𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕍𝕀𝕀

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Tatsächlich hatten wir Glück. Keine angreifenden Zombies mehr, sondern lediglich ein Grummeln im Hintergrund und ein paar Zombie Kadaver (kann eine Leiche überhaupt noch mehr Leiche sein?) begegneten uns auf unserem Weg.
Später am Tag, den wir meist schweigend verbracht hatten, begannen Laubbäume die dichten Nadelbäume abzulösen. Büsche und Gräser bedeckten nun den Boden, da das Licht hier durch die Baumkronen scheinen konnte.

„Da vorne!", machte Zack mich auf eine Lücke in den Bäumen aufmerksam.
Wir hatten den Vorort erreicht.

Erleichterung und gleichzeitig eine beklemmende Angst machte sich in mir breit. Einerseits bedeutete das, dass ich diese Reise bald ein Ende hätte, andererseits nahte jetzt der Moment, in dem ich mich seinen leeren Augen stellen muss. Tränen lassen meine Sicht verschwimmen und schnürten mir die Kehle zu.

„Ich kann das nicht", flüsterte ich, alle Erinnerungen an mein Versagen der letzten Wochen in mir hochkommend.

Ich drehte mich um und rannte weg. Einfach nur weit weg von dieser verdammten Gegend, mit all den verdammten Zombies.

Eine Hand an meinem Arm lies mich inne halten. Meine sich überschlagenden Gedanken, die Zweifel die laut in meinem Kopf wieder hallten, wurden auf einem gestoppt.
Der ganze Dunst um meinen Kopf schien sich aufzulösen und die Tränen versiegten, trockene Schluchzer darauf folgend.

„Was ist los, Sam?", fragte Zack mich, seine kühle Hand hielt mich fest am Arm und seine Augen fixierten meine.
Er war wütend.

„Was verschweigst du mir?!", sagte er nun laut und Begann meinen Körper nach Wunden abzusuchen.

Natürlich! Solche Reaktionen waren typisch für das zweite Stadium. Ich verspannte mich und wollte ihm meinen Arm entreißen, als sein eiserner Griff an meinem infizierten Arm höher rutschte und auf die Wunde presste.

Die Taubheit wurde schlagartig von einem pochenden Schmerz ersetzt, der durch meinen Arm schoss, bis zu meiner Schulter.

Ich unterdrückte einen Schrei und sah erschrocken in Zacks Gesicht. Hatte er etwas bemerkt?

Scheinbar war heute mein Glückstag, denn er schien zu konzentriert, eine Wunde an meinem Hals zu finden, als das ihm mein Zucken auffallen würde.

„Alles ist gut.", startete ich meinen schrecklichen Versuch, Zack zu überzeugen, dass ich kein Zombie war.

„Sie hat dich infiziert.", stellte er nur fest und wollte seinen Revolver auf mich richten, als ich ihm diesen als Kurzschlussreaktion aus der Hand riss.

Er starrte mich erschrocken an und ich war ebenso überrascht von dieser Reaktion.

„Hör zu Zack! Mir geht es gut, wirklich!", versuchte ich ihn erneut von meiner Gesundheit zu überzeugen. Er wollte mich unterbrechen, doch da hatte ich bereits wieder begonnen zu sprechen.

„Ich bin nicht infiziert. Es ist nur so, dass ich keine guten Erinnerungen, an diesen Ort habe."

„Was meinst du?", ich schien seine Neugier geweckt zu haben.

Seufzend schüttele ich den Kopf. Mit mir selbst kämpfend antwortete ich ohne nachzudenken.

„Er ist hier gestorben.", mehr würde ich nicht sagen. Entweder Zack glaubte mir oder das wäre das Ende unseres gemeinsamen Weges.

„Okay, aber wir sollten dennoch dorthin gehen. In einem Haus werden wir sicherer vor Horden von Zombies sein, als im ungeschützt im Wald. Außerdem müssen wir nach Vorräten suchen, da unsere Reise für maximal einen Tag ausgelegt war.", argumentierte Zack, mich immer noch misstrauisch musternd.

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