Aswang Teil 9

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Stella

Das Baby rebelliert und tritt immer wieder gegen meine volle Blase. Als würde es spüren, dass wir in Gefahr sind. Ich denke an Sharon Tate. Ja, das passt. Lucien ist garantiert Mitglied irgendeiner perversen Sekte, so hochgestochen, wie er redet, und denkt bestimmt, er müsse mich oder mein Baby opfern, um seine Scheiß- Seele zu retten, aber ohne mich! Ich habe den Truckfahrer überlebt, der mich vergewaltigen wollte, als ich nach Anchorage abhauen wollte. Warum auch immer es mich mit siebzehn dort wieder hingezogen hatte. Ich habe Brad überlebt. Warum tut Lucien nichts und starrt mich aus der Dunkelheit an?

„Vielleicht ist es besser so", sagt er, dann fällt die Tür hinter ihm zu.

Was? Natürlich kann ich nun die ganze Nacht nicht schlafen. Wälze mich hin- und her, vermisse Luciens Wärme. Endlich wird es hell, aber damit kommt auch die Wolke zurück.

Maisie bringt mir Frühstück ans Bett, sie sieht aus, als hätte sie die ganze Nacht geweint. Ich kriege kaum was runter, später kommt Sara und meint, sie hätte Sorge, mich mit Lucien allein zu lassen.

„Jeder weiß, dass er hier ist, wenn er mir was tut, werden sie ihn sofort verdächtigen", erkläre ich zuversichtlich lächelnd, doch so sicher bin ich mir nicht.

Ich sehe, dass der hübsche Farmhelfer wieder draußen arbeitet und später höre ich ihn unten duschen. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Abstand bekomme ich zu den furchtbaren Gedanken, denn er ist doch eigentlich nur ein süßer, fleißiger Student, oder? Gegen Mittag kommt die Jugendamt- Delegation. Ich gehe runter und Maisie umarmt mich lange.

„Ich werde Widerspruch einlegen, sobald sie hier raus sind", erkläre ich der Nebelkrähe.

„Tun sie das", schnauft sie.

Sara umarmt mich ebenfalls und deutet mir, dass ich sie anrufen soll. Die Jungen geben mir High Five und nachdem alle draußen sind, bemerke ich erst, dass Lucien in der Küchentür steht und alles beobachtet hat. Ich spüre ein Kribbeln im Nacken und drehe mich zu ihm.

 Ich spüre ein Kribbeln im Nacken und drehe mich zu ihm

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„Deine Entscheidung", raunt er. „Aber was hab ich falsch gemacht? Hätte ich nicht mit dir schlafen sollen?"

Ich hole tief Luft.

„Lucien...es ist viel zu früh, um von Liebe zu reden, hörst du? Wir kennen uns nicht mal wirk...uh."

Eine Wehe. Ich sacke zusammen, er ist mit einem Satz bei mir, hebt mich auf seine zarten Arme und schleppt mich nach oben, als wäre ich ein Fliegengewicht. Fake as hell, sag ich doch!

Das Baby in mir rumort. Ich heule laut, die Kontraktionen schießen scharf durch meinen Unterleib. Heute ist doch erst der 6. Juni, ich habe noch über einen Monat, bis...das Licht geht aus.

In meinem Schlafzimmer ist es dunkel. Es ist gut, so fühle ich mich besser, als mich die nächste Wehe überrollt. Lucien kniet vor mir, wie gestern, nur vögelt er mich nicht, sondern er hält meine Beine aufrecht und ermutigt mich, noch einmal zu pressen.

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