𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏𝕏𝕀𝕀

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Ich wurde von trampelnden Schritten geweckt, die eilig an unserem Zelt vorbeirannten. Verwirrt drehte ich mich zum Zelteingang, ebenso wie Tony der sich ebenfalls in seinem Schlaf gestört zu fühlen schien.

„Was ist da draußen los?", murmelte ich und krabbelte zum Zelteingang.

Ihn öffnend blickte ich hinaus und sah ein paar mit schwerer Montur ausgestattete Männer zum Zaun laufen.

„Vielleicht sollten wir uns fertig machen? Komm, ich zeig dir die Duschen!", sagte Tony mit seiner rauen Morgenstimme.

„Aber was ist, wenn es etwas wichtiges ist?"

„Quatsch, das passiert öfter. Das heißt einfach nur das ne Zombie Horde nahe des Zauns ist."

Ein Schauer lief mir über den Rücken.
„Ist das nicht gefährlich? Ich meine das waren ganz schön viele Wächter, die da grad langgelaufen sind?"

„Schon, aber das Motto ist: Besser sicher, als tot.", damit zog er mich lachend aus dem Zelt und zu den in der Nähe des Essensbereichs liegenden Duschen.

Zum Glück gab es bei diesen einzelne Kabinen, sonst hätte ich jetzt ein Riesen Problem! Wie sollte man auch einen Zombiebiss am Arm verstecken, wenn man nackt war?

Die Duschkabine hinter mir abschließend atmete ich einmal tief durch, bevor ich das Wasser anstellte. Dann war ich wieder geschockt. Ich wusste, dass das Wasser kalt war, immerhin konnte ich es fühlen. Es war eiskalt. Aber das schien mich nicht zu stören, keine Gänsehaut, nichts!

Dieser blöde Virus. Ich meine klar praktisch, aber es machte mir Angst. Wie konnte ich so viele Vorteile haben und bis jetzt kaum einen Nachteil spüren?

Vorsichtig betrachtete ich nun meinen Arm, während das kalte Wasser mich säuberte. Igitt. Das sah ja nicht wirklich gut aus.

Der Biss war noch deutlich zu erkennen und hatte sich, sowie die umliegende Haut beinahe schwarz gefärbt. Adern die dorthin verliefen waren ebenfalls dunkler verfärbt. Sie schienen sich auszubreiten, wie ein Virus. Ach ja, es war ja auch ein Virus!

Mir durch die Haare fahrend stellte ich das Wasser aus und nahm mir eines der dort hängenden Handtücher. Ich trocknete mich ab und warf es in den dafür vorhandenen Korb, mit den bereits genutzten Handtüchern.

Mir meine Klamotten überwerfend verließ ich die Kabine und stellte mich draußen hin, um auf Tony zu warten.

Als er schließlich rauskam begleitete ich ihn auf seinen ersten Tag seiner Ausbildung zum Wächter. Ein bisschen wehmütig allerdings, da ich weder mit ihm, noch mit Zack arbeiten würde. Scheinbar waren meine Gedanken an meinem Gesicht abzulesen, denn Tony meldete sich zu Wort.

„Hey, du weißt schon, dass nur weil wir woanders arbeiten das nicht heißt, dass wir uns nie wieder sehen oder miteinander reden? Ich mein, schau dir Lou und Sahra an! Die sind zusammen, obwohl Sahra bei den Beeten arbeitet und Lou nicht!", meinte er motivierend.

„Schon klar und wir sind ja auch in einem Zelt, trotzdem würd ich schon gerne was mit dir machen.", antwortete ich und dachte mir insgeheim dazu, dass ich auch was mit Zack machen wollen würde.

Tony klopfte mir noch einmal aufmunternd auf die Schulter, bevor er zu einer Gruppe von bewaffneten Personen ging, die ihn zu erwarten schienen.

Dann musste ich gleich wohl zum Kommandanten gehen und auch noch alleine! Ein bisschen Angst hatte ich schon vor ihm, naja vielleicht eher Respekt.

Eigentlich war das ja auch egal. Ich musste da ja so oder so hin.
Seufzend fügte ich mich also meinem unausweichlichen Schicksal und trottete zur Hütte des Kommandanten.

Als ich dort angelangt war stand die Tür bereits offen.

„Da bist du ja!", sagte er in seinem typischen Tonfall und winkte mich hinein.

„Naja, ich hab mich noch einmal mit Zack besprochen und wir haben eine Lösung gefunden. Du wirst ab sofort das jäten und bewässern unserer Pflanzen übernehmen. Dabei musst du weder die Pflanzen ernten, noch unseren Vorrat überprüfen. Falls du nicht zufrieden damit bist, kannst du dich im Winter beschweren und wir werden versuchen ein neuen Beruf für dich zu finden.", erklärte er mir.

Na toll, Grünzeug. Der beste Job.

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655 Wörter

INFECTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt