"Hier wächst man also als Lina Winter auf! Schick, schick!",meinte Julian, als ich das Auto parkte und den Motor abstellte. Ich sah zu ihm rüber, während er sich umsah. "Ist doch nichts Besonderes. Außer die Windkrafträder da hinten vielleicht und der Wald.",gab ich zurück und stieg schonmal aus dem Wagen aus, um ein wenig zu laufen, da meine Beine Wackelpudding waren vom ganzen sitzen und fahren. Julian richtete sich mit Hilfe des Spiegels in Sonnenvisier noch etwas die Haare und stieg dann ebenfalls aus. "Was ein hübscher Kerl!",sagte ich dann, als er mich ansah und wir beide lächelten uns an. "Warum haben alle Häuser die gleiche Hausnummer?",fragte Julian dann verwirrt, als er sich die Häuser der Nachbarn und das meiner Eltern ansah. Ich begann zu grinsen und erklärte:"Wir stehen drauf den Postboten zu verarschen, also haben alle mit dem Nachnamen Winter die gleiche Hausnummer, aber mit verschiedenen Buchstaben dahinter.",erklärte ich und schloss das Auto ab, damit wir Richtung Haustür laufen konnten.
Ich suchte an meinem Schlüsselbund den Haustürschlüssel, den ich seit dem ich ausgezogen war, immernoch hatte und als ich ihn gefunden hatte schloss ich die Tür auf und trat in den Flur. Julian lief dicht hinter mir und schob mich mit seiner Hand an meinem unteren Rücken etwas vor sich weg, damit er die Tür hinter sich schließen konnte. Im Haus schien alles ruhig zu sein, weshalb ich vermutete, dass meine Eltern bei dem guten Wetter draußen auf der Terrasse saßen. Ich nahm also die Hand meines Freundes in meine und lief mit ihm durch den Flur, bis ins Wohnzimmer, wo wir einen kurzen Stopp auf dem Weg zur Terrasse machen mussten, da unsere Katze dort aus dem Sofa lag und uns verschlafen ansah. Ich ließ von Julian ab und ging schnell zu ihr, um sie zu streicheln.
"Ist das jetzt meine Konkurrenz, wenn es ums Kuscheln geht die nächsten Tage?",fragte Julian und kam neben mich, um der Katze seine Hand hinzuhalten, damit sie dran riechen konnte. Da sie Julian und seinen Geruch nicht kannte, ging sie mit ihm auf Abstand und ließ sich weiter von mir kraulen.
Eine gute Minute später unterbrach ich dann unser Gekraule und lief auf die Terassentür zu. Meine Eltern saßen, wie ich es vermutet hatte, auf der Terasse und tankten ein wenig Sonne während sie etwas lasen.
Sie saßen mit dem Rücken zu uns und ich wurde plötzlich ganz nervös, weshalb ich mich nicht traute die Terassentür zu öffnen.
"Scheiße Julian! Ich hab gerade dermaßen Schiss davor wie meine Eltern auf dich reagieren werden.",flüsterte ich und sah ihm in die Augen. Er legte eine Hand an meine Wange, fuhr zärtlich mit seinen Daumen über diese drüber und sagte, bevor er mich küsste:"Du brauchst dir doch nicht so nen Kopf zu machen. Wenn sie mich nicht mögen ist es schade, aber schließlich musst du es ja mit mir aushalten in Bietigheim und für sie ist es wahrscheinlich einfach zu schwer nachzuvollziehen, warum du mich liebst und dafür den Vorzeige Schwiegersohn Robert hast gehen lassen. Ich werd aber schön lieb und nett sein und mich nur von meiner guten Seite zeigen, um ihnen keinen Anlass zu geben, mich asozial oder nervig zu finden." Ich erwiderte den Kuss und schob Julian noch eine losen Haarsträhnen hinters Ohr, bevor ich mich wieder zu der Terassentür drehte und diese öffnete.
Meine Mutter drehte sich blitzschnell zur Tür um und sah mich und Julian etwas überrascht an.
"Lina, endlich!",sagte sie fröhlich, sprang schon fast auf und kam auf mich zu, um mich innig zu umarmen.
"Mama, Abstand und wenig Körperkontakt!",sagte ich leicht lachend und sie löste sich von mir und machte einen Schritt zurück. "Es ist so schön , dass du oder ihr hier seid!",freute sie sich weiter und jetzt kam auch mein Vater auf uns zu.
Er stellte sich ungewöhnlich aufrecht vor Julian hin, reichte ihm die Hand und fragte:"Das ist also der talentierte Labelchef und der Vater meines ersten Enkels?" Julian schüttelte die Hand meines Vaters, lächelte freundlich und antwortete:"Ja, das bin ich, aber Julian reicht voll und ganz." Ich begann ebenfalls breit zu Lächeln, als ich die Szene beobachtete und war froh, dass mein Vater eigentlich recht freundlich rüberkam. "Lass uns mal tauschen, Schatz! Ich will mir den jungen Herren auch mal ansehen!",meinte meine Mutter dann und schubste meinen Vater schon fast vor meine Füße.
"Hallo Papa!",sagte ich, als er dann vor mir stand und mich ansah. Er wollte ebenfalls zur Umarmung ansetzten, doch ich blockte schnell ab und er verstand. Meine Mutter beäugte in der Zeit Julian von oben bis unten und erklärte dann:"Also Schmuck hat er genug und einigermaßen vernünftig anziehen kann er sich auch! Eigentlich ein ganz hübscher Kerl!" Ich begann zu lachen, da Julian etwas hilflos zu mir rüber sah, da er nicht ganz checkte was gerade abging. "Was heißt denn hier eigentlich ein hübscher Kerl?! Mach ihn doch nicht hässlicher als er ist!",witzelte ich und legte meine Arme um Julian's und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Julian begann zu lachen und sagte:"Danke Bambi, du hast mir gerade ein Kompliment und einen Diss in einem Satz gegeben." "Och du weißt doch wie ich es gemeint habe, Babe!",quarkte ich los und er nickte immernoch leicht lachend.
"Habt ihr eigentlich Hunger?",fragte mein Vater dann und ich sah ihn mit meinem 'Ist das dein Ernst'-Blick an. "Warum frag ich überhaupt? Du hast immer Hunger und jetzt musst du auch noch für zwei essen, da muss ich ja für dich extra auftischen.",meinte er dann und verschwand schonmal ins Haus, um warscheinlich das Abendessen vorzubereiten.
"Soll ich euch mit euren Koffern helfen?",fragte meine Mutter dann und ich schüttelte den Kopf. Ich löste mich von Julian's Arm und erklärte:"Wir haben nur einen gemeinsamen Koffer mitgenommen, das kriegen wir alleine hin. Dann kann ich mich noch eben umziehen und dann kommen wir zum Essen wieder runter." Meine Mama nickte und verzog sich ebenfalls ins Haus, während Baui und ich von der Terrasse aus einmal ums Haus liefen, um unseren Koffer aus dem Auto zu holen und diesen nach oben in mein altes Kinderzimmer zu bringen."Süß, bist du das etwa?",fragte mein Freund, als er sich die alten Bilder ansah, die in meinem Zimmer hingen. Ich zog mir gerade mein Hoodiekleid über den Kopf und sah bevor ich mir meinen Bodysuit anzog schnell nach welches Bild er meinte. Während ich mich anzog erklärte ich:"Ja, das bin ich. Ich hatte eine richtige lange Zeit nen Pony und ich meine, dass ich da 14 oder 15 bin. Das dahinten ist sogar Jessica." "Sind die eigentlich auch hier? Also über Ostern bei ihrer Familie oder so?" "Nicht dass ich wüsste, hab ja keinen Kontakt mehr mit ihr. Hätten drauf achten müssen, ob Daniels Auto bei ihrem Haus stand oder bei sich Zuhause, sonst guck mal da schräg gegenüber auf die Auffahrt, ob da ein gelbes Auto steht.",erklärte ich und zeigte Julian wo er nachschauen sollte.
Ich hatte mich gerade fertig umgezogen, da sagte Julian:"Ja da steht ein gelbes Auto, also sind sie wohl auch hier. Was machen wir denn jetzt, wenn wir aufeinander treffen? Ich würde ihm wirklich gerne eine reinhauen, aber das kommt bei deinen Eltern bestimmt nicht gut, also lass ich es lieber, womit ich dann aber meine Drohung Daniel gegenüber breche, was auch blöd ist."
"Wir werden einfach versuchen nicht auf die beiden zu treffen, okay? Dann musst du dich mit keinem kloppen.",meinte ich dann und legte meine Arme um seinen Hals, während seine Hände zu meinem Bauch wanderten. "Ich hoffe, dass dieses Oberteil dir noch lange passen wird, denn es lässt dich echt sexy aussehen, Bambi. Es betont so schön deinen Körper und vor allem deinen Bauch, der langsam echt größer wird.",flüsterte Julian mir ins Ohr und küsste danach meinen Hals zärtlich hinunter, wobei seine Barthaare mich etwas kitzelten, da er so langsam auch mal wieder zum Barbier müsste, aber ist ja schwer momentan einen zu kriegen.
Nach ein paar Minuten voller kleiner Zärtlichkeiten, rief meine Mutter von unten, dass das Essen fertig sein. Ich lachte daraufhin in den Kuss hinein und steckte Julian somit an. "Was hast du denn jetzt?",fragte er und löste sich von mir. "Das erinnert mich voll an früher, wenn ich hier alleine oder mit Freuden gechillt hab und meine Mum dann ruft, dass das Essen fertig ist. War also Lachflash wegen Flashback.",erläuterte ich meine Reaktion, während ich meinem Gegenüber die Haare wieder richtete, da ich vorher seine Frisur mit dem Durchfahren meiner Hände zerstört hatte.
Als alles wieder saß gingen wir nach unten in die Küche und aßen mit meinen Eltern zu Abend, wobei eines eher zur 'Frag Julian aus'-Runde wurde.
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🖤The New🖤 A Bausa Story
FanficSeitdem Lina als Rapperin Liwi bei TwoSides ihren Vertrag unterzeichnet hat, ist nicht mal ein ganzer Monat vergangen und trotzdem hat sich ihr Leben um 360° gewendet. Sie trennte sich von ihrem Mann, dem Youtuber CrispyRob, zog aus dem gemeinsamen...