Kapitel 61

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Migas p.o.v.

Ich sah freudig aus dem Fenster, nachdem ich den Anruf mit dem Telefon in meinem Zimmer beendet hatte. Er würde wieder zu mir kommen und dann gleich auch noch alle anderen mitbringen. Ich konnte wirklich etwas Ablenkung gebrauchen, nachdem ich gerade ein Gespräch mit einer Polizistin gehabt hatte. Die Realität war unverblümbt auf mich eingeprasselt und ich konnte nun gut eine Schulter gebrauchen, an die ich mich lehnen konnte und an der ich mich gut und sicher fühlte. Und dafür war mein bester Freund Jungkook sehr prädestiniert.

"Haben sie schon ihre Medikamente genommen?", fragte plötzlich eine Schwester, die den Raum betreten hatte und mich nun freundlich lächelnd ansah. Ich strahlte überglücklich zurück und nickte dann mit dem Kopf. 

"Sehr gut. Bekommen Sie später noch Besuch?", erkundigte sie sich weiter und ich nickte erneut.

"Ok, aber denken Sie daran, dass Sie noch sehr viel Ruhe brauchen. Überanstrengen Sie sich nicht, sonst müssen wir die Besuchszeiten kürzen", erklärte sie und ich nickte nun ernst dreiblickend. Dann verließ sie das Zimmer und ich setzte mich auf meine Bettkante, sodass ich aus dem Fenster gucken konnte. 

Meine Gedanken schweiften sofort ohne große Umwege zu meinem besten Freund Jungkook. Seine Augen, die so strahlten und eine Tiefe in sich trugen, sodass ich dadrin versinken konnte. Sein Lachen, das mich immer dazu brachte auch mitlachen zu wollen und meine Stimmung sofort verbesserte und seine liebe, fürgsorgliche und dennoch auch witzige Art, die ich so sehr an ihm schätze. Er schien perfekt das Gleichgewicht zwischen witzig und ernst halten zu können, sodass seine Gegenwart immer ein unglaubliches Geschenk für mich war.

Aber was genau sollte ich nur mit diesen Gedanken anfangen. Was brachte es mir, das ich so für ihn empfand, wenn ich nicht wusste, ob das auf Gegenseitigkeit beruhte? Was sollte ich nur mit meinen blöden Gefühlen anfangen? Sollte ich es ihm sagen? Sollte ich schweigen und sie verdrängen? 

Vor meinem inneren Auge spielten sich alle unsere tollen Erlebnisse und Gespräche zusammen ab und sein Lächeln brannte sich mir in die Netzhaut. Der Gedanke daran, dass ich ihn verlieren könnte durch meine blöden Gefühle, ängstigte mich und tat mir in der Seele weh. Ich spürte wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten und ich lachte leise, als sie sich aus meinen Augen lösten, während ich murmelte:

"Jungkookie, was machst du nur mit mir?"

Plötzlich hörte ich Geräusche im Gang und wischte mir sofort die Tränen weg, als ich bereits vernahm wie meine Zimmertür geöffnet wurde. Das erste Gesicht, das ich in der Tür erblicken konnte, war das meines großen Bruders, der mich anlächelte und sofort auf mich zukam und mich in eine Umarmung zog. Er drückte mich fest an mich, weshalb ich lachend sagte:

"Du hast mich doch vor drei Stunden bereits gesehen. Du kannst mich doch unmöglich schon so sehr vermisst haben"

Ich spürte wie er ebenfalls lächelte und antwortete: "Hast du eine Ahnung"

Dann lies er ab von mir und gab mich für die anderen Chaoten frei, die mich sofort einer nach dem anderen in ihre Arme zogen und mich fest an sich drückten. Sie mussten mich ja allesamt wirklich vermisst haben, dachte ich mir, während ich ihnen weiter zulächelte. Als letzter Stand nun Jungkook vor mir, der mich kurz musterte und mich dann ebenfalls in eine Umarmung zog. 

"Ich hab gehört, dass du eine Revanche haben wolltest?", meinte Jin auffordernd und schien sich dabei bestmöglich ein Lachen zu verkneifen. Jungkook und ich lösten uns langsam wieder voneinader und ich setzte mich wieder gerade hin und lächelte Jin an.

"Aber natürlich. Du musst mir doch nochmal die Chance geben dich vom Thron zu stoßen", meinte ich neckend, woraufhin er dramatisch sein Gesicht verzog und antwortete: "Das will ich sehen, wie du das machen willst"

SAVE ME- BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt