𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕏𝕀

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Ein Schrei entrann meiner Kehle, als ich erschrocken versuchte auf den Füßen zu landen.
Zack hatte es mit seiner Wunde locker und elegant geschafft, während ich wackelnd auf einem Bein landete und nach vorne zu kippen drohte.
Mich fangend stolperte ich nach vorne.

Wir waren weiter entfernt vom Baum gelandet und die Zombies waren direkt hinter uns.
Ich wollte mich umdrehen, um abzuschätzen wieviele es waren und wie schnell diese uns folgen würden. Jedoch war Zack schneller, packte mich am heilen Arm und rannte los.

Meine Beine reagierten schneller als mein Gehirn und ich fand mich ihm hinter rennend wieder.
Wir rannten durch die Büsche, die Äste die über unsere Haut kratzten ignorierend (und auch den Zombiarm, der immer noch an meinem Knöchel klebte).

Keiner von uns achtete auf die Umgebung. Wir rannten einfach weg von den uns folgenden Zombies und den Sirenen, die in der Ferne immer leiser wurden.

Wir schafften es an den Rand des Parks und auch darüber hinaus, an Schlaglöchern und umgekippten Laternenpfählen vorbei, durch immer kleiner werdende Gassen.

Durch den Stress kam ich nicht dazu nachzufragen, weshalb Zack sich so gut auskannte und uns ohne eine Pause an den anderen Rand der Stadt verfrachtete.

Wir rannten also eine ganze Weile, bis wir wieder am Waldrand ankamen. Es war derselbe Waldrand, mit denselben Buchen und Büschen. Man konnte sogar die Stelle erkennen, aus der wir vor einem Tag gekommen waren. Das war nur einen Tag her! Verrückt.

„He, warte mal!", forderte ich.

Zack wollte weitergehend, aber ich war schneller und packte ihn am Arm, um ihn zum anhalten zu zwingen.

Also blieb er blass und nach Atem hächelnd stehen. Sein Arm hielt seine weiterhin blutende Wunde.

„Wir sollten das erst verarzten."

„Nein! Dafür haben wir keine Zeit, wenn der Clan..."

„Hör auf! Wenn wir so weiterlaufen, wirst du nicht mehr erleben, wie der Clan reagieren wird.", unterbrach ich ihn energisch.

Das schien ihn ruhig zu stellen, würde mich auch wundern, wenn er ein gutes Gegenargument hätte.

Triumphierend, dass ich den viel zu stolzen Zack, mit meiner faszinierenden Kette von Argumenten überzeugt hatte (nein, ich übertreibe gar nicht), nahm ich ihn vorsichtig am Arm und ging in die ungefähre Richtung des Hauses, in welchem wir bereits gewesen waren.

„Falsche Richtung.", murmelte Zack und zog mich hinter sich her.

Das war ein Dämpfer für meine gute Laune und ich folgte ihm Grummelnd.

Die Sonne ging bereits auf, als wir das Haus erreichten.

„Wir müssen trotzdem nochmal nachsehen, ob nicht doch Infizierte im Haus sind.", warnte mich Zack und schaute sich mit seinem leicht verschleierten Blick um. Er runzelte die Stirn, als ob er seinen Blick fokussieren wollen würde.

„Was auch immer.", antwortete ich, seinen Protest erneut ignorierend.

Ich zog ihn durch den Vorgarten und die Tür. Verschloss diese dann hinter uns und wollte mit ihm auf meine Schulter gelehnt die Treppe hoch schlurfen.

Einfacher gesagt, als getan. Denn ab der Hälfte der Stufen schien er das Bewusstsein verloren zu haben. Also hing sowohl sein Körper, als auch der Zombiearm zusätzlich auf mir und verschaffte mir mit dem zusätzlichen Gewicht Probleme weiterzulaufen.

Entnervt seufzend hiefte ich uns also Stufe um Stufe höher, bis wir bzw. eigentlich ich es geschafft hatten.

Erleichtert betrat ich nun das Bad und legte Zack vorsichtig in der Badewanne ab.

INFECTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt