𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕍𝕀

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Geweckt wurde ich, wie sollte es auch anders sein, von Grummeln.
Die Frage war nur, war das ein Zombie oder Zack?

Als ich die Augen öffnete wurde mir diese Frage beantwortet: beides.

Einerseits lag Zack, immer noch gegen den Baum gelehnt, auf dem Ast und schnarchte und murmelte vor sich hin. Das war vermutlich auch der Grund für die Zombies, denn es liefen drei um seinen Stamm herum.

Das machte mir nochmal schmerzhaft bewusst wie tot ich war. Nicht noch einen weiteren Gedanken an meine gestorbene Zukunft zu verschwendend begann ich, die Zombies zu beobachten.

Der erste Kandidat schien noch am meisten Verstand zu haben, zumindestens nach Zombie-Standards. Dieser stand nämlich unter dem Baum und starrte Zack einfach nur an. Er hatte nur noch einen Arm und seine Kleidung war an manchen Stellen zerrissen, auch fehlten ihm beide Schuhe. Dafür sah seine Haut, abgesehen von der unnatürlichen Farbe noch ganz gut aus.

Der Nächste hatte schon eher etwas von einem Zombie. Er hatte keine Augen mehr. Man konnte seine zerfetzte Haut kaum noch von seiner zerfetzten Kleidung unterscheiden und naja...
sein Gehirn schien auch etwas abbekommen zu haben.
Der Zombie hielt es nämlich für eine ganz tolle Idee immer wieder gegen den Baum zu laufen.

Auch beim letzten „Angreifer" sank meine Hoffnung auf ein gutes Ende immer weiter. Dieser schlurfte im Kreis um den Baum und lief dabei nicht nur einmal gegen einen seiner Kollegen.

Mein Grinsen verwandelte sich nun in ein Lachen. Denn klar, dass da unten waren ernst zu nehmende Kreaturen, die vermutlich schon einige Menschen auf dem Gewissen hatten, aber guck sie dir doch mal an!

Durch meinen plötzlichen Lachanfall schien ich auch Zack aufzuwachen. Dieser hörte nämlich auf zu schnarchen und öffnete verwirrt die Augen.
Einen Moment orientierungslos und offenbar verwirrt über seine Umgebung (und die Zombies) sah er sich um, bis er mich zu erkennen schien.

Er schmunzelte, dann besann er sich seiner Situation und holte unter großem Gefriemel seinen Revolver hervor. Nach drei gezielten Schüssen war kein Grummeln mehr zu hören.

Ich schmollte.
„Du hast mir den ganzen Spaß kaputt gemacht",sagte ich enttäuscht.

„Das tut mir jetzt so gar nicht leid. Lust auf Frühstück, Sam?", änderte Zack das Thema.

„Ja!", freute ich mich und wollte schon aufstehen und zu Zacks Baum stürmen.
Stattdessen blieb ich genau an der gleichen Stelle, allerdings begann ich langsam am Ast runter zu rutschen, meine Beine waren selbstverständlich immer noch festgebunden.

„Hilfe?", flüsterte ich peinlich berührt.

Zum Glück schien Zack einige Erfahrung mit Entfesslungen zu haben, denn er war bereits von seinem Baum (sicher wohlgemerkt) runtergekommen und half mir nun den Knoten um meine Beine zu lösen, während ich mich mehr oder weniger verzweifelt an ihm festklammerte.

„Danke", sagte ich leise und klopfte mir die Erde von der Hose. Denn anstatt mich aufzufangen hatte Zack mich nach lösen des Knotens einfach fallen gelassen.

„Hier", sagte dieser nun, mich belächelnd und reichte mir eine der abgepackten Mahlzeiten.

„Mal sehen was für einen Geschmack diese hier hat. Ah, Mango, lecker...", murmelte ich und verfluchte jede Person die dachte so schnell und einfach einen Clan ernähren zu können. Diese Tuben mit Essen waren nämlich alles andere als nährreich.

„Hab Banane", sagte Zack kurzangebunden und würgte die Masse runter.

Nach unserer „Mahlzeit" tranken wir beide noch etwas, packten die Seile ein und begannen in die gleiche Richtung wie gestern zu laufen.

„Wir müßten bald am Vorort sein, so viele Zombies auf einmal kommen normalerweise nur in Häuseransammlungen vor", stellte Zack fest.

Ich nickte.
„Hoffentlich begegnet uns bis dahin kein Zombies mehr."

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590 Wörter

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