《39》

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Abends lag ich dann nach einem Telefonat mit meine Eltern, alleine in Maestro's Bett, während er auf der Couch schlief.
Ich lag bequem und schön dick eingepackt, aber in meinem Kopf war es noch so am arbeiten, dass ich einfach nicht zur Ruhe kam und mich dementsprechend nicht schlafen ließ.
Ich müsste morgen früh um 6 Uhr aufstehen, um meinen Zug rechtzeitig kriegen zu können, aber um 3 Uhr lag ich immernoch wach, also nahm ich mir mein Handy und schrieb Julian, um zu sehen, ob er nicht vielleicht doch noch wach war.
Tatsächlich war er noch wach, denn Edo wollte jetzt mitten in der Nacht schon in Bietigheim ankommen, um mich morgen vom Bahnhof abzuholen, damit ich nicht mit der S-Bahn nach Bietigheim fahren musste.
Ich wollte gerade wieder etwas schreiben, als Baui mich einfach anrief per FaceTime, also machte ich eine Nachttischlampe an und nahm ab.
Stunden vergingen in denen ich mit Julian und später auch Edo redete und dann klingelte schon mein Wecker. Eine ganze Nacht ohne Schlaf nach einem so anstrengenden Tag, aber wahrscheinlich würde ich nachher relativ früh ins Bett gehen und das dann nachholen. Ich legte also auf, stand auf und machte mich fertig. Attila war scheinbar auch schon wach, denn ich hörte jemanden in der Küche. Meine Augenringe waren schlimmer als die von Julian, also setzte ich mir einfach eine Sonnenbrille auf und ging zu Attila in die Küche.
"Hey, gut geschlafen?",fragte er vorsichtig und reichte mir einen Früchtetee in einen Becher. Ich schüttelte den Kopf und antwortete:"Ich hab gar nicht geschlafen. Hab mitten in der Nacht angefangen mit Baui zu telefonieren und aufgelegt, als mein Wecker geklingelt hat." "Oh Mann...hättest mich ruhig wecken können, dann hätte ich mit dir nen Film geguckt oder dir geholfen irgendwie einzuschlafen.",meinte er dann und ich schüttelte den Kopf. "Du bekommst auch zu wenig Schlaf, da wollte ich dich in Frieden lassen.",fügte ich hinzu und wir begannen zu frühstücken, bevor wir schon zum Hauptbahnhof mussten.

"Ich glaub das Leben will mich seit gestern komplett hopps nehmen! Der Zug fährt einfach nicht! In einer Stunde fährt der nächste, den kann ich kriegen.",sagte ich zu Attila und sah auf die Anzeigetafel über uns. "Man ich will doch einfach nur schnell nach Hause, mich um meinen Papierkram kümmern, mich bei meinem Babe ausheulen und schlafen! Mein Baby denkt sich wahrscheinlich auch, Mama was ist denn mit dir falsch seit gestern!",regte ich mich leicht auf und lief mit Maestro aus dem Hauptbahnhof auf die Domplatte, wo recht wenig los war.
Wir setzten uns zusammen auf eine Bank, ich schrieb Julian & Edo und dann versuchten wir die Zeit rum zubekommen, bis mein Zug kam. Es kamen sogar ein paar Fans, die Gott sei Dank auf Abstand und alles achteten, mit denen ich ein wenig quatschen konnte und dann mit eingehaltenem Abstand Bilder machen konnte.
Ein Fan war ziemlich nett und wir unterhielten uns ziemlich lange und gut. "Was sagst du eigentlich zu Apaches neuem Song?",fragte er dann und ich musste Lächeln. "Fame bedeutet mir ziemlich viel, weil es tatsächlich einer der Songs war, an denen ich als aller erstes mitgearbeitet habe. Die ersten Skizzen von dem Lied waren sogar mit mir aufgenommen. Eigentlich hatte die Hook, also das Kinderlied, mich als zweite Stimme im Hintergrund und das ganze Lalalalalala was man öfters im Song hört was auch ich, aber leider hörte es sich am Ende nicht so an wie es sollte und wir haben den ganzen Song nochmal neu aufgenommen.",erklärte ich und der Fan sah mich überrascht an. Er nickte einfach und fragte dann:"Also ist der Song auch in L.A. entstanden?" Ich nickte als Antwort und sah dann auf meine Uhr, um zu sehen, dass ich langsam zu meinem Gleis sollte. Wir verabschiedeten uns also nett und Atilla ging mit mir zu meinem Gleis.
Der Zug fuhr diesmal sogar und das auch noch ohne Verspätung.
Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, umarmte ich Maestro, gab ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte:"Danke Attila! Danke für alles die letzten Tage. Du und der Rest des Kellers haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Wenn ihr meine Hilfe bei irgendwas braucht meldet euch, damit ich mich revanchieren kann für das alles." "Du hast immer einen Platz bei uns Lina! Du bist eine der wenigen wahren Freunde aus dem Business!",antwortete er und wir lösten uns langsam aus der Umarmung. Wir lächelten uns an und ich ließ meinen Blick nicht von ihm, bis ich im Zug verschwunden war.

Nach einer fast zweistündigen Zugfahrt kam ich dann in Stuttgart an und machte mich auf die Suche nach Edo, sobald ich aus dem Zug stieg. Ich stand also mit meinem Koffer an mich gedrückt auf dem Bahnsteig und suchte nach einem mir bekannten Gesicht, aber ich sah keins. Vielleicht war er ja an einem anderen Gleis, also verließ ich mein Gleis und lief zur Haupthalle mit den Geschäften.
Als ich ihn nach meiner Suche an jedem Gleis immernoch nicht gefunden hatte, zückte ich mein Handy und wollte gerade seine Nummer wählen, als eine mir sehr bekannte schwarze Nike ACG Jacke in mein Blickfeld kam und ich den bärtigen Besitzer betrachtete, welcher mein Freund war. Er zog mich sofort in eine innige Umarmung, küsste meine Stirn und meinen Haaransatz und flüsterte:"Es tut mir leid, dass du warten musstest! Edo hat dich komplett vergessen und dann bin ich schnell losgefahren, um dich so schnell wie möglich zu holen. Oh Mann Bambi! Schön, dass du jetzt wieder bei mir bist!" Ich erwiderte seine Umarmung, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und zog seinen Geruch ein, den ich mittlerweile als Zuhause assoziierte. "Es ist so schön wieder bei dir zu sein! In Köln passieren nur noch schräge Dinge, wenn ich nicht bei Mois und den anderen bin.",flüsterte ich und wir lösten uns leicht voneinander, damit wir uns in die Augen sehen konnten. Er legte eine Hand auf meinen Bauch, eine an meine Wange und sagte:"Es ist alles gut Baby! Wir bezahlen deine Strafe in einem Schlag ab, kümmern uns um deine Papiere und dann ist alles wieder in Ordnung." Ich gab ihm einen Kuss und sagte:"Ja, hoffentlich ist das dann für immer abgeschlossen und nur auf meinem Führungszeugnis muss ich was davon lesen. Aber lass uns so langsam mal los! Beim Rathaus müssen wir sicherlich länger warten." Er nickte, gab mir ebenfalls einen Kuss und nahm in die eine Hand meinen Koffer und in die andere meine Hand, damit wir zusammen zu seinem Auto laufen konnten.

Wir schlugen uns bis zum Abend mit meinem Papierkram rum und klärten alles bezüglich namentlicher Dinge, die mit meiner Musik zu tun hatten.
Morgen müsste ich nur noch hinter ein paar Dingen hinterher telefonieren und dann ließ nur noch der Brief des Gerichts auf sich warten bezüglich meiner Strafe.

Als wir dann endlich Zuhause ankamen, schob ich meinen Koffer ins Schlafzimmer, zog meine Schuhe daneben aus und legte mich mit Jacke und meiner anderen Kleidung aufs Bett, da ich todmüde war, meine Knöchel vom Laufen geschwollen waren und ich Rückenschmerzen im unteren Rücken hatte.
Ich hörte Julian im Türrahmen schmunzeln, ich sah lächelnd zu ihm rüber,dann kam er zu mir und krabbelte über mich.
"Ist dir nicht was aufgefallen Baby?",fragte er und ich schüttelte den Kopf. Er ließ sich neben mich fallen und zeigte in eine Ecke des Zimmers, wo plötzlich unser Heimstudio, ein paar Instrumente und mein Schreibtisch stand. "Warum steht das denn alles hier?",fragte ich dann und er zog lächelnd die Schultern hoch. Ich quälte mich also hoch und lief aus dem Schlafzimmer in unser eigentliches Büro.
Dort stand plötzlich ein fertig aufgebautes Babybett, ein Wickeltisch, ein wunderschöner Sessel und daneben eine Lampe.
Ich stand überrascht in der Tür und spürte wie sich Baui's Arme von hinten um mich schlungen und seine Hände sich auf mein Bäuchlein legten.
"Das ist dein Geschenk dafür, dass du die Hälfte der Schwangerschaft schon hinter dir hast und....dafür, dass unser gemeinsamer Song seit vorgestern Gold gegangen ist.",sagte er, schob meine Haare zur Seite und begann meinen Hals zu küssen. Ich legte meine Hände über seine, meinen Kopf nach hinten auf seine Schulter und genoss seine Berührung während ich flüsterte:"Ich liebe dich Julian. Ich bin dir sehr dankbar für alles was du für mich getan hast, tust oder tun wirst. Irgendwie weiß ich das momentan noch viel mehr zu schätzen als sonst! Oh Gott, ich bin so dankbar für alles und jeden den ich hab zur Zeit!" "Ist da wieder jemand emotional?",fragte er belustigt und ich drehte mich mit dem Gesicht zu ihm, gab ihm einen Kuss und nickte, während ich ihn langsam wieder in Richtung des Schlafzimmers drückte, wo wir dann nur ein paar Zärtlichkeiten austauschten und ich dann eine schöne Rückenmassage im Sitzen von Julian bekam, bis Edo aus dem Studio zurück war.

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt