𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏

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Ungläubig starrte ich Zack ins Gesicht. Sein Ernst?! Ich meine sicherlich würde ich überleben. Aber er? Nope. Er war verdammt und würde von den ganzen, immer näher kommenden Zombies gefressen werden.

Dem Gedanken folgend, dass ich sowieso überleben würde, weil ich bald ein wandelnder Toter sein würde, beruhigte ich mich wieder einigermaßen.

„Vielleicht schaffen wir es auf einen der Bäume?", murmelte Zack. Kalter Schweiß hatte sich auf seinem immer bleicher werdenden Gesicht gebildet.

Zweifelnd schaute ich mir die Bäume in unserer Umgebung an. Dann fasste ich einen Entschluss.

Ich zog Zack schnell zu einem der älteren Bäume. Seine leidenden Geräusche ignorierend hiefte ich ihn ein Stück hoch, auf einen der niedrigeren Äste.

„Jetzt musst du mir helfen. Halt dich an dem Ast über dir fest. Ich werd versuchen dich hochzudrücken, okay?", sagte ich sanft, und schaute in sein schmerzverzerrtes Gesicht.

Er nickte nur knapp und tat genau das. Tatsächlich schaffte ich es ihn auf den nächsten Ast zu heben.

„Jetzt musst du mir ein bisschen helfen, geht das?", versicherte ich mir selbst und zweifelte an der Ausführung meines Planes.

Aber gegen meiner Erwartung schaffte es Zack tatsächlich mich ein wenig hochzuziehen. Den Rest schien ich auch alleine schaffen zu können, also wollte ich seine Hand eigentlich los lassen.

Plötzlich wurde ich mit einem Ruck wieder in Richtung Boden gezogen. Ich schrie auf und schaute nach unten. Ein Zombie hatte meinen Knöchel in seinen fauligen, knochigen Händen und zog mich in Richtung seines Mundes.

Mit dem anderen Fuß trat ich ihm ins Gesicht. Er ließ mich immer noch nicht los, also trat ich nochmal zu und nochmal.

Das Ergebnis davon war jedoch nicht, dass er mich losließ oder aufhörte zu ziehen. Nein, natürlich nicht. Der gesamte Arm riss ab!

Mit Schwung wurde ich von Zack nun auf einen höheren und scheinbar auch sicheren Ast gezogen. Die Hand, mitsamt dem Zombiearm hing noch an meinem Knöchel und obwohl der Zombie keine Kontrolle mehr darüber hatte (wär ja auch noch schöner), hielt der Arm alles noch fest umklammert.

Den Drang mich zu übergeben ankämpfend, wollte ich den Arm lösen.

„Nicht!", hörte ich Zacks Stimme.

Verwirrt schaute ich zu ihm herüber. Er war an den Baumstamm gelehnt und hielt sich die blutende Wunde mit einer Hand, während die andere versuchte mithilfe von Stoff seines Shirts einen Druckverband herzustellen. Ein Knäul, um den Druck aufzubauen hatte er bereits gebildet und versuchte nun, ohne vom Baum in die unter uns laufende Herde von Zombies zu fallen.

Ohne mich anzuschauen antwortete er: „Du könntest dich infizieren."

Augenverdrehend ließ ich es bleiben und lehnte mich, mit einem verdammten Zombiearm an meinem Knöcheln (!!!) an den Baum.

Seufzend schaute ich mich um. Klar, für den Moment waren wir sicher. Aber wie sollten wir hier weg?! Unter uns waren Zombies, die Zack fressen würden, ganz abgesehen von den drei Leichen die hier in der Nähe noch rumlagen. Der Clan würde bestimmt bald auftauchen und sie suchen. Dann würden sie uns finden und töten.

Tatsächlich schien uns das Schicksal wohl gesonnen, denn in der ferne waren laute Sirenen zu hören, die diejenigen Zombies, die noch ein wenig Verstand übrig hatten ablenkten. Also circa die Hälfte der Horde machte sich schlurfend auf den Weg, während die anderen immer noch an der Rinde schabend unter uns versammelt waren.

„Das ist unsere Chance.", murmelte Zack undeutlich und riss mich mit sich vom Baum.

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558 Wörter

INFECTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt