《55》

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Am vereinbarten Anleger wartete ich dann darauf, dass das Hausboot mit den bekannten Gesichtern auftauchte.
Auf dem Wannsee war echt unnormal viel los, weshalb ich gar keine Übersicht bekam wo sie jetzt stecken könnten, bis jemand mit seiner rauen Stimme rief:"Bambi! Ich komm zu dir!" Natürlich war es Julian, der dann plötzlich vom Hausboot sprang und die letzten zehn Meter zu mir schwamm.
Ich lachte, als er aus dem Wasser stieg und ihm seine Haare überall ins Gesicht hingen. Als er vor mir stand strich ich ihm diese also erst mal nach hinten und gab ihm einen Kuss, der ziemlich nach Alkohol schmeckte. "Schön, dass du doch noch vorbeigekommen bist. Ohne dich ist es nicht das gleiche.",sagte er dann und legte eine Hand in meinen Nacken, welchen er dann leicht massierte, während die andere Hand auf meinem Bauch lag. "Du bist aber auch schon wieder gut dabei, kann das sein Babe?",fragte ich ihn und er schmunzelte, bevor er nickte.
In der kurzen Zeit war das Hausboot am Anleger angekommen und Julian zog mich auf dieses zu.
Zwischen Anleger und Boot war ein guter halber Meter Abstand, den Julian ohne Bedenken übertrat und dann auf dem Boot stand, während ich ein wenig Angst bekam. "Komm Baby, wir wollen weiter.",meinte er dann und ich sah ängstlich zu ihm hoch, was ihm mein Problem zu verstehen gab. Er kam also wieder zu mir auf den Anleger, nahm meine Handtasche über die Schulter und packte mich einfach um mich über den Spalt hinweg in die Arme von Bozza zu reichen, sodass ich mich an ihn klammern konnte, bis Julian wieder an Deck rüber gesprungen war und mir meine Tasche zurück gab.
Wir suchten uns zusammen einen Sitzplatz und dann zeigte er mir erst mal ein paar Fotos und Videos, die über den Tag schon gemacht wurden, bevor wir das Gespräch wieder mit den anderen Anwesenden suchten.

Gerade hatte sich der Produzent Sonus neben mich gesetzt und hing an seinem Handy, bis er mich antippte, mir ein Foto zeigte und sagte:"Hast also vorhin Fans getroffen in der Stadt?" Innerlich wollte ich ihm eine reinhauen, da er nun vor Julian auffliegen lassen hatte, dass ich alleine in der Innenstadt war, aber ich hoffte auch, dass Baui es einfach nicht gehört hatte, denn er unterhielt sich gerade. Ich kontrollierte mit einem kurzen Blick zu meinem Freund nochmals, ob er es nicht vielleicht doch gehört hatte, aber er war ziemlich in sein Gespräch vertieft, weshalb ich Sonus als Antwort zu nickte.

Am Abend kamen Julian und ich dann relativ erschöpft von dem ganzen Tag an der frischen Luft in unser Hotelzimmer und ich stieg als erstes direkt unter die Dusche, wo Julian allerdings nicht lange auf sich warten ließ.
"Du warst also heute Vormittag alleine in der Innenstadt, Bambi?",fragte er, als er sich die Haare einschampoonierte und ich sah ihn überrascht an, da er es vorhin scheinbar doch mitbekommen hatte. "Und ja ich hab er vorhin gehört, auch wenn ich mit jemand anders geredet habe. Brauchst gar nicht so erschrocken zu gucken.",fügte er hinzu und sah mich verärgert an. Ich stellte das Wasser kurz ab und erklärte:"Ja, ich war vorhin alleine unterwegs, weil ich nicht wusste womit ich mir bei diesem schönen Wetter die Zeit hier hätte vertrieben sollen. Außerdem find ich es immer noch übertrieben was du dir da jedesmal für einen Kopf drum machst. Es wird mir nie etwas passieren, wenn ich alleine durch die Stadt gehe, Baui!" Ich stellte dass Wasser wieder an, um die Diskussion so zu beenden, dich er stellte es wieder aus und knurrte schon fast:"Du weißt, dass ich das nur aus Liebe tue mit dem Beschützen. Du hättest wenigstens was von deinem Plan erzählen können, dann hätte ich dich sogar mal ohne jemanden an deiner Seite gehen lassen, aber jetzt ist das Vertrauen in dem Bereich leicht angeknackst." "Du übertreibst schon wieder! Ich weiß, dass es alles aus Liebe ist, aber wie oft hatten wir diese Diskussion jetzt schon in den letzten Monaten, Julian? Nimm es doch mal endlich hin oder denk dir deinen Teil, aber mach nicht wieder einen auf 'dir hätte was passieren können' jedesmal! Das regt mich ehrlich gesagt nämlich etwas auf! So, Diskussion beendet! Ich dusch jetzt zu Ende, mach mich fürs Bett fertig und schlafe dann.",sagte ich und drehte das Wasser wieder an und drehte mich mit Absicht mit dem Rücken zu Julian. "Aber....",begann er, doch ich drehte mich wütend zu ihm um. "Julian halt deine Fre......sei bitte einfach leise, okay?"fing ich mich noch gerade so, duschte zu Ende und verließ ohne ein weiteres Wort das Badezimmer.

Ich packte mir gerade ein Kissen in den Rücken, um auf der Seite liegen zu können, als Julian dieses wegnahme und sich hinter mich legte als Ersatz. Ich spürte, dass er nur noch seine Unterhose trug und seine Brust noch etwas nass war, als er seinen linken Arm unter meinen Kopf legte und den rechten um meine Taille. Ich wollte gerade von ihm weg rücken, als er leise sprach:"Bambi, es tut mir Leid. Ich bin ab und zu ein echter Bastard, obwohl ich weiß, dass wir das Thema eigentlich schon längst ausdiskutiert hatten. Ich weiß aber auch nicht ob er wirklich Angst davor ist, dass die was passiert oder doch Eifersucht, weil du vielleicht was mit nem anderen machen könntest, wobei mir das ziemlich unwahrscheinlich vor kommt, weil ich eigentlich null eifersüchtig bin, aber mit dir ist eh alles ein bisschen anderes als mit anderen Menschen mit denen ich sonst zu tun habe. Ich liebe dich aber trotzdem sehr sehr doll und möchte, dass du bis zur letzten Sekunde bei mir bleibst." Nach seinen süßen Worten küsste er meinen schwachsten Punkt, und zwar die Stelle direkt unter meinem Ohrläppchen. Er wusste ganz genau, dass er mich mit sämtlichen Berührungen an dieser Stelle rum kriegen konnte und das versuchte er nun schamlos auszunutzen, damit ich nicht mehr sauer auf ihn war, aber ich gab diesem nicht nach und rückte dann ein Stück von ihm weg, zog mir die gesamte Decke rüber und zeigte ihm die kalte Schulter, weshalb er genervt aufbrummte.
Er drehte sich auf seinen Rücken und blieb mit etwas Distanz zu mir liegen.
Ich tat so als ob ich Schlafen würde, wobei ich die ganze Zeit nur aus dem Fenster guckte und nachdachte, während ich Julians Atmung lauschte, die mir als Bestätigung dafür diente, dass er auch noch nicht schlief, da er beim schlafen einen ganz anderen Atemrhythmus hatte.
Als würde mir unser Baby etwas damit sagen wollen trat er mir plötzlich in die Seite auf der Julians Hand einige Minuten zuvor noch lag, was ziemlich weh tat, da es ein ziemliches Ziehen an der Flanke auslöste, weshalb ich mich aufsetzte. Als ich dann saß boxte er mir nach oben Richtung Lunge, was mich etwas  kurzatmig werden ließ. Ich stütze mich also auf meinen Nachtisch und atmete konzentriert tief ein und aus, um nicht in Panik zu geraten.
Ich hatte das Bedürfnis nach frischer Luft, weshalb ich aufstand und zum Balkonfenster lief, was Julian aufschrecken ließ.
"Ist was?",fragte er und ich verschwand nach draußen auf die Terrasse, um durchatmen zu können.

Ich lehnte gerade mit geschlossenen Augen gegen das Festerbrett, während ich mich auf meine Atmung konzentrierte und meine Hände auf meinem Bauch lagen, in dem jemand gerade seine Karate-Stunde hatte.
"Baby...alles gut?",fragte dann plötzlich Julian ganz vorsichtig und ich schüttelte den Kopf mit weiterhin geschlossenen Augen. "Ich glaub er bestraft mich, weil wir uns gestritten haben. Er boxt und tritt gerade was das Zeug hält und das in alle möglichen Richtungen.",erklärte ich ruhig und öffnete die Augen, um direkt in die wunderschönen dunklen Augen meines Traums zu sehen.
Er schob mir einen der Gartenstühle neben mich  und als ich mich setzte, setzte er sich vor mich auf den Boden, um mit seinem Sohn auf einer Höhe zu sein.
"Darf ich?",fragte er und zeigte auf mein Schlafi, dass ich dann selber hoch zog, damit er meinen nackten Bauch vor sich hatte.
Er legte seine beiden Hände auf ihn, lehnte seine Stirn dagegen und sprach mit geschlossenen Augen:"Hey Junior, hier spricht Papa! Ich weiß, dass du das Thema mittlerweile auch genau so blöd findest wie Mama, aber nur weil ich doof zu Mama bin und sie sich aufregt musst du sie nicht auch noch boxen! Sie kann nichts dafür, dass ich ein wenig durcheinander bin, also tu ihr bitte nicht weh, wenn es meine Schuld ist. Wenn du das verstanden hast tritt sie bitte ein letztes mal zu Bestätigung!" Wir warteten beide auf eine Reaktion, aber plötzlich war Ruhe in der Gebärmutter. "Tja da kommt wohl nichts, aber immerhin ärgert er dich jetzt nicht mehr.",meinte Julian dann, küsste meine Kugel und zog mein Schlafi wieder runter, um wieder ins Bett zu gehen.
Ich blieb noch etwas auf der Terrasse und flüsterte mit meinem Bauch, bis ich beschloss wieder reinzugehen, um mich jetzt in die Arme von Julian zu kuscheln, was er auch lächelnd und mit Kuss auf die Nase annahm.

🖤The New🖤 A Bausa StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt