𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕀𝕏

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Um mich zu versichern, das ich keine Halluzinationen hatte, lugte ich aus meinem Versteck hinter einer morschen Bank hervor.
Das half jedoch nichts, da es zu dunkel war. Kaum Licht reichte durch die Bäume auf den Boden, um die Sicht zu erleichtern.

Seufzend verabschiedete ich mich von meinem Leben und schlich näher an das Geschehen.

Die Schüsse wurden lauter.

„Komm raus du Mistkerl, du kannst dich nicht ewig verstecken!", rief eine tiefe Stimme.

Ich zuckte zusammen. Hatten sie mich erkannt?!

„Niemals!", hörte ich Sams trotzige Stimme und konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Er hatte soeben seinen Standort verraten.

Wenn ich jetzt nicht Eingriff, würde er draufgehen.
Ich hatte allerdings nur sechs Schüsse in meinem Revolver, bevor ich nachladen musste.

Also musste ich sehr gut treffen. Mist!

Weitere Schüsse fielen, bevor ich meine gesamte Leichtsinnigkeit sammelte und aus meinem Versteck rausschlich.

Langsam näherte ich mich den sich bewegenden Zielen und visierte sie an.

Ich zielte auf den Kopf eines großen Mannes, mit langem Bart und vernarbten Armen.
Das konnte ich erkennen, weil ich mittlerweile sehr nah stand, um auf keinen Fall daneben zu schießen. Wenn ich das tat, war der Überraschungsmoment nicht mehr auf meiner Seite und ich wäre verdammt.

Der Atem des Mannes ging schnell, so als ob er schon eine Weile gerannt wäre.

Kurz schloss ich noch einmal die Augen, um mich zu sammeln.

Dann drückte ich ab.

Der Schuss hallte durch die Nacht und traf den Kopf des Mannes. Sein Körper fiel tot zu Boden.

Tief atmete ich durch und drehte mich in die Richtung der nächsten Person. Diese kam bereits mit gehobener Waffe auf mich zu gestürmt.

Ich feuerte direkt ab. Daneben.
Noch einmal schoss ich und traf die Person im Brustkorb. Sie sackte in sich zusammen, ohne geschossen zu haben.

Ich wollte mich zur letzten Person umdrehen, als sich ein stechender Schmerz durch meinen Rücken zog.
Ich schrie auf und sackte zu Boden. Meinen Revolver ließ ich dabei, dumm wie ich war, los.

Dieser fiel ein paar Meter entfernt von mir mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, bevor ich ihm folgte.

Das Gras in dem ich nun lag, war kalt und nass. Ich versuchte mich umzudrehen, um den Angreifer vor seinem letzten, tödlichen Schuss aufzuhalten, konnte mich allerdings nicht bewegen, ohne das ein Schmerz, den ich nur allzu gut kannte, durch meinen Körper zuckte.

Zu abgelenkt von meiner eigenen misslichen Lage, bemerkte ich den fallenden Körper zu spät.
Dieser landete mit einem dumpfen Geräusch auf mir.

Zischend versuchte ich mich zu bewegen, was mir durch das zusätzliche Gewicht erschwert wurde.

„Zack?", hörte ich eine verwunderte Stimme, bevor sich Sams Gesicht in mein Blickfeld schob.

Ich holte Luft um ihm zu antworten, aber es entrann nur ein kleiner Schrei meiner Kehle. Es tat einfach zu sehr weh.

„Oh Gott! Was machst du hier!", sagte Sam, als er meine Lage zu erkennen schien.

Er schubste gerade die Leiche von meinem Körper, als man ein Grummeln und Knacken aus dem Gebüsch hörte.

„Infizierte!", keuchte ich außer Atem.

„Okay, dann komm. Wir müssen hier schnell weg",antwortete Sam, während er mit flüchtigem Blick die uns umgebenen Büsche mit den Augen absuchte.

Er ging ein paar Schritte weg, bevor er bemerkte, dass ich ihm nicht folgte. Verwirrt drehte er sich zu mir um.

Als er meine Wunde sah, weiteten sich seine Augen.

„Sag doch was!", hektisch kam er zurück und packte mich an den Schultern, er hievte mich, mit einigen Schmerzen, in kürzester Zeit auf eine seiner Schultern.

Mich weiterhin stützend begann er in die entgegengesetzte Richtung der Geräusche zu laufen.

„Wir müssen hier schnellstmöglich weg. Der Clan, der Angreifer wird sich wundern, weshalb sie nicht zurückkommen", merkte ich an und suchte nach Sams Blick.

Dieser aber ignorierte mich und suchte die dunkle Umgebung weiter nach potenziellen Gefahren ab.

Abrupt blieben wir stehen, was uns fast umkippen ließ.

„Was soll das?", fragte ich, denn langsam verlor ich meine Nerven mit Sams dummen Verhalten.

Meine Frage wurde beantwortet, als etwa fünf Infizierte auf uns zu schlurften.

Ich zog scharf die Luft ein, als Sam sich einfach umdrehte und mich hinter sich her schleifend wieder in die Richtung ging, aus der wir gekommen waren.

Jedoch erwartete uns auch dort eine Ansammlung an Infizierten, die sich gerade über die hinterlassenen Leichen hermachten.

Neben mir hörte ich ein Würgen, offenbar hatte Sam einen empfindlichen Magen. Für jemanden der in einer Welt wie dieser lebte, sollte er sich bereits an den Anblick von Eingeweiden und herausragenden Knochen gewöhnt haben.

Die Infizierten, welche soeben noch gegessen hatten, schienen uns nun auch bemerkt zu haben.

Sie richteten sich auf und gingen auf uns zu.

Ich schaute mich um, irgendwo musste es doch einen Ausweg aus dieser Situation geben.
Und zwar schnell.

Der Körper, welcher mich stützte, schien komplett erstarrt, als ich einen Blick in sein Gesicht wagte, erkannte ich nur Panik.

„Wir sitzen in der Falle. Wir werden sterben!", sagte Sam hyperventilierend.

„Alles wird gut", sagte ich, nicht sicher ob es wahr war, um Sam oder mich selbst zu beruhigen.

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835 Wörter

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INFECTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt