This is Harry Styles

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Ist es nicht irgendwie komisch dass wir uns ab einem bestimmten alter alle in irgendwelche Schubladen stecken lassen müssen? Wir werden zu Freigeistern erzogen und dürfen eigentlich nie der sein der wir sein wollen, denn hier gibt es Richtlinien, daran musst du dich halten und so weiter. Du lebst als Kind so wie du es willst, spielst im Dreck, haust einem was über die Rübe und dein Leben ist perfekt. Aber sobald du die schule betrittst wirst du schon in Schubladen gesteckt. Egal ob Nerd oder eben das komplette Gegenteil davon. Es verfolgt dich teilweise sogar bis ins hohe Alter.

An meiner Schule bin ich, Harry Edward Styles der Fuckboy schlechthin. Wie ich zu dem ruf kam? Keine Ahnung.

Und jetzt stell ich mir die frage, die ich mir jeden Morgen stelle, ist es überhaupt wichtig in die Schule zu gehen? Es ist unfassbar nervig. Man steht früh auf, zu einer Unmenschlichen Uhrzeit um dann 6 Stunden seines Lebens mit nichts geringeren zu verschwenden als Lernen. Ist das gerechtfertigt? Ich glaube nicht. Zumal ich sowieso nicht vorhabe mich bei irgendeinem College zu bewerben. Ich werde Musiker. Ganz klar. Oder mach irgendwas mit Motorrädern. Ich würde wirklich lieber in meinem Bett liegen und über das Leben philosophieren als hier in diesem Käfig die nächsten kostbaren 6 stunden meines Lebens gefangen zu sein.

Bei dem Gedanken an Zayn schlich sich jedoch ein breites Grinsen in mein Gesicht. Zayn ist mein Bester Freund. Vor ein paar Jahren ist er mit seiner Familie her gezogen und geht seit dem auf die Doncaster High. Ich hab ihn direkt in meinen Bann gezogen und jetzt sind wir unzertrennlich. Er musste umziehen, weil seine Eltern ein besseres Job Angebot hier bekommen hatten und eventuell auch weil er von der Schule geschmissen wurde.

„Styles! Ich dachte schon du kommst heut nicht!" hörte ich ihn schon von weitem. „Ich muss ehrlich zu geben Malik, ich habe daran gedacht." Grinsend schaute ich den schwarzhaarigen vor mir an der genüsslich an seiner Zigarette zog. Ich fand das tatsächlich etwas abstoßend aber ich muss es ja nicht machen. „Du hast was verpasst." Sein lachen erhellte den ganzen Hof. „Echt was?" Schwungvoll drehte ich mich um und mein Blick fiel auf die Doncaster Elite.

Die Doncaster Elite ist eine schule für Stars und Sternchen, könnte man so sagen. Dabei gehen da nur die Menschen drauf, die es lieben anderen in den Allerwertesten zu kriechen. Jeder der ein paar münzen mehr im Geldbeutel hatte wurde dort aufgenommen. Es war herrlich zu zuschauen, wie die ganzen Richkids von ihren Chauffeuren dort abgeladen wurden, sich Freude strahlend in die Arme zogen und sich mit Sicherheit darüber unterhielten welchen Tee sie heute zusammen trinken werden. Bah.

Die Doncaster High und die Doncaster Elite wurde nur von einer Straße getrennt. Aber ganz Elite wie sie waren besaßen sie natürlich auch ein großes vergoldetes Tor vor dem Schulhof. Sie mussten sich ja von den Standards abheben.

„Sag mal hörst du mir eigentlich zu?" Zayn schubste mich leicht. Kopfschüttelnd schaute ich ihn an. „Tomlinson ist gerade ausgestiegen. Und seine Komische Freundin wartet schon." Er lachte. Er lachte so laut dass es sogar die Elite hörte.

Tomlinson war der schlimmste von den Elite Schülern und ganz dicht folgend kamen Niall und Liam. Man sah ihnen einfach an, dass sie förmlich nach Geld stanken.

„Komm lass uns rein wir verpassen sonst die hälfte." Zayn trat seine Zigarette aus und zog mich mit ins Schulgebäude. Und schon fing der ganze spaß an. Mädchen die mich anhimmelten, Jungs die mich anhimmelten, Lehrer die mich anhimmelten. Okay sind wir ehrlich mich himmelt jeder an. Und Gesprächsthema bin ich auch überall. Ob bei Schülern oder Lehrern das ist egal und ob das immer gute Themen sind, das will ich gar nicht wissen. Aber meinen Namen hört man täglich immer öfter. Mit einem selbstgefälligen grinsen marschierte ich hinter Zayn her auf dem Weg in unser Klassenzimmer. Nachdem er die Tür unsanft aufgestoßen hatte klebten die Blicke an uns. „Sie sabbern schon wieder." bemerkte Zayn leise. Grinsend zwinkerte ich meinen Klassenkameradinnen zu. Ich fand es toll welch eine macht ich mit meinem Aussehen hatte.

Mein Platz war in der letzten Reihe, direkt neben Zayn's. Dort ließen wir uns nieder und holen unser Handy raus. „Harry?" eine leise vertraute Stimme drang zu meinen Ohren. Ich schaute auf und erblicke vor mir Camille. Ich verdrehte die Augen. „Was gibts?" meine Stimme klang monoton, ich hatte wirklich keine Lust mich schon morgens von ihrer Schwärmerei über mich besuseln zu lassen. „Können wir uns heute treffen?" Es schien als hätte sie all ihren Mut zusammen gefasst. „Um was zu machen?" Ich zog eine Augenbraue hoch. Auf was wollte dieses Mädchen hinaus. „Du weißt schon." Beinah biss sie sich die Lippe blutig so nervös wie sie war. Zayn schlug mir auf die Schulter. „Rauf auf's Pferd." Sein grinsen ist das dreckigste welches ich je gesehen hatte. Ich stimmte Camille zu und machte mit ihr eine Uhrzeit aus wann ich bei ihr sein würde.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Zayn, kurz bevor ich Camille dann doch absagte denn mir was die Lust vergangen nach dem ich Tomlinson wild knutschend mit seiner vorzeige Freundin getroffen hatte. Der Anblick hätte nicht schlimmer sein können.

Mein Abendlicher Spaziergang führte mich mal wieder in den abgelegensten Teil von Doncaster. Hier fand ich einfach ruhe. Und genau diese Ruhe brauchte ich um Songkonzepte zu verwirklichen. Alles was in meinem Kopf wirr rum geisterte brachte ich auf Papier nur, um dieses Papier dann irgendwo in eine Ecke zu schmeißen, es liegen zu lassen und niemals daran weiter zu arbeiten. Meine Zeit als Songwriter ist einfach noch nicht gekommen sonst würde ich mich vielleicht mehr dahinter setzen um endlich mal was gescheites auf's Papier zu bekommen.

Ich wurde durch das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken gerissen. „Ja?" beantwortete ich den Anruf. „Hazza, Liebling kommst du heim? Es gibt Abendessen. Wir warten auf dich." Mit einer knappen Antwort dass ich in ein paar Minuten zu Hause sein würde beendete ich das Telefonat zwischen meiner Mutter und mir und machte mich auf den Weg.

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