《43》

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"Okay Bambi, denk dran, nicht alleine rausgehen sobald es dämmert, von dubiosen Leuten fern halten, nicht auf die Reeperbahn gehen und wenn du raus gehst am besten immer wen mitnehmen!",wiederholte Julian nochmal seine 'Regeln' für mich, da er mal wieder Angst hatte, dass mir irgendetwas in Hamburg passieren könnte. "Babe, mich wird schon keiner verprügelt, abstechen oder sonstiges! Sei also nicht so ein Schisser und mal dir nicht die schlimmste Szenarien aus, das fickt nur deinen Kopf.",sagte ich dann und sah zu ihm rüber, während wir Hand in Hand durch den Flughafen liefen. Julian schob meine Tasche, die er für mich trug, wieder auf die richtige Position, da sie ihm von der Schulter gerutscht war und meinte:"Du hast ja recht Baby, aber es gibt halt so verrückte Menschen, die einfach unberechenbar sind, dass sie dann zum Beispiel durch Drogeneinfluss anderen Menschen etwas antun und durch deinen Babybauch stichst du optisch halt aus der Masse und wirst so vielleicht eher zum Opfer." Jetzt machte er selbst mir kurz Angst, weshalb ich unbewusst meinen Griff um seine Hand verstärkte. Baui merkte dies und flüsterte:"Es tut mir leid, wenn ich dir damit jetzt auch Angst gemacht habe, aber dann kannst du besser nachvollziehen wie es mir mit dem Ganzen geht. Außerdem wirst du immer wen bei dir haben, der dich beschützt, denn ich hab dafür gesorgt, dass du neben den Produzenten noch ein paar andere Leute kennenlernst, vor denen sehr viele aus Hamburg Respekt haben." Ich überlegte wen er meinen könnte, aber ich kam nicht drauf, obwohl es wahrscheinlich auf der Hand lag.

Julian begleitete mich bis zum Check-In, wo wir uns dann voneinander verabschiedeten. Wir zogen unsere Masken kurz vom Gesicht, nahmen uns fest in den Arm und Julian küsste meine Wange ab, während ich ihm ins Ohr flüsterte:"Wir schreiben und telefonieren. Du wirst nichts verpassen, besonders nicht, wenn ich das erste mal spüre, dass hier unten jemand anfängt zu boxen." Wir lösten uns leicht und Julian legte seine Hand auf mein Bäuchlein und grinste während er sagte:"Ich glaube er wird warten bis er wieder bei Papa ist." "Wir werden ja sehen!",antwortete ich und gab ihm einen letzten Kuss auf die Lippen bevor wir unsere Masken wieder über die Nase zogen und ich mir meine Tasche nahm, um zum Check-In zu verschwinden.
Ich drehte mich noch einmal zu meinem Freund um, schickte ihm einen Luftkuss und er fing ihn lachend und winkte mir dann.

Ich stand gerade in der Schlage zum Boarding, als mein Handy klingelte. Da Lucas auf dem Display aufleuchtet ging ich ran. "Hallo Herr Teuchner, was verschafft mir die Ehre?",fragte ich und achtete darauf den Abstand zu meinem Vordermann einzuhalten. "Lina, sitzt du schon im Flieger?!",fragte er panisch und ich war verwirrt. "Ehm...ich bin gerade in der Schlange zum Boarding, wieso ist was passiert?",wollte ich wissen und blieb unbewusst stehen, da ich leichte Angst bekam, dass irgendwas schlimmes passiert war. "Nein es ist nichts passiert, naja außer dass es da ein Problem gibt. Ich spoiler dich jetzt, und zwar hättest du in Hamburg mit den beiden Jungs von The Cratez zusammenarbeiten sollen, aber irgendwas ist während meiner und Baui's Planung mit ihnen falsch gelaufen und jetzt sind sie gar nicht in Hamburg, sondern hier in Berlin! Ich hab dein Hotel in Hamburg schon storniert und dir nen Flug von Hamburg nach Berlin gebucht, der eine Stunde nach deiner Ankunft in Hamburg geht. Es tut mir alles extremst leid Lina, aber glaub mir, das Ergebnis, dass bei der Zusammenarbeit rauskommen wird, wird sich dafür auszahlen! Eigentlich hatte Julian für dich geplant, dass du Gzuz und LX persönlich kennenlernen sollst in Hamburg, aber wie das Glück es will kannst du in Berlin wahrscheinlich Bonez kennenlernen, dann bleiben wir zumindest bei 187.",erklärte Lucas und ich schüttelte am Ende seiner Worte fassungslos den Kopf während ich aber auch lachen musste wegen der Sache mit nur den dreien der Strassenbande. "Alles klar Lucas, schick einfach alles rüber was ich brauche und dann klappt das schon!",sagte ich noch und legte dann nach einer kurzen Verabschiedung auf, da ich dran war.

In Hamburg lief ich dann zum nächsten Check-In und machte mich dann per Flugzeug auf den Weg nach Berlin. Den ganzen Flug schlief ich dann aber, weil ich jetzt schon komplett platt war vom Tag, wobei er nicht mal zur Hälfte zum war. Die Schlappheit hing mit meinem Eisenmangel durch die Schwangerschaft zusammen, aber langsam bezweifelte ich immer mehr, dass ich es nach der Geburt schaffen würde mit auf Tour zu gehen. Selbst wenn ich nicht auftreten würde wäre das Touren an sich schon extremst anstrengend! Die meisten Künstler fangen vor der Tour an sportlich aktiv zu werden, um sich vorzubereiten und ich werd wahrscheinlich erst ein paar Tage vor Tourbeginn die Geburt haben und danach das ganze Wochenbett über ein komplettes Wrack sein. Deswegen war ich momentan sehr viel am überlegen was ich machen sollte, denn Julian sollte wegen mir auf keinen Fall seine Tour absagen, aber er sollte wenn ich Zuhause bleibe eigentlich auch beim Kind & mir sein, was logischerweise nicht gehen würde während einer Tour durch ganz Deutschland. Ich hatte das Thema mit ihm auch schon ein paar mal angeschnitten, aber großartig darüber diskutiert oder geredet hatten wir dann doch nicht.

Nachdem wir gelandet waren musste ich mich erst mal auf die Suche nach Toiletten und etwas zu Essen machen, was ich Gott sie Dank auch beides gut finden konnte.
In einem Cafe am Flughafen aß ich dann erst mal ein Stück Kuchen und trank einen Saft, während plötzlich ein Mann mit schwarzer Maske, schwarzer Cap und Sonnenbrille auf zu mir kam und sich einfach mit an meinen Tisch setzte. Ich musterte ihn und blieb bei seinen Händen hängen, da seine linke Hand Tattoos hatte. Als ich die Palme auf seinem Daumen sah, wusste ich, dass hier gerade Bonez MC vor mir saß, weshalb ich mich etwas nach vorne lehnte, meine Arme an der Tischkante abstürzte und sagte:"Moin, hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell sehen würden." Ich hörte wie er lachte und dann begann er sich zu enttarnen, bis ich sein ganzes Gesicht sehen konnte. "Wenn ich ehrlich bin hab ich dich fast nicht erkannt, weil man dich aus den Videos und von deinem Insta fast nur aufgestylet kennt und jetzt sitz du hier mir Pferdeschwanz, ohne Make-Up in Leggings, Sneaker und Oversize T-Shirt und siehst trotzdem wunderschön aus.",erklärte er und ich fühlte mich geschmeichelt. "Danke für das nette Kompliment!",gab ich zurück und aß dann das letzte Stück von meinem Kuchen. "Und mir wurde jetzt scheinbar die Ehre erwiesen mit Bonez MC durch Berlin zu heizen, bis wir bei den Jungs von The Cratez sind?",fragte ich und trank den letzten Schluck meines Getränks, um die Bedienung zum Zahlen zu rufen. Mein Gegenüber begann zu lächeln, dass man seine Grills sehen konnte und erklärte dann:"Ja, ich bin auf Anweisung deines Lovers dein Chauffeur und bitte, nenn mich John!" "Dann bin ich für dich Lina!",antwortete ich und er nickte lächelnd.
Als die Bedienung kam zahlte ich und John musste nachträglich noch seine Adresse fürs Gesundheitsamt angeben, bevor wir und gemeinsam auf den Weg zu einem Parkdeck machten, um dann mit dem Auto zum Studio zu fahren.

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt