53. Lesen mit Nebenwirkungen

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Hallo ihr Leser.. Sorry.. ich weiß hat lange gedauert, bis ich es mal wieder geschafft habe, mich selbst zum Schreiben zu bringen. 😭👩🏼‍💻Irgendwie habe ich mich immer mit lesen ablenken lassen... 😅 Gibt einfach zu viele gute Bücher.. 🤩Bin jetzt aber wieder dabei. 👩🏼‍💻Ein kurzes Kapitel erstmal.. 👩🏼‍💻

Liebe Grüße aus der Kälte - ich geh da nicht raus.. 🥶🤣 gut, dass ich was zu tun habe.. 🤔👩🏼‍💻

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Ein paar Tage waren vergangen, seitdem wir im Krankenhaus gewesen waren. Jack war wieder zu Hause. Erholt und unverletzt ging er seinen Pflichten nach.

Gedankenverloren stapfte ich durch den Schnee, der unter meinen Füßen knirschte. Sonst war es still um mich herum. Gelegentlich knackten Äste in der Nähe und es raschelte leise. Ich blickte mich um. Alles glitzerte noch immer. Von Kämpfen nichts zu sehen. Die Sonne wärmte mein Gesicht. Ich hauchte in meine Hände um sie zu wärmen, als sich plötzlich warme Arme um meinen Bauch wickelten. Ich lächelte still und drehte mich herum. „Können wir los?", fragte ich und bekam ein nicken als Antwort. Angenehme Stille herrschte zwischen mir und Aiden. Nur unser Atem und das knirschen unserer Schuhe durch den Schnee war zu hören. Ich genoss die Stille. Wenig später erreichten wir auch schon die mir bereits bekannte Tür. Aiden legte mir den Schlüssel in die Hand und grinste. Lächelnd schloss ich die sehr verwittert aussehende Tür auf.

Kurz darauf standen wir bereits wieder gemeinsam auf dem noch immer unveränderten Campus. Ich konnte nicht anders und drehte mein Gesicht erneut in alle Richtungen. Ich war zwar schon einmal hier gewesen, aber trotzdem konnte ich nicht anders als staunend meine Augen auf zu reißen. Ob sich dieses jemals ändern würde? Ich schüttelte den Kopf und lächelte. Vermutlich nicht. Aiden nahm meine Hand und drückte sie kurz, so als wolle er mich zurück in die Gegenwart holen. „Können wir wieder in die Bibliothek?", fragte ich leise. Er nickte.

Langsam streunte ich schließlich zwischen den riesigen Regalen hin und her. Mal zog ich Bücher heraus, um sie mir interessiert anzusehen. Nur um bei einigen halb am Staub zu ersticken.

Hustend und Niesend hielt ich gerade eins dieser scheinbar uralten Schinken in der Hand, als ich eine Stimme hörte. „Das ist ein ganz besonderes Buch. Seien Sie vorsichtig damit Luna", ich nickte und sah mich verwirrt um. Vor mir stand ein etwa 150 cm großer alter Mann. Er stand auf einem Wagen, den er wie einen Roller verwendete und lächelte mich freundlich an. Ich sah wieder auf das Buch. „Was ist so besonders an diesem Buch?" er grinste „es hört zu...", sagte er und grinste schelmisch. „Wenn es dir so wie es ist nicht gefällt, verändert es seine Handlung. Ob ins Gute oder Schlechte kann man nie vorhersehen. Liest man zu lange in ihm, wird es wie ein Laptop irgendwann immer wärmer und man selbst steckt in einer Staubwolke..", er lachte leise. Zweifelnd sah ich diesen alten Mann an. Verwirrt versuchte ich herauszubekommen, ob er mir gerade tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte. Er lächelte nur „versucht euer Glück. Aber streitet euch nicht mit dem Buch. Das mag es gar nicht. Dann schließt es sich und lässt sich so schnell nicht wieder öffnen.. diese Dinger sind empfindlich und sehr schnell beleidigt", damit ließ er mich stehen. Noch immer verwirrt starrte ich auf das Buch. Ich strich über den Buchrücken und eine kleine Schnörkelige Schrift wurde sichtbar. „Das rote Band". Ich lächelte. So übel klang der Titel gar nicht. Mit dem Buch bewaffnet, ging ich in den hinteren Teil in dem ich damals auch mit Aiden gesessen hatte. Er hatte es sich schon bequem gemacht und las in einer Zeitung. Er sah auf, als ich zu ihm stieß. „Na, was gefunden?" „ja.. ein alter Mann hat mich zwar gewarnt vor diesem Buch, aber ich versuche trotzdem mein Glück", ich sah ihn Achselzuckend an und grinste dann. „Oooh das Buch kenne ich.. na dann viel Spaß..." ich sah ihn fragend an, aber er winkte nur lachend ab. „Die Erfahrung musst du schon selbst machen.."

Ich rollte meine Augen und schüttelte den Kopf. Mit einem seufzen öffnete ich das Buch, nur um erneut zu niesen. „Gesundheit", stand auf der ersten Seite. Ich sah Aiden an, er grinste nur und zuckte mit den Achseln. „Sehr witzig...", murmelte ich. Dann begann ich zu lesen.

Es ging um Vampire, Heiler und Jäger und um das Schicksal, dass zwei unbekannte durch besondere Vorkommnisse miteinander verband. Ein Buch voller merkwürdiger Kräfte und unstillbarer Blutlust, die mir immer mal wieder durchaus meine Wangen wärmte.

Ich war so versunken in dem Buch, dass ich das Gefühl hatte den beißenden Geruch des Blutes zu riechen, sowie die Schreie der rennenden Opfer zu hören.

Nach einer Weile sah ich erschrocken auf, als ich tatsächlich einen Gedanken gehabt hatte, bei dem ich an den im Buch beschriebenen gut aussehenden Vampir dachte und mir ausmalte wie sich wohl sein intensiver stechender Blick anfühlen würde.

Meine Gedanken führten tatsächlich zu einem Kommentar neben den Absätzen, der wenig später in einer krakeligen Schrift zu lesen war „du sabberst".

Ich sah hoch und starrte Aiden an „wie hast du das gemacht?" „Das war ich nicht, das ist das Buch.. schon interessant, wie weit du es bisher lesen durftest. Das schaffen nicht viele..", er lachte jetzt. Ich legte es zur Seite. „Im ernst Aiden..", er schüttelte seinen Kopf. „Das ist mein voller ernst.. diese Bibliothek hat viele unterschiedliche Bücher gelagert. Einige, so wie dieses sind ‚besonders'...", ich starrte es an und legte es dann auf den kleinen Tisch vor mir. „Ich wusste gar nicht, dass du solche durchaus romantischen Bücher liest..", lächelte ich ihn an „Romantisch? Das Buch ist total brutal und blutig...", ich sah ihn verständnislos an, dann auf das Buch. Ich rollte meine Augen „ja sicher.." Aiden grinste „du stehst also auf Romanzen?", ich ließ seine Frage unbeantwortet. „Gibt es auch Bücher über Wölfe?" „Na sicher. Komm mit."
Er zog mich hinter sich her „das ist jetzt voll Klischeehaft, ich weiß..", als er mich lachend ansah.

Ich starrte auf ein Bücherregal, dass bemalt war mit vielen Monden und auf jeweils beiden Seiten waren Wölfe zu sehen, die den Mond betrachteten. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, damit mein Gekicher nicht zu laut wurde. Damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, strich ich nach und nach über mehrere Bücher und nahm schließlich auch ein paar mit zu unserem Platz. Einige Bücher waren alt und vergilbt, andere neu und offensichtlich Sachbücher. „Das ist nicht das einzige Regal, in dem du Bücher findest über Wölfe, aber in diesem findest du die wichtigsten.", ich nickte verstehend. „Hast du die alle gelesen?" „Seh' ich aus wie ein Bücherwurm?", er grinste „Nein. Ich habe nicht alle gelesen, aber genug. Alles andere habe ich hier durch die Professoren und Maggie gelernt", erneut nickte ich. Ich starrte auf die Bücher, die nun vor mir lagen. Entschlossen griff ich nach einem.

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber Aiden hatte mich zwischendurch immer mal wieder mit Getränken und schließlich auch einem Sandwich versorgt während ich in seiner Welt versunken war. Herkunft, Arten, Familien, Aufgaben, Zusammenhalt und so vieles mehr. Als ich schließlich ein leises Schnarchen neben mir wahrnahm, klappte ich das Buch in dem ich gerade gelesen hatte zu. Ich sah lächelnd zu Aiden rüber, der neben mir saß, seine Arme verschränkt, sein Kopf gegen die Lehne gelehnt, seine Augen geschlossen und gelegentlich war ein leises Schnarchen zu hören. Ich strich ihm seine Haare aus der Stirn. Fast fühlte ich mich schlecht, dass er die ganze Zeit bei mir geblieben war. Aber nach einer gewissen Zeit hatte auch er sich Material geholt, was aber für mich eher nach Arbeit aussah. Ich schüttelte meinen Kopf und zog Aiden leicht am Arm. Er blinzelte und gähnte herzhaft, bevor er mich ansah. „Lass uns nach Hause gehen. Auch wenn ich vermutlich noch länger hier bleiben könnte, du bist müde..", er nickte und ließ sich, nachdem er seine und meine Sachen ordentlich weg gebracht hatte, von mir mitziehen. Nach einer Weile stolperte er mir schon im Halbschlaf im Schnee hinterher. Ich lachte ihn aus, als er fast hinfiel. Grummelnd sah er mich an, bevor er mich plötzlich auf die Schulter warf und mir mehrmals leicht auf den Po haute „ungezogene Luna", sagte er lachend „Aua, Aiden lass mich runter", maulte ich und strampelte „okay", sagte er nur und warf mich in die nächste Schneewehe. Ich sah ihn mit großen Augen an, bevor ich einen Schneeball formte und auf ihn warf. Natürlich hatte ich ihn knapp verfehlt. Er flüchtete vor mir und lachte.

Schließlich kamen wir beide völlig durchnässt zurück und erhielten eine Standpauke von Maggie. Nach einem Kuss auf die Wange von uns beiden, ließ sie uns zu unserem Zimmer gehen, um uns umzuziehen.  

Kalte KellerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt