𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏𝕍

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„Und was nun? Ich meine du musst dich noch ausruhen, aber wirklich zu tun haben wir nichts.", fragte ich und beobachtete wie Zack sich die Haare aus dem Gesicht strich.

„Ich würde unser Gepäck für die Rückreise packen und mich danach ausruhen. Vielleicht kannst du dich im Haus nochmal nach hilfreichen Dingen umsehen?"

Nickend stimmte ich seinem Plan zu, woraufhin er das Bad in Richtung Schlafzimmer verließ.

Daraufhin fand ich nun endlich die Zeit und Ruhe mich meinem Verband zuzuwenden. Mit Mühe und Not und nach etlichen Versuchen hatte ich es nun endlich geschafft einen einigermaßen ordentlich liegenden Verband anzulegen.

Seufzend und mit stetigen Gewissensbissen wegen meiner ständigen Lügerei gegenüber Zack, machte ich mich auf den Weg meine Aufgabe zu erfüllen.

Mein Ziel war der Keller, welchen ich dank meiner verdammten Infektion ohne Probleme betreten konnte. Das heißt betreten hätte ich ihn eh können, aber gesehen hätte ich nichts. Dies war nun anders.

Als ich die Treppe hinab stieg, brauchte ich einen Moment bis meine Umgebung wieder scharf und klar sichtbar wurde.

Ich betrat den gleichen Raum wie zuvor, in welchem sich immer noch die Dosen und das ganze andere Zeug in den Regalen stapelten.

Der Staub stieg mir in die Nase und lies mich niesen. Dagegen konnten meine neu gewonnenen Kräfte wohl nichts tun. Na toll!

Also ging ich wieder zu den Erste-Hilfe Paketen und nahm zwei in die Hand. Mich einmal im Kreis drehend schaute ich mich nach irgendetwas anderem hilfreichen um. Als ich nichts spannendes gefunden hatte durchsuchte ich die nächsten Räume.

Dort war, wie bereits von mir erwartet nichts spannendes oder hilfreiches vorzufinden. Nach dieser eher nichtssagenden Suche begab ich mich wieder nach oben ins Schlafzimmer.

Dort fand ich Zack, leicht vor sich hin schnarchend vor. Er lag halb auf dem Bett und halb auf dem Boden, die Taschen waren nur halb gepackt. Der Rest unseres Proviants war auf dem Boden verteilt.

Schmunzelnd legte ich ihn vorsichtig weiter aufs Bett. Nun lag er auf der Seite, jedoch wiesen mich leichte Schmerzenslaute, die ihn früher oder später aufwecken würden, daraufhin, dass es nicht gut für seine Wunde sein konnte.

Also schob ich meine Hände vorsichtig unter seinem Körper hindurch und beförderte ihn in die Mitte des Bettes. Anschließend rollte ich ihn auf den Rücken, holte seine Jacke hervor und breitete sie über ihm aus.

Sich darin hinein kuschelnd schnarchte Zack gemütlich weiter.

Grinsend betrachtete ich ihn noch eine kurze (aber viel zu lange) Weile, bevor ich mich abwandte und mich an die Bettkante setzte.

Wirklich etwas mit mir anzufangen hatte ich nicht, also atmete ich einmal tief durch und wandte meinen Blick dem Fenster zu.

Hätte ich Zack alles gestehen sollen? Ich meine, dass wäre eben sehr einfach gewesen. Aber, nein. Er hätte mich getötet, wie die Frau vor ein paar Tagen und anschließend meine Leiche irgendwo im Wald vergraben.

Auch wenn ich feststellen kann, dass er mir gegenüber insgesamt offener geworden ist. Der Ältere begann mir und meinem Wort immer weiter vertrauen zu schenken.

Das machte mich einerseits wirklich glücklich, andererseits jedoch bereitete es mir Sorgen.

Sorgen, über wie es enden würde und wie weit ich es davor kommen lassen würde.

Ich wusste nämlich nicht wie lange es noch dauern würde, bis ich ein Zombie war. Bisher verlief es ja nur langsam, dies konnte sich jedoch sehr schnell ändern.

Aber ich wollte mich so sehr wieder einer Gruppe, einem Clan zugehörig fühlen.

Sollte ich also meinem egoistischen Wunsch nach Nähe nachgehen und dadurch die Sicherheit und das Leben anderer aufs Spiel setzen?

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587 Wörter

INFECTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt