Kapitel 12

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Levi PoV:

‚Fuck', waren seine ersten Gedanken, als er am nächsten Morgen erwachte, bzw. Nachmittag. Es war bereits 13 Uhr und das heißt, dass er schon wieder, dass Treffen mit Eren verpasst hatte. Warum musste ihm das immer bei dem Braunhaarigen passieren. So schnell er konnte machte er sich fertig und rannte aus der Wohnung. Er rannte den kompletten Weg bis zum Park, bis er den Braunhaarigen erblickte. Gerade als er langsamer werden wollte sah er wie sich der Jüngere zum Gehen wandte. Mit letzter Kraft beschleunigte er nochmal seine Schritte und hielt Eren am Arm zurück.

„Nein warte, bitte geh nicht.", flehte er den Größeren völlig außer Atem an.

„Warum sollte ich, anscheinend macht es dir ja Spaß mich immer wieder stehen zu lassen.", erwiderte Eren kalt und sah ihn nicht an. Die Worte des Größeren versetzten seinem Herzen einen Stich. Es war seine eigene Schuld, dass Eren so abweisend zu ihm war. Schließlich hatte er ihn schon zweimal versetzt, wenn auch ungewollt. Dennoch taten ihm die kalten Worte des Braunhaarigen weh und auch die Tatsache, dass er ihm nicht mal ins Gesicht sah.

„Es tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht versetzen, heute nicht und auch vor zwei Wochen nicht.", keuchte er traurig und versuchte seine Atmung irgendwie zu beruhigen. Er spürte wie Eren sich langsam zu ihm umdrehte und seinen Arm aus seinem Griff löste. Eine plötzliche Kälte breitete sich in seiner Handfläche aus. Er hörte wie Eren etwas aus seinem Rucksack holte und hob seinen Blick. Eren hatte eine Flasche Wasser herausgeholt und hielt sie ihm wortlos und mit ausdrucksloser Mine entgegen. Dankend nahm er die Flasche an und leerte sie in schnellen gierigen Zügen.

„Willst du mir jetzt erklären wieso du mich stehen gelassen hast?", fragte ihn der Größere kalt und sah ihm fordernd in die Augen. Nervös nickte er und holte noch einmal tief Luft bevor er anfing alles zu erklären. Stumm hörte ihm Eren zu.

„Kannst du mir bitte verzeihen? Es ist wirklich nicht meine Art zu spät zu kommen, noch jemanden ohne Entschuldigung zu versetzten.", beendete er seine Erklärung und sah flehend in die Ozeangrünen Augen des Studenten.

„In Ordnung, aber dafür schuldest du mir einen Gefallen, verstanden?", antwortete er ruhig.

„Ja.", erwiderte Levi woraufhin sich auf Erens Gesicht ein Lächeln schlich. Sofort breitete sich ein angenehmes Kribbeln in seinem Bauch aus.

„Wie wäre es, wenn wir das Essen Dienstag um 19 Uhr nachholen?"

„In Ordnung.", antwortete Eren immer noch lächelnd, doch kurze Zeit später verschwand es wieder aus seinem Gesicht.

„Sorry Levi, aber ich muss jetzt los. Wir sehen uns dann am Dienstag und sei Pünktlich. Nochmal warte ich nicht auf dich.", rief er ihm noch zu während er schon davonlief. Fassungslos sah er dem Braunhaarigen nach. Schon wieder hatte er ihn kalt abgeblockt. Doch es war ihm nicht entgangen, dass der Braunhaarige noch müder aussah als am vorherigen Tag. Langsam begann er sich wirklich Sorgen um ihn zu machen.

Dieses Mal war Levi extra 10 Minuten eher gekommen, um Eren ja nicht warten zu lassen. Auch dieses Mal hatte er wieder ewig gebraucht, um sich für en Outfit zu entscheiden. Schlussendlich entschied er sich für eine schwarze enge Jeans und ein weißes lockeres Hemd. Kurze Zeit später entdeckte er den Braunhaarigen auf der anderen Straßenseite. Wie er selbst trug auch Eren ein Weißes Hemd, doch hatte er sich für eine Dunkelblaue Jeans entschieden. Seine braunen Haare hatte er wieder teilweise zu einem ordentlichen Zopf nach hinten gebunden, während ihm die anderen locker ums Gesicht fielen. Dennoch entgingen ihm nicht die Augenringe, die immer noch unter seinen sonst strahlenden Augen zu sehen waren. Wieder fragte er sich was den Jungen wohl dermaßen stresste. Keine 10 Sekunden später stand Eren dann endlich vor ihm.

„Na heute mal pünktlich wie ich sehe.", neckte ihn der Größere.

„Tch, ich hab doch gesagt, dass ich normalerweise pünktlich bin und jetzt komm.", antwortete er mit seiner üblichen Schärfe. Doch zuckte sein Mundwinkel für eine kurzen Moment nach oben. Gemeinsam betraten sie das Restaurant und setzten sich an einen Tisch am Fenster. Nachdem die Bedienung ihre Wünsche entgegengenommen hatte, konnte sich Levi nicht mehr zurückhalten.

„Sag mal Eren, ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er vorsichtig, um ihn nicht zu verärgern.

„Ja, was sollte sein.", entgegnete der Jüngere und sah ihn verwirrt an.

„Naja mir ist es schon in der Bar aufgefallen, dass du in letzter Zeit immer Recht müde aussiehst und auch blasser bist als zuvor. Beschäftigt dich irgendwas?"

„Nein, das ist es nicht. Ich hab nur zwei sehr stressige Wochen hinter mir.", entgegnete Eren ruhig.

„Ok." Prüfend musterte er den Jungen, doch er konnte keine Anzeichen dafür finden, dass er gelogen hatte. Nachdem die Kellnerin ihr Essen gebracht hat unterhielten sich die beiden über Dies und Jenes. Dadurch fand Levi heraus, dass Eren 21 war und wie er selbst gerne Sport machte und las.

Liebe ein Kunstwerk für sich (Ereri/Riren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt