32.

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Jimin POV

Wie im nichts stand ich auf einmal nicht im Dunkeln, sondern wurde von einem weißen Licht angestrahlt. „Wo bin ich hier?" fragte ich mich, aber dann wurde meine Sicht deutlicher.

Ich hätte niemals gedacht, dass das tatsächlich existieren würde, aber es war wirklich wahr.

Ich stand vor den Toren, die zum Himmel führten.

Es stimmte also. Ich stand kurz vor einem Ende. Vor dem Ende, meines erbärmlichen und kaputten Lebens.

Auch, wenn es etwas Trauriges war, war es für mich gut. Ich lächelte. Wahrscheinlich würden nur wenige darum trauern, aber dies war mein Glück. Denn endlich wurde ich erlöst.

Ich müsste nur noch einige Schritte gehen und wäre frei. Für immer.

„HALT!" rief mir jemand zu, der sich plötzlich vor mir befand. Ich hob meinen Kopf, sah in die Richtung, in der er stand und war verwundert. „Wer bist du?" fragte ich ahnungslos.

Und als ich genauer hinsah, konnte ich sein Gesicht identifizieren. Ich hatte dieses wunderschöne, sonnenstrahlende Gesicht schon häufiger auf Bildern damals in der Villa gesehen.

„Hoseok?"
Mein Gegenüber lächelte so sanft und nickte.

„Du bist Jungkooks Bruder!"
„Ja... und du bist... Jimin."
Ich nickte und sah traurig auf den Boden, weil ich mich tatsächlich für das schämte, was ich seinem Bruder angetan habe.

„Hoseok... Hyung.... Hoseok Hyung, es tut mir so leid", sagte ich und meine Stimme brach schon, weil ich weinen musste.

„Ich habe deinem Bruder wehgetan und vor allem wurde... dir wehgetan. Und das ist alles nur die Schuld meines Vaters. Ich stamme von einem Monster ab und fühle mich so schuldig. Es tut mir so leid."

Hoseok verlor nicht das leicht Lächeln in seinem Gesicht. Im Gegenteil. Er strahlte pure Sympathie aus.

„Aber, jetzt, jetzt bin ich ja hier und das ist auch gut so. So kann ich ihm nicht mehr wehtun. Und vielleicht kann ich auch so die Sünden meines Vaters-"

„Nein", sagte Hoseok und unterbrach mich. „Jimin...", sagte er und ich hörte ihm verwirrt zu.

„Deine Zeit ist noch nicht gekommen."
„Aber, Hoseok Hyung, ich bin doch schon-"
„Du bist nur nicht bei Bewusstsein. Noch ist es nicht zu spät.
Dir wurde Schlimmes zugefügt, weshalb du an Kraft verloren hast. Aber du bist ein starker und vor allem ein guter Mensch. Ein Mensch, der noch ein sehr langes Leben vor sich hat. Bestenfalls ein Leben mit Jungkook."
Ich riss die Augen auf.
„Ein Leben... mit Jungkook?"
„Ja, ich weiß, er kann sehr stur und teilweise, oder eher auch nicht teilweise, richtig zornig und gemein sein, aber das macht er nur, um sich selbst zu schützen. Jungkook ist kein schlechter Mensch. Ja, er hat dich verletzt. Aber ich weiß, dass er es bereut. Er wird es zwar nicht zeigen. Aber er bereut es zutiefst. Du hast ihm viel bedeutet. Und das wird auch immer so bleiben.
Er ist an sich ein starker Mensch, aber mein Tod hat ihn emotionaler gemacht und geschwächt.
Bitte, Jimin. Du musst ihm helfen. Nur du kannst ihm helfen.
Und er wird dir wieder helfen.
Pass bitte auf meinen kleinen Bruder auf. Er hat vieles durchgemacht. Genauso wie du. Ihr beide seid so gleich und einfach füreinander bestimmt.
Habt keine Angst. Ich werde über euch wachen.
Achja! Vergiss nicht, wer der wahre Feind ist.
Und jetzt geh zurück. Zurück in dein Leben. Und in eine gemeinsame Zukunft mit Jungkook."

Ich riss meine Augen auf und atmete tief ein. So, als hätte man mir die Luft abgeschnürt und mir dann wieder den Hals freigemacht und mich atmen lassen.

Und dann sah ich ihn vor mir. Nach so einer langen Zeit konnte ich wieder in diese wundervollen, unverwechselbaren Rehaugen sehen.

In Jungkooks Augen.



14.05.2020

Wie euch dieser einfache Satz
„Ein gewaltiger Fehler." eiskalt verunsichern kann 😂😂😂
Ich musste so lachen bei euren Kommentaren.
Ich liebe sie einfach! 😂
Omg ich bin so gemein. Haha...
Sorry 😂🙈

Lost Trust [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt