„Starr nicht zu lange die Fliesen an."

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Ich quickte sie schmerzhaft an. „Claire, jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt die perfekt loyale beste Freundin raushängen zulassen, okay?" Sie drehte sich zu Noah und musterte ihn: „Ihr Magen knurrt seit zwei Stunden ununterbrochen." Ich wurde knallrot und versuchte meine Verlegenheit lässig zu überspielen. Noah lachte tief: „Das Team geht nach jedem Spiel immer ein bisschen feiern zum Italiener im Nachbarort. Fans sind immer willkommen. Du kannst gerne auch mitkommen."

Er sah zu Harper, aber Harper lachte nur und nahm mir die Fototasche ab: „Lass mal gut sein, Großer. Aber wehe, unsere Claire hier hat nur auch nur ansatzweise nicht halb so viel Spaß wie sie mit mir hätte." Jetzt war ich wohl an der Reihe sie zu schlagen. Sie schenkte mir ein freches Grinsen und trabte rückwärts Richtung Schule: „Adios mon amis!" Noah sah mich lachend stirnrunzelnd an: „Hat sie gerade Spanisch und..." „Französisch miteinander vereint? Ja. Sie ist eher der Naturwissenschaften-Typ."

Noah lachte und sah mich aus glitzernden Augen an: „Ich schau dann mal nach einer freien Dusche, wartest du auf mich?" Ich nickte: „Wüsste nicht wie ich sonst dahin kommen sollte, also ja, ich schätze, ich warte auf dich." Noah lächelte mich an und lief schon mal langsam rückwärts los: „Ich beeil mich, versprochen." Ich rief ihm neckend hinterher: „Starr nicht zu lange die Fliesen an." Er lachte kopfschüttelnd und schenkte mir einen Mittelfinger.

Ich grinste, ziemlich stolz über meinen eigenen Witz. Die Tribüne leerte sich allmählich, ich schätzte es würde wieder eine Parkplatzparty geben, wie Harper und ich es gerne nannten. Statt hier auf ihren Plätzen noch zu reden, stellten sich die meisten auf den Parkplatz dämlich in den Weg und versperrten so den Ausgang für die Autos.

Ich schlürfte langsam Richtung Parkplatz und sah von weitem die ersten Schülergrüppchen. Ich überlegte ob ich nicht einfach auf der Tribüne sitzen bleiben sollte bis es sich ein wenig geleert hatte, entschied mich aber dagegen, weil ich mich ohne Harper doch ein wenig einsam vorkam. Ich war nie jemand der großartig viele Freunde hatte, aber wenigstens hatte ich die Richtigen. Ben, ein Junge aus meinem Kunstkurs winkte mir zu und ich hob die Hand. Er lief auf mich zu und zog schon während dem Laufen die Augenbrauen hoch: „Jo, wir haben dich in Kunst vermisst." Ich verdrehte die Augen: „Was hat Ms. Darcy jetzt schon wieder gesagt?" Bens braune Augen huschten über die Menschenmenge: „Hm, wie hat sie es formuliert? Ich glaube, es war in etwa so: An mir kommt dieser Schlingel nicht so leicht vorbei."

Ich sah ihn gespielt beeindruckt an: „Oh wow, so viel aggressive Leidenschaft hatte ich ja überhaupt nicht erwartet." Ben lachte und zuckte die Schultern: „Das Projekt hatte sowieso niemand fertiggestellt." Ich schnaubte: „Na toll, dann darf ich also diese schweren Taschen nochmal mitschleppen?" „Sieht so aus." Ich stöhnte und ließ die Schultern hängen, Ben sah mich wissend an: „Aber jetzt hast du ja einen persönlichen Chauffeur, der bestimmt liebend gerne deine Lasten trägt."

Ich spürte meine Wangen glühen: „Wüsste nicht worüber du redest." Ben lachte: „Du tust vielleicht gerne manchmal einen auf unsichtbar, aber wir sehen dich durchaus, Claire." Ich schob meine Unterlippe vor: „Manno, ich dachte, ich hätte den Bogen raus." Ben schüttelte schelmisch grinsend den Kopf: „Noah Rhodes, keine schlechte Partie." Ich hob die Hand: „Jetzt mal halblang, wir haben erst diese Woche angefangen miteinander zu reden."

Ben verdrehte übertrieben die Augen: „Gott, selbst ich sehe euer Bedürfnis aufeinander loszugehen. Im heißen Sinne natürlich." Ich hob schnell stoppend die Hand und meine Wangen fingen wieder an zu brennen: „Ich weiß nicht mal, warum ich mich mit dir darüber unterhalte." Ich drehte ihn bestimmt um und schob ihn in die Richtung seiner Freunde. Ben sah lachend auf mich runter: „Vielleicht weil ich dein Freund bin, du es manchmal aber einfach vergisst."

"Mach's besser."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt