Gegen Sonnenuntergang ging ich in unser Gemach zurück, in dem Legolas bereits die Pergamentrollen und Federn mit Tintenfässern auf den Schreibtisch gelegt hatte. Verwundert ging ich zu ihm.
'Legolas, wie ich gesehen hab, warst du fleißig. Aber warum? Lass uns die ersten paar Tage hier ein bisschen runterkommen. Wir haben danach immer noch etwas Zeit, um die Briefe zu beantworten.'
Seufzend drehte sich Legolas zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände.
'Ich weiß, ich weiß... Aber lieber jetzt schon mal alles vorbereiten, als dann nachher in helle Panik zu fallen. Aber du hast Recht, jetzt genießen wir erst mal.'
Schmunzelnd ließ er von mir ab und ging zum Kleiderschrank. Eine kurze Zeit später kam er mit einem Kleid in der Hand zu mir.
'Würdest du mir den Gefallen machen und dieses hier heute zum Abendessen tragen? Aragorn und Arwen sollen doch schon heute angekommen sein und da dachte ich...'
Lächelnd nahm ich ihm das Kleid ab.
'Natürlich. Aber du kannst auch nicht in deiner Reise Kleidung bleiben. Denk dran, wir haben nach dem Essen noch ein Gespräch mit Elrond.'
Im Bad zog ich mir das Kleid über und betrachtete mich in dem großen Wandspiegel. Es war ein hellblaues Kleid mit langen Ärmeln. Der Saum des Kleides umspielte sanft meine Knöchel.
Im Wohnzimmer ging ich zu der Vitrine und nahm meine Tiara heraus. Legolas' nahm ich auch und setzte sie ihm sanft auf den Kopf, als er zu mir kam.'Dann wollen wir mal!'
Ich hakte mich in seinem Arm unter und gemeinsam machten wir uns auf dem Weg zum Speisesaal. Von drinnen drang schon lautes Gelächter und wir nickten den Wachen zu, die uns dann eintreten ließen.
Das Volk saß an kleinen runden Tischen in Gruppen zusammen und schauten auf, als sie Legolas und mich sahen. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und zog Legoals zu dem langen Tisch am Ende des Saales. Dort saßen bereits schon Elrond, Eladan, Elrohir, mir ein unbekannter Mann und an seiner Seite eine Elbin, die Elrond ähnlich sah.
Legoals und ich nahmen Platz neben Elrond und gleich daraufhin kamen auch schon Diener herein und brachten Schlüsseln mit lecker riechendem Risotto herein. Dazu gab es einen sehr köstlichen Rotwein.
'Legolas, wer sind diese beiden dort?', flüsterte ich und nickte mit dem Kopf in Richtung den mir beiden unbekannten.
Legolas lächelte nur wissend und räusperte sich dann.
'Aragorn, Arwen, schön euch beide wieder zu sehen. Darf ich euch vorstellen, das ist Asteleth, meine Verlobte.'
Aragorn begrüßte Legolas mit einem herzlichen Händedruck und wandte sich dann an mich.
'Soso, seine Verlobte also. Freut mich, dich kennenzulernen. Das hier ist meine Frau Arwen, sie ist die Tochter von Elrond. Gemeinsam sind wir das Königspaar von Gondor.'
In dem Moment, als er Gondor sagte, machte es bei mir Klick. Thranduil hatte mir bei seinem 'Unterricht' von Gondor erzählt und auch, dass sein König einer der Ringgefährten war. Deshalb kannte er auch Legolas.
'Die Freude ist ganz meinerseits. Legolas hat mir vorhin auch erzählt, dass wir morgen gemeinsam etwas unternehmen werden. Ich freue mich schon wahnsinnig drauf.'
In bester Laune setzte ich mich wieder und griff unter dem Tisch nach Legolas' Hand während ich mich mit Arwen unterhielt. Sie kam mir ziemlich symphatisch vor.
Nach ein paar Stunden verließ Elrond den Raum und deutete mit einem Kopfnicken in unsere Richtung an, dass wir ihm folgen sollten. Wir verabschiedeten uns von Aragorn und Arwen und folgten Elrond in sein Büro. Dort ließen wir uns gegenüber von Elrond auf dem Sofa nieder und wurden auch sofort mit Fragen durchlöchert.
'Ich bin ziemlich neugierig, was in den letzten Wochen alles so bei euch passiert ist. Also, was gibt es neues von euch beiden? Was gibt es im Grünwald neues? Wie sieht es in der Zaubererwelt aus?'
Schmunzelnd blickte ich zu Legolas und dann zu Elrond.
'Was es neues gibt? Allerhand. Legolas und ich sind seit drei Tagen verlobt und sehr glücklich darüber. Im Laufe der letzten Wochen hab ich sehr viel nützliches gelernt und bin im Stande, mich zu verteidigen und andere zu heilen. Aber das wichtigste ist, das ich jetzt endlich meine Familie habe. Über den Grünwald berichtet dir am besten Legolas, er kennt sich damit besser aus. Was die Zaubererwelt angeht... Nun ja, sagen wir, es ist kompliziert. In einer Woche werde ich wieder aufbrechen, um den Todessern im dritten Zaubererkrieg beizustehen. Lange Geschichte, das ist jetzt nur mal die grobe Zusammenfassung. Ich werde aber versuchen, öfters hier her zu kommen, da hier erstens meine Familie und Verlobter lebt und ich zweitens die Hilfe der Grünwald Elben bekommen habe. Wie genau ich das mache, ist noch unklar, aber wird schon klappen. Gibt es hier etwas neues?'
Ich schnappte kurz nach Luft, denn ich hatte das alles in einem rasendem Tempo runter gerasselt, das ich schon befürchtete hatte, Elrond sei gar ncht mitgekommen. Doch dieser starrte nur auf seine Hände und begann dann zu berichten.
'Eigentlich gibt es hier in Imladris nicht viel neues. Aber erstmal noch mal Herzlichen Glückwunsch zu eurer Verlobung. Die Prophezeiung erfüllt sich immer mehr und das ist auch gut so. Nun zu Imladris. Ihr habt ja schon bemerkt, das Aragorn und Arwen hier sind. Die beiden werfen für eine Woche hier eine Auszeit nehmen, ehe sie sich dann wieder den königlichen Aufgaben in Gondor widmen. Thranduil hat mir in de letzten Tagen einen Brief geschrieben und mir die Situation wegen dem Krieg etwas genauer erklärt. Er hat mich auch gefragt, ob wir euch auch helfen könnten. Ich habe absolut nichts dagegen, darum bekommst du auch die Hilfe der Bruchtal Elben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Lorien euch auch helfen wird.'
Das waren sehr gute Neuigkeiten. Umso mehr Hilfe ich bekommen würde, umso schneller war der Krieg eventuell vorbei. Das teilte ich auch Legolas und Elrond mit.
Spät am Abend, nachdem Legolas Elrond noch von der aktuellen Lage im Grünwald berichtet hatte und schon auf dem Weg zurück auf das Gemach war, hielt Elrond mich zurück.
'Asteleth, es geht um den Brief, den deine Mutter mir geschrieben hat. Ich soll dich nur vorwarnen und sagen, dass wenn in den nächsten Tagen etwas ungewöhnliches passieren sollte, du sofort zu mir kommen sollst. Ich kann dir dann weiterhelfen.'
Etwas verwirrt schaute ich ihn an und nickte dann nur lächelnd.
'Das mache ich auf jeden Fall. Danke für die Hilfe und noch eine angenehme Nacht.'
Ich drückte ihn noch kurz und lief dann Legolas hinterher, der vor der Tür gewartet hatte. Mit einem Kopfnicken symbolisierte ich ihm, das alles in Ordnung war und drückte die Klinke runter.
Drinnen schnappte ich mir sofort mein Nachtgewand und verschwand damit im Bad. Als dann auch Legolas zu mir ins Bett kam, kuschelte ich mich an ihn und schlief mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht ein.
Sooo, ich melde mich auch mal wieder. Die letzten paar Wochen hatte ich eine ziemlich große Schreib Blockade, deshalb ist nichts gekommen. Tut mir leid. Aber jetzt Versuch ich wieder regelmäßiger zu updaten.
LG Julia
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Die Königin der drei Elbenreiche
FantasyLily, ein Mädchen, das von ihren Eltern in die Menschenwelt geschickt wurde, weil diese wollten, dass das Mädchen normal aufwächst, bekommt eines Tages einen Brief mit einer Nachricht, die ihr Leben schlagartig verändern wird. Das Cover hat mir die...