23. Winterwind

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Dies ist nur ein kurzes Kapitel.. ^^ für heute war's das erstmal.. :)

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Der Wind peitschte an uns vorbei und färbte unsere Wangen rosa. Das war besser als nur einen Hang hinabzurasen. Von Wölfen gezogen, die Umgebung die schnell an uns vorbei raste; ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus als ich meine Umwelt betrachtete: Dicke hohe Bäume rasten an uns vorbei, ein zugefrorener See zeigte sein glitzerndes Eis, Lichtungen, auf denen der Schnee noch unberührt war und nun aufspritzte. Den vier Wölfen schien es gut zu gefallen, so schnell durch die Gegend zu rennen, auch wenn sie uns dabei hinter sich her zogen. Sie verloren nicht an Schnelligkeit und gaben auch nicht den Eindruck, als würden sie diese drosseln wollen. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir unterwegs waren. Ich genoss den kalten Wind, die Schneeflocken, die fielen...

Ich lächelte. Daran konnte ich mich definitiv gewöhnen. Von solchen Schlittenfahrten hatte ich bisher immer nur gelesen. Soweit ich wusste, zogen da aber meistens Huskys die Schlitten. Ich war so dankbar für dieses Erlebnis. Die Aussicht darauf, meine Winter immer so verbringen zu können, wie könnte ich dies aufgeben? Die kleinen, fluffigen Wölfe mit ihrem kuscheligem Fell, die Wärme, die diese große Familie von Wölfen ausstrahlte, ich beneidete sie. Ich fühlte mich frei, sicher und geborgen. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und holte mich aus meinen Gedanken zurück, als sich der Schlitten in eine Kurve legte. Ich war mir sicher, niemals genug bekommen zu können von solch einer Schlittenfahrt.

Nach einer Weile führte uns der Weg nun tatsächlich wieder zurück zu all den anderen Wölfen und ihren Familien. Mittlerweile waren Schneemänner gebaut worden und eine Gruppe größerer Jungs, die nun in dicken Schneeanzügen bekleidet da standen, waren dabei ein Iglu zu bauen, schienen allerdings dabei zu scheitern und stattdessen eine Schneeballschlacht begonnen zu haben.
Ihre dicke Schneekleidung trugen sie vermutlich dank der Wolfsmenschen, die nicht in ihrer Wolfsform gekommen waren und Ausrüstung sowie kleinere Schlitten getragen hatten. Nackt würde ich mich ebenfalls weigern, im Schnee kreativ zu werden. Außer, ich hätte einen Whirlpool direkt daneben mit dampfendem warmen Wasser, in den ich jederzeit springen könnte oder eine Sauna, die mich direkt wieder aufwärmen würde. Eine außerordentlich verlockende Vorstellung...

Die meisten waren allerdings noch immer in ihrer Wolfsform und tollten im Schnee herum. Die kleinen Schneegleiter rutschten ebenfalls noch immer mit ihren Besitzern den Hügel hinab.
Einen Moment später stolperte und rutschte eine Horde kleiner Wölfe uns jetzt aufgeregt entgegen. Fröhliches Bellen und nasse kleine Schnauzen begrüßten uns.
Die vier großen Wölfe, ließen sich jetzt hechelnd auf den Boden plumpsen, erschöpft aber zufrieden von dem Ziehen unseres Schlittens. Ohne darüber nachzudenken wuschelte ich allen vieren einmal über ihren Kopf und bedankte mich strahlend. Erst kurz darauf bemerkte ich, was ich gerade gemacht hatte und entschuldigte mich mit hochrotem Kopf. Bekam aber nur schallendes Gelächter als Antwort zu hören.

Mit Nicky und den anderen Kindern machte ich noch Schneeengel und beteiligte mich an den Schneeballschlachten bis ich und auch die Kleinen langsam müde wurden. Meine Schmerzen hatten sich bisher in Grenzen gehalten, da das meiste jetzt auch bereits verheilt war, aber ich griff mir nun wieder an meine Rippen und stöhnte auf. „Zeit wieder zurückzugehen" sagte Aiden und stupste mich an. Ein einzelner Schlitten war hinter ihm festgebunden. Dankbar ließ ich mich ächzend darauf plumpsen und er zog mich, nachdem wir uns verabschiedet hatten, zurück zum Haus.

Eine warme Dusche entspannte meine Muskeln. Das Wasser prasselte über meine Schultern und ich schloss genüsslich meine Augen.

Ein paar Minuten später verließ ich meine Dusche wieder, als es plötzlich leise an der Tür klopfte.

„Ja?"

„Ich bin's, Maggie."

„Komm rein", sagte ich und versuchte meine Haare abzutrocknen.

Sie hatte ein paar Klamotten dabei. „Die Frauen haben zusammengelegt", zwinkerte sie mir zu.

Ich lächelte und nickte. „Bitte richte meinen Dank aus."

„Das kannst du selbst tun. Ich konnte sie nicht aufhalten", sagte sie und gluckste.

Ich sah sie mit großen Augen an.

„Zieh dich an, Liebes."

Ich seufzte und nickte.

Kurze Zeit darauf betrat ich das Wohnzimmer, in dem jetzt mehrere junge Frauen saßen. „Wir haben Aiden und Nicky gebeten später wiederzukommen", sagten sie als ich mich umsah. „Wohl eher rausgeworfen", lachte Maggie.

Sie stellten sich vor. Emma, Sophie, Lilian, Ann und Bea. Ich ließ mich auf das Sofa fallen und wurde mit Fragen bombardiert. Drei von ihnen waren bereits Mütter, schienen sich davon aber nicht abhalten zu lassen, Mädelsabende zu verbringen und ihre Männer des Hauses zu verweisen.

Ich war zwar nicht die sozialste und immer noch zurückhaltend, freute mich aber über ihre Gegenwart. Sie waren nett, lachten viel und wiesen mich immer wieder darauf hin, sie jederzeit um Hilfe zu bitten wenn ich diese benötigte.

Bea lächelte mich warm an. „Ich habe gehört, du hast dich gut mit meiner Tochter verstanden?"

„Lilly? Sie ist wundervoll." Ich lächelte sie an.

Sie nickte. „Ich habe schon gehört, du und Gorden, ihr ähnelt euch."

Ich lächelte unsicher.

„Keine Sorge, hier darfst du sein, wie du bist. Du hast ja gemerkt wie beliebt er bei den Kindern ist." Ihr Blick wurde traurig „Mir geht es in letzter Zeit nicht so gut. Ich kann also nicht sehr viel Zeit mit meiner Kleinen verbringen. Vor allem im Moment in der Kälte, ist es nicht einfach für mich. Tim unterstützt mich so gut es geht, aber er muss vieles alleine machen. Deswegen freue ich mich, dass sie scheinbar eine neue Freundin gefunden hat"

Ich lächelte und nickte.

Wir verbrachten noch einige Zeit zusammen. Es wurde ein lustiger Abend bis ich zu erschöpft wurde und Maggie schließlich unseren Mädelsabend beendete und mich ins Bett schickte.

„Wir wiederholen dies!", riefen sie mir noch zu, bevor sie das Haus verließen.

Ich ließ mich auf das Sofa fallen und merkte noch wie ich kurz darauf hochgehoben wurde.

„Wieso muss ich dich eigentlich immer in dein Bett tragen? Kannst du nicht mal in deinem Zimmer einschlafen?"

Ich wollte etwas antworten, aber ich schaffte es nicht mehr. Meine Augen betrogen mich und gaben sich der Müdigkeit hin. Ein „mm" bekam ich noch heraus, bevor ich einschlief. Aidens Duft in meiner Nase und sein leises Gelächter ließen mich vollends in die Traumwelt sinken.

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