Levi PoV:
Als Levi sich zur Theke drehte, erstarrte er für einen Moment. Tatsächlich stand Eren nun vor der Theke und unterhielt sich gestresst mit dem Inhaber der Bar, bevor er ins Hinterzimmer verschwand. Beim Anblick des Braunhaarigen machte sein Herz einen kleinen Sprung und ein leichter Schauer wanderte über seinen Rücken.
„Na los geh schon zu ihm.", schrie Hanji aufgedreht als Eren wieder in den Vorraum trat. Langsam erhob er sich und lief auf den Braunhaarigen zu. Bei jedem Schritt, den er ihm näherkam, steigerte sich seine Nervosität um gefühlte tausend Prozent. Jedoch versuchte er wie immer seine Ausdruckslosigkeit zu behalten. Eren stand gerade mit dem Rücken zu ihm als Levi ihn erreicht und ihm leicht an die Schulter tippte. Keine fünf Sekunden später, trafen seine Augen auf die Ozeangrünen von Eren und er verlor sich kurz in ihnen.
„Was willst du von mir Levi?", fragte der jüngere kalt und ein wütender Funke blitze in seinen Seelenspiegeln auf. Das brachte Levi zurück in die Realität.
„Ich wollte mich bei dir entschuldigen und dir alles erklären.", fing er langsam an, doch wurde er harsch von dem anderen unterbrochen.
„Lass uns das bitte morgen besprechen, ich muss jetzt arbeiten. Ich warte um 11 Uhr unter der Weide auf dich.", sagte der Jüngere gestresst und sah sich im Raum um. Verwirrt stimmte Levi zu und ging zurück zu seinem Platz.
„Und was hat er gesagt?", wollte Hanji wissen und sah ihn begeistert an.
„Er hat mich nicht ausreden lassen und mich gebeten morgen in den Park zu kommen, weil er jetzt arbeiten müsse.", antwortete er ihr gereizt. Es nagte schon sehr an seinem Gemüt, dass Eren ihn so abgeblockt hatte. Hatte er ihn etwa so sehr verletzt? Genervt seufzte er.
„Mach dir nicht zu viele Gedanken Levi, du siehst doch wie voll es ist. Er hat es sicher nicht böse gemeint. Außerdem schien sein Chef nicht gerade glücklich gewesen zu sein als Eren kam. Vielleicht hat er sich ja verspätet.", versuchte Erwin ihn zu beschwichtigen. Levi nickte kurz und warf noch einen verstohlenen Blick auf Eren. Dabei viel ihm auf, dass von Erens, sonst immer ordentlich zurückgesteckten Haaren, einige Strähnen in sein Gesicht hingen. Auch sah der Jüngere um einiges blasser aus als sonst und es zeichneten sich deutliche Augenringe unter seinen Augen ab. Was war nur mit ihm los, er konnte sich nicht vorstellen, dass die Klausuren der einzige Grund für seine Erschöpfung waren. Doch er schob den Gedanken vorerst zu Seite und konzentrierte sich wieder auf seine Freunde. Nach 2 Stunden und einigen Mengen an Alkohol, trennten sich schließlich ihre Wege und Levi fiel kurze Zeit später völlig erledigt in sein Bett. Und ohne sich einen Wecker gestellt zu haben schlief er ein. Das würde er noch bereuen.
Eren PoV:
Am nächsten Morgen stand Eren wie üblich um 7 auf und ging joggen. Dabei musste er an seine Begegnung mit Levi zurückdenken. Es hatte ihm leidgetan, den Schwarzhaarigen so kalt abzuweisen. Doch er hatte mal wieder beim Zeichnen für die Ausstellung völlig die Zeit vergessen und kam 2 Stunden zu spät zur Arbeit. Hannes war wirklich verärgert gewesen und hat ihn 2 stunden länger dabehalten zum Ausgleich. Müde schleppte er sich durch die Straßen. Die letzten zwei Wochen hatten wirklich an ihm gezehrt und er kam morgens kaum noch aus dem Bett. Als er wieder Zuhause ankam sprang er schnell unter die warme Dusch, die ihn tatsächlich etwas entspannte. Danach setzte er sich in die Küche machte sich eine Tasse Kaffee und aß dazu ein Toast. Als er wieder alles ordnungsgemäß verstaut hatte, schnappte er sich seinen Rucksack und macht sich auf den Weg in den Park. Um Punkt 11 Uhr war er am vereinbarten Treffpunkt angekommen. Doch von Levi fehlte jede Spur. Enttäuscht und genervt macht er es sich unter seiner Weide bequem und holte sein Skizzenbuch hervor. Er genoss es endlich wieder hier zeichnen zu könne. Auch wenn ihm immer noch zwei Bilder für die Ausstellung am nächsten Wochenende fehlten. Doch er wusste genau, dass er hier bestimmt noch seine zwei letzten Motive finden würde. Während er zeichnete, war er wieder in Gedanken bei dem Schwarzhaarigen und ehe er sich versah, hatte er ihn erneut gezeichnet. ‚Verdammt, wieso hat er mich schon wieder sitzen gelassen. Macht es ihm etwa Spaß?', fluchte er frustriert, als er das Bild betrachtete und packte seine Sachen zusammen. Jegliche Lust zu zeichnen war ihm nun vergangen und so beschloss er nach Hause zu gehen. Doch plötzlich hielt ihn eine Hand an seinem Arm zurück.
„Nein warte, bitte geh nicht.", hörte er die tiefe melodische Stimme von Levi, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
„Warum sollte ich, anscheinend macht es dir ja Spaß mich immer wieder stehen zu lassen.", erwiderte er kalt und senkte traurig den Blick.
„Es tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht versetzen, heute nicht und auch vor zwei Wochen nicht.", keuchte er außer Atem. 'War er etwa den ganzen Weg hierher gerannt?', wunderte sich Eren. Langsam drehte er sich zu dem Kleineren um und entwand so auch seinen Arm aus dessen Griff. Tatsächlich schien Levi, den ganzen Weg gerannt zu sein, seine Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen und auf seiner Stirn glänzten mehrere Schweißperlen, während er verzweifelt versuchte wieder zu Atem zu kommen. Wortlos kramte er eine Wasserflasche aus seinem Rucksack und hielt sie Levi hin. Dankend nahm er sie an und leerte sie in schnellen Zügen.
„Willst du mir jetzt erklären wieso du mich stehen gelassen hast?"
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Liebe ein Kunstwerk für sich (Ereri/Riren)
FanfictionEren ist ein Kunststudent in seinem 7. Semester an der Kunstuniversität in Trost. Jeden Tag malt er an immer demselben Ort. Eines Tages passiert allerdings ein kleines Missgeschick. Welche Auswirkungen dieses Missgeschick auf sein weiteres Leben ha...