expecto Patronum".'
Ich beobachtete die drei dabei, wie sie die Augen schlossen und in ihrem Gedächtnis nach Erinnerungen suchten. Es legte sich eine angenehme Stille über den Platz aus, bis schließlich Naneth ein leises Expecto Patronum rief. Ein schwacher, jedoch deutlicher Strahl schoss aus ihrem Zauberstab hervor. Es war ein Schmetterling, der anmutig über ihrem Kopf flatterte.
Auch Legolas und Thranduil schafften es nach einer Weile und ließen eine Eule und einen Elch erscheinen. Die Eule flog von Legolas zu Thranduils Elch, ehe die beiden sich mit Naneths Schmetterling trafen.
Es gab ein wunderschönes Lichtspiel und als dann auch noch meine Katze hinzukam, verwandelte es sich alles in einen Regen aus Lichtfunken. Strahlend sah ich die drei an.
'Das habt ihr gut gemacht. Großes Lob an euch. Für heute war es das erstmal, aber nächste Woche prüfe ich euch, noch vor Legolas' Geburtstag. Also übt ruhig die Sprüche, die auf der Rolle stehen. Die anderen natürlich auch. Bis zum Abendessen dann.'
'Asteleth, warte.'
Legolas kam von hinten zu mir und schlang seine Arme um meinen Körper.
'Ich dachte, wir könnten noch in den Garten gehen, uns einfach mal ausruhen.'
Ich stimmte zu und so schlenderten wir Hand in Hand in den kleinen Kräutergarten von Naneth, wo wir uns einfach nur hinsetzten und redeten.
So, kleine Info noch: Nächstes Kapitel wird einen Zeitsprung haben, direkt zu Legolas' Geburtstag.
Bis nächste Woche dann^^
DU LIEST GERADE
Die Königin der drei Elbenreiche
FantasyLily, ein Mädchen, das von ihren Eltern in die Menschenwelt geschickt wurde, weil diese wollten, dass das Mädchen normal aufwächst, bekommt eines Tages einen Brief mit einer Nachricht, die ihr Leben schlagartig verändern wird. Das Cover hat mir die...