Kapitel 6

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Eren PoV:

Um Punkt 6 Uhr wurde Eren aus seinem Schlaf gerissen. Seine erste Vorlesung begann um 8 Uhr. Doch wie jeden Morgen ging er zuerst einmal Joggen und trank danach genüsslich seinen Kaffee. Anschließend packte er seine Sachen für die Uni zusammen und nahm sowohl das Bild von dem See mit, dass er kürzlich gezeichnet hatte, als auch das Bild seiner Mutter was er gestern noch mit Ölfarben gemalt hatte und machte sich auf den Weg zur Uni. Am Eingang traf er auf seinen besten Freund Marco, der genauso wie er auch im 7. Semester Kunst studierte. Er war etwas kleiner als Eren, hatte kurze braune Haare und braune Augen, sowie einige Sommersprossen im Gesicht.

„Hey Eren, sind die für deine Ausstellung?", begrüßte er ihn freundlich und sah neugierig zu der größeren schmalen Tasche, in der die Leinwände waren.

„Hey Marco, ja sind sie.", antwortete er gelassen. In 1 Monat hatten die Professoren eine Ausstellung für die besten Studenten der Universität organisiert, zu denen Eren auch gehörte. Genau genommen, meinten seine Dozenten, dass er der talentierteste der Studenten war. Eren hasste es, dass ihn seine Dozenten so lobten, schließlich hatte ihm sein Talent seine Eltern geraubt. Doch da seine Eltern seine Kunst so sehr geliebt haben, brachte er es nicht übers Herz damit aufzuhören. Jedes neue Bild malte er in Gedenken an seine geliebten Eltern. Doch das hatte er niemandem hier erzählt, nicht einmal Marco. Nur Mikasa und Armin wussten davon.

„Darf ich sie mal sehen?", fragte er neugierig während sie zu ihrer Vorlesung liefen.

„Ja, ich zeig sie dir, wenn wir im Saal sind.", erwiderte er, bevor er weitersprach, „Sag mal kennst du einen Designer namens Levi Ackermann?" Verwirrt sah Marco ihn an.

„Nein nicht das ich wüsste, wieso?", fragte er, als sie gerade an ihren Plätzen ankamen.

„Naja, ich habe ihn gestern im Park getroffen, als ich gerade zeichnete. Er wollte mir eine Skizze zurückgeben, die ich am Vortag verloren habe.", fing er an zu erklären während er die beiden Bilder rausholte. Das Bild seiner Mutter hielt er Marco zuerst hin. „Es war die Skizze dieses Bildes."

„Das Bild ist echt gut geworden, allerdings verstehe ich nicht ganz worauf du hinauswillst."

„Er wollte das Kleid, was ich gezeichnet hatte Designen.", gab Eren schließlich etwas schüchtern zu.

„Ehrlich? Hast du zugestimmt?", fragte Marco aufgeregt. Eren nickte nur als Antwort.

„Abgefahren.", fuhr es ihm nun heraus. Geschockt sah er zu seinem Freund. Marco benutzte nie solche Wörter.

„Ich glaube Jean hat keinen guten Einfluss auf dich.", stellte er amüsiert fest. Jean Kirstein war Marcos Freund und dazu auch Erens Ex. Als Eren mit Jean zusammen war hat er ihn erwischt wie er ihn mit Marco betrogen hat. Das war vor 4 Jahren. Er hatte Jean sofort verlassen und wollte auch mit Marco nichts zu tun haben. Doch als er Marco in der Uni besser kennenlernte, überwand er seine Wut und freundete sich doch mit ihm an.

„Stimmt doch gar nicht, jetzt zeig mir lieber noch dein anderes Bild.", antwortete er ihm mit einem Stoß in die Seite.

„Ist ja gut, sei doch nicht so ungeduldig.", schnaubte er amüsiert während er das Bild vom See rauskramte und ihm vor die Nase hielt. Begeistert weiteten sich die Augen seines Freundes.

„Das ist wunderschön, wie schaffst du es nur immer solche Motive zu finden?"

„Tja, das bleibt mein Geheimnis.", antwortete er, streckte ihm die Zunge raus und packte die Bilder wieder weg. Bevor er noch etwas erwidern konnte kam ihr Professor rein und begann die Vorlesung. Da er nach seinen Vorlesungen noch die Bilder vorzeigen musste, schaffte er es nicht mehr vor seiner Arbeit in den Park zu gehen und begab sich sofort in die kleine Stadtbücherei. Er war gerade dabei einige Bücher aufzuräumen als er eine bekannte Stimme hinter seinem Rücken hörte.

„Du arbeitest hier?" Langsam drehte sich Eren zu dem Schwarzhaarigen um, der ihn wie immer mit einer Ausdruckslosen Mine anschaute. Kurz verlor sich Eren in den schönsten Augen, die er je gesehen hatte.

„Ehm...ja, und was machen sie hier Herr Ackermann?", fragte er nervös.

„Tch, was wohl Balg.", sagte er genervt und deutete auf zwei Bücher in seiner Hand. Eren schluckte etwas verängstigt bei dem Ton des Älteren. Langsam ging Eren mit ihm zur Kasse. Das eine Buch gab er zurück, während er das andere neu auslieh.

„Ich dachte du würdest in der Bar arbeiten?", unterbrach Levi die Stille zwischen ihnen.

„Ja auch, aber nur am Wochenende. Am Montag, Mittwoch und Donnertag helfe ich hier aus.", gab er leise zurück und wagte es nicht seinen Blick zu heben.

„Ach so, bist du deshalb Vorgestern so stürmisch aus dem Park geeilt?", fragte er immer noch mit derselben monotonen Stimme. Eren nickte bloß stumm und gab ihm das Buch.

„Wie läuft es denn mit Ihrer Arbeit?", fragte er und sah wieder in die stahlgrauen Augen seines Gegenübers.

„Tch, ich wüsste zwar nicht was dich das angeht, aber das Kleid ist fast fertig.", antwortete er genervt und ging. Verdutzt starrte Eren ihm noch eine Weile hinterher. Hatte er denkleineren durch irgendetwas verärgert? Er wurde aus ihm einfach nicht schlau.

Liebe ein Kunstwerk für sich (Ereri/Riren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt