INFECTED

𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏𝕏

„Sam?!", fragte mein Gegenüber verwundert.

„Ihr kennt euch?", Lou schaute zwischen uns hin und her.

„Tony?", hauchte ich ungläubig. Was machte er hier? Wie kann er gerade in diesen Clan gekommen sein?

Schnell wurde ich von Tony in die Arme gezogen. Fest umarmte er mich und ich genoss das vertraute Gefühl.

„Wieso bist du hier und alleine?", forderte ich zu erfahren, als wir uns lösten.

Er blieb nah bei mir stehen und ich versuchte in seinem Gesicht nach einer Antwort zu suchen.

„Zu Hause ist alles gut. Ich wollte euch folgen, aber das hat wohl nicht so gut geklappt. Sam, du weißt gar nicht wie froh ich bin dich am Leben zu finden.", flüsterte er und schien den Tränen nahe.

Nach einer erneuten Umarmung schien er sich zu beruhigen und auch ich konnte meine Gefühle langsam wieder ordnen. Ich meine Tony war hier! Glücklich schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

„Super, dass ihr euch schon kennt! Dann könnt ihr ja zu zweit zum Kommandanten gehen und euch euren Job abholen.", sprach Lou motiviert und schlenderte zum Gemüse.

Kurz schauten Tony und ich uns an, bevor wir uns schnell abwandten und auf den Weg zur Hütte machten.

Als wir ankamen klopften wir höflich an, bevor wir durch eine autoritäre Stimme hereingebeten wurden.

Wir betraten die kleine Hütte und hinter einem breiten Schreibtisch stand ein großer Mann. Er hatte ein ernstes Gesicht und betrachtete uns beide forschend aus seinen grauen Augen. Man konnte ihm ansehen, dass er Erfahrung im Kampf hatte.

„Willkommen in unserem Clan! Wie ihr vielleicht wisst sind wir eine Gemeinschaft, in der alle zusammenarbeiten, um unser Überleben zu sichern. Daher werdet auch ihr, sofern ihr euch entscheidet zu bleiben eine Aufgabe übernehmen und einige Regeln befolgen. Die allgemeinen Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens, festgelegt nachdem der Virus sich weiter ausgebreitet hat, gelten hier. Zusätzlich dazu bitten wir euch mir sofort zu melden, falls ihr einen Verdacht auf einen Infizierten habt. Wir werden diesem nachgehen und es kontrollieren. Falls ihr euch entscheidet die gesicherte Zone zu verlassen, bitte ich euch mich vorher um Erlaubnis zu bitten. Als letzte Regel gilt, dass ihr euch nicht mit anderen Clans in Verbindung setzen dürft und falls ihr unseren Clan wieder verlassen wollt müsst ihr euch ebenfalls melden, damit wir sichergehen können, dass ihr im Nachhinein keinen Verrat begehen könnt. Fragen?", ratterte er monoton runter und zog gegen Ende die Augenbraue hoch.

Ein bisschen überfordert nickten wir stockend.

„Gut, dann werde ich euch nacheinander Fragen stellen, die über eure Zukunft in diesem Clan entscheiden werden. Dies werde ich einzeln machen, also bitte ich dich, Sam, draußen zu warten.", mit einer Handbewegung bedeutete er mir zu gehen.

Vor der Tür des Hauses atmete ich einmal tief durch. Realisierend was gerade geschah hatte ich Probleme meine Gedanken zu ordnen. Ich war im Begriff dem Clan beizutreten, zusammen mit Tony (der einfach hier aufgetaucht ist). Ich meine wie verrückt ist das?!

Ein leichter Windstoß fuhr durch die Fugen des Hauses und man konnte ein Pfeifen wahrnehmen.

Als ich meinen Blick schweifen ließ bemerkt ich zum ersten Mal die vielen Menschen die hin und her wuselten und geschäftig ihren Tätigkeiten nach gingen. Alle bis auf eine alte Dame, die unter einem der Obstbäume saß und ebenso wie ich ihre Umgebung beobachtete.

Das verwunderte mich doch stark. Immerhin wurden Menschen eher selten alt, da sie vorher meist getötet wurden und selbst wenn sie in einem Clan lebten wurden alte und kranke Menschen häufig verstoßen, da sie nicht mehr viel zur Gemeinschaft beitragen konnten.
Unmenschlich, aber effektiv.

Abgelenkt wurde ich von der knarzenden Tür, die hinter mir geöffnet wurde.
Tony trat heraus, doch bevor ich nach seiner zukünftigen Beschäftigung fragen konnte wurde ich vom Kommandanten hereingerufen.

„Setz dich.", sagte er und ich ließ mich auf dem abgefledderten Lederstuhl nieder.

„Ich werde dir im folgenden ein paar Fragen stellen. Beantworte sie ehrlich.", ich bestätigte seine Aussage mit einem kurzen Nicken.

„Deine Erfahrung mit Waffen", forderte er zu erfahren.

„Nicht wirklich vorhanden."

„Erfahrung mit Medizin oder Verletzungen?"

„Ein wenig, aber nur oberflächlich."

„Hast du schon einmal Obst oder Gemüse geerntet, gekocht oder Ähnliches."

„Bisschen von allem.", antwortete ich und fühlte mich durch meine fehlende Erfahrung ein wenig dumm.

„Gut, ich will transparent sein. Die erste Frage, über die Waffen war, um zu erkennen ob du zum Wächter, Erforscher oder Waffenverwalter geeignet bist. Da dies nicht der Fall zu sein scheint wollte ich erfahren, ob du bei Zack eine Ausbildung zum Arzt machen könntest, dies halte ich ebenfalls nicht für gut.
Morgen wirst du erfahren, welchen anderen Beruf du in Zukunft übernehmen wirst. Tony wird dir deine Unterkunft zeigen. Du darfst gehen.", sprach er und bedeutete mir zu gehen.

Aufgeregt welchen Job ich übernehmen würde verließ ich die Hütte.

Tony stand davor und lächelte mich an, als ich neben ihn trat.

„Und, was bist du geworden?", fragte ich neugierig, auch wenn ich mir schon denken konnte, was er werden würde.

„Wächter.", verkündete er mir stolz und grinste mir entgegen.

„Bei mir ist er sich noch nicht sicher. Das einzige, was er schon weiß ist, dass ich nichts mit Waffen oder Medizin machen werde.", leicht bedröppelt schaute ich nach unten.

„Ach, dass wird schon! Es gibt doch noch andere gute Aufgaben, die du erfüllen kannst.", versprach mir Tony aufmunternd.
Er und sein ewiger Optimismus.

Augenverdrehend ließ ich mich von seiner guten Laune anstecken und folgte ihm zum Zelt. Anscheinend würden wir uns ab heute eins teilen.

Morgen würde Tony seine Ausbildung zum Wächter beginnen und ich würde meinen neuen Beruf mitgeteilt bekommen.
Bis dahin konnten wir unsere Freizeit noch damit verbringen, dass sichere Gebiet zu erkunden.
Schade eigentlich, dass ich nicht von Zack zum Arzt ausgebildet werden würde.

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944 Wörter

Na, wie geht's euch an diesem wundervollen Tag? (kp, was ich hier schreibe)
„Tony" hat die Abstimmung knapp gewonnen.
Hoffentlich gefällt euch dieses Kapitel, wenn nicht und ihr Rechtschreibfehler findet oder Verbesserung und Ideen habt, kommentiert sie gerne!