24. Albträume

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Mir war kalt, so kalt. Um mich herum wehte ein kühler Wind. Meine Augen konnte ich nicht öffnen, meine Arme waren schwer. Meine Hände und Arme schienen nass. Langsam wurde mir schwindelig. Ich hörte langsame aber laute Schritte. Sie hallten von den Wänden, schwer und hart. Etwas wurde über den Boden geschleift. Meine Arme brannten. Ich wimmerte und presste meine Beine nah an mich. Ich begann zu zittern. Immer näher kamen die Schritte und hämisches, tiefes Lachen war zu hören. Mein Herz begann zu rasen und drückte schmerzhaft gegen meinen Brustkorb. Kälte kroch immer mehr in mich hinein.

„Wer ist da?!", rief ich ängstlich. Ich konnte nichts erkennen. Es war so dunkel.

Wieder dieses kalte Lachen.

„Wo bin ich?" Ich versuchte um mich herumzutasten. Kalter, harter und nasser Boden. Ein Schauer fuhr mir über den Rücken. Ich versuchte meine Panik zu unterdrücken. Wo war ich? Hatte ich den Aufenthalt bei Aiden etwa nur geträumt? War ich immer noch in meinem Verließ? Mir wurde übel und Tränen liefen mir nun meine Wangen herunter. Mein Körper schien zu brennen, schmerzhaft stöhnte ich auf als ich mich erneut zu bewegen versuchte.

Auf einmal spürte ich raue, kalte Hände an meinen Beinen herauffahren und ich begann mit letzter Kraft mit meinen Armen um mich zu schlagen und versuchte die Hände von meinen Beinen zu schieben, bis auch meine Hände plötzlich mit einem starken Griff festgehalten wurden und ich einen heißen Atem in meinem Gesicht spürte.

„Nein, nicht! Nein bitte! Lassen sie mich gehen!" Ich schrie und versuchte mich noch immer mit aller Kraft zu wehren.

Warme Arme schlangen sich jedoch plötzlich um meinen Bauch und drückten mich an eine harte Brust.

„Wach auf!", sagte plötzlich Aidens Stimme leise, „das ist nur ein Traum! Du bist zu Hause!"

„Hilfe, Aiden! Bitte!"

„Mach die Augen auf! Du tust dir noch weh! Ich bin hier! Wach auf!" Ich spürte, wie Finger über meine Hände strichen. „Keine Angst, wir sind hier. Dir kann nichts mehr passieren. Mach einfach die Augen auf."

Ich zitterte und krallte mich an die warmen Arme, die um meinen Bauch gewickelt lagen.

„Es ist alles gut, Emilia. Mach einfach deine Augen auf."

Ich versuchte es und plötzlich war alles um mich herum hell. Schweißnass und schwer atmend lag ich noch immer in dem kuscheligen Bett, in das ich die Nacht vorher von Aiden getragen wurde. Langsam drehte ich mich um und sah in Aidens besorgte Augen. Erleichtert schluchzte ich auf und drückte mich näher an ihn. Mein Körper bebte und ich krallte mich in seinen Pulli. Er legte seine Hand an meinen Hinterkopf und strich mir langsam darüber.

„Du hast geschrien", sagte er leise und versuchte mir offensichtlich damit seine Anwesenheit zu erklären. Ich hielt mich immer noch fest und ließ meinen Tränen jetzt freien Lauf. Ich verdrängte, dass ich gerade verschwitzt neben ihm lag und versuchte mich so gut es ging zu entspannen.

Wie lange wir da letztendlich so lagen, wusste ich nicht. Aber lange genug, sodass jetzt keine Tränen mehr meine Wangen herunterliefen und sich mein Herzschlag wieder beruhigt hatte.

Er stellte keine Fragen, ich gab keine Antworten auf die nicht gestellten Fragen. Immer wieder lief mir jedoch ein Schauer über den Rücken und wurden nur beruhigt durch Aidens Wärme und seinen langsamen Herzschlag.

„Es wird dir nichts mehr passieren, versprochen!", sagte er leise, „Du bist in Sicherheit hier, keine Angst".

Ich nickte, ließ ihn aber dennoch nicht los.

Kurz darauf, klopfte es leise gegen die Tür. „Hat sie sich wieder beruhigt?", fragte Maggies Stimme.

„Ihr geht es gut", sagte Aiden und sah mich an.

Kalte KellerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt