𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏𝕀𝕍

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Zack starrte mich an. Keine Antwort, nur verwundertes Starren und Stille. Dann ein Seufzen.
Er rieb sich über die Augen und fuhr durch seine Haare. Nach Worten suchend schaute er mich wieder an und drehte sich leicht in meine Richtung.
Räuspernd schien er sich jetzt zu fassen.

„Danke.", murmelte er und seine Augen hatten sich auf den Boden vor meinen Füßen gerichtet. Seinen Blick konnte ich nicht deuten. Das einzige was ich wusste war, dass er es ernst meinte.

Mit schnellen Schritten hatte er den Raum durchquert, zog mich an sich und in eine Umarmung.

Überrascht zog ich die Luft ein und damit auch seinen Geruch. Ein leichter Hauch von Blut war wahrzunehmen, was mich besorgte. Blutete er etwa noch? Was ist wenn es ihm noch schlecht ging?!

Besorgt schob ich ihn vorsichtig von mir. Seinen fragenden Blick beiseite schiebend zog ich seinen Pullover hoch, um einen Verband freizulegen. Vorsichtig fuhr ich ihn ab, sowohl mit meinen Händen, als auch mit meinen Blicken, um einen Blutfleck zu entdecken.

Erleichtert das ich nichts fand, stieß ich meinen Atem aus und ließ den Pulli wieder fallen.

„Was war das?", fragte Zack verwirrt und schien erst jetzt zu realisieren was da grad passiert war.

Er zupfte seine Kleidung zurecht und schaute mich fragend und leicht verstört an.

Mir auf einmal bewusst werdend wie sehr ich überreagiert hatte und mich vermutlich gerade auch sehr albern benommen hatte, wich ich ein bisschen zurück, murmelte ein leises: „Du riechst nach Blut." und lief an ihm vorbei die Treppe hoch ins Bad.

Mir war bewusst, dass das weder seine Frage beantwortete, noch sonst irgendetwas klärte, aber ich wollte der Situation schnellstmöglich entrinnen und ebenfalls noch meinen Verband richten, der bei meiner ruckartigen Aktion von gerade ziemlich verrutscht war und nun weh tat.

Möglichst schnell, ohne laut werden zu wollen schloss ich die Tür und setzte mich ächzend auf den Badewannenrand.

Ein Klopfen riss mich aus meinem Prozess den Ärmel hochzukrempeln.

„Ich komm jetzt rein.", hörte ich nur, als die Tür schon geöffnet wurde.

In eine Starre verfallend war ich nicht mehr in der Lage meinen Ärmel runterzukrempeln.

Der Verband, welchen ich um die infizierte Wunde an meinem Arm gebunden hatte, war teilweise zu sehen.

„Hör zu Sam, ich danke dir, für deine Sorge und auch für dein Versprechen, bloß bin ich mir... warte! Was hast du da am Arm?"

Besorgt legte ich meinen Arm schützend um mich. Er würde wieder ausrasten, sehen wollen, was für eine Wunde das war und ob diese infiziert war. Was konnte ich diesmal als Ausrede benutzen? Würde wohl wieder etwas schlimmes passieren, um von meinem kleinen Problemchen abzulenken?

Anstatt irgendetwas geistreiches zu erwidern starrte ich ihn einfach weiter überfordert an.

„Du bist verletzt! Wann ist das passiert? Wieso hast du mir das nicht erzählt? Ich hätte dir helfen können den Verband anzulegen!", sprach er besorgt weiter und kniete sich vorsichtig vor mir nieder.

Weiterhin mit seiner Situation vollkommen überlastet starrte ich in sein Gesicht, welches in diesem Moment von Sorgenfalten durchzogen wurde. Und das wegen mir.

Langsam kam ich wieder zu mir, versuchte zu blinzeln, um mich aus meiner Starre zu befreien. Jedoch klappte dies nicht ganz, sodass mich ein heftiger, gleißender Schmerz erst wieder zurückholen konnte.

Dieser entstand durch Zack, der vorsichtig meinen verwundeten Arm in die Hände genommen hatte und vorsichtig drückend zu erkennen versuchte, was falsch war.

Als ich zusammenzuckte und aufzischte hörte er sofort auf und schaute mich noch besorgter an (wenn das noch möglich war).

„Was ist passiert?", die Besorgnis in seiner Stimme schien mich beinahe zu erdrücken.

„Ach, absolut nichts schlimmes. Bin nur an wo hängen geblieben.", flüsterte ich. Ihm dabei in die Augen sehen konnte ich nicht.

„Selbst wenn, bei deiner Reaktion auf mein Abtasten, bin ich mir ziemlich sicher, dass es entzündet ist. Lass mich dir einen neuen Verband anlegen. Vielleicht finde ich in dem Erste-Hilfe-Material noch etwas das die Entzündung lindern könnte.", erwiderte er ruhig.

Am liebsten wollte ich diesen honigsüßen und überzeugenden Worten glauben schenken und nachgeben. Aber zum Glück konnte ich mich rechtzeitig eines besseren Besinnen und entzog ihm vorsichtig, darauf bedacht mir nicht wehzutun, meinen Arm und faltete meine Hände in meinem Schoß zusammen.

Naja, meine eine Hand faltete sich um die andere, da diese Probleme hatte sich ordentlich zu bewegen und das zu tun, was ich ihr sagte.

„Hör zu. Mit einer Entzündung ist nicht zu Spaßen! Lass mich dir helfen."

Vorsichtig nahm ich seine Hände in meine und blickte ihm entschlossen entgegen: „Ich verspreche dir, alles ist in Ordnung. Ich habe den Verband heute Morgen angelegt, eben damit sich nichts entzündet. Alles ist gut, es ist bloß ein kleiner Schnitt der in nullkommanichts verheilt ist."

Mit einer Hand, die er meiner entzieht, rieb er sich über die Schläfen.

„Du hast recht, tut mir leid. Nur habe ich wirklich keine Lust darauf noch eine tödliche Wunde verarzten zu müssen.", startete er einen Versuch die Stimmung aufzuheitern.

Lächelnd schüttelte er den Kopf, die Haare fielen ihm in die Stirn und verdeckten zum Teil seine Augen.

„Es ist vollkommen in Ordnung. Danke, dass du dich so um mich sorgst.", kicherte ich und wollte mich in die Seite knuffen, besann mich im letzten Moment jedoch eines besseren.

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867 Wörter

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