Chapter 27 - One of his pawns

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Noch nie hatte ich Roxana so gesehen, noch nie hatte ich solche leidenden Geräusche aus ihrem Mund gehört

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Noch nie hatte ich Roxana so gesehen, noch nie hatte ich solche leidenden Geräusche aus ihrem Mund gehört. Wir befanden uns alle in einem Raum und starrten durch ein Fenster auf Matteos Leiche im Nebenraum.

"Hätte er sich nicht vor sie geworfen, hätte ich rechtzeitig abgedrückt und es wäre keiner von uns gestorben.", meinte ich monoton. Dieser Idiot. Verdammt. Warum hatte er das nur getan?

Ein lautes Klatschen hallte durch den Raum und mein Kopf flog ein kleines Stück nach links. Ungläubig stand ich eine Weile da, bevor ich Rox im Würgegriff gegen die Steinwand hinter ihr presste.
"Ich weiß, ihr wart ein Paar, aber das gibt dir lange nicht das Recht mich zu schlagen.", zischte ich wütend.

"Kannst du einfach einmal aufhören so gefühllos zu sein?!", schrie sie mich an, Tränen strömten über ihre Wangen. So hatte ich sie noch nie gesehen. Noch nie. Und ich wollte es nie.
"Dann erklär mir, wieso hat er sich vor dich geworfen?!", fragte ich sie ebenso laut. So etwas hatte er noch nie getan, auch wenn sie seine Freundin war. Er wusste sehr gut, dass sie sich verteidigen konnte. Und außerdem hatte ich schon eine Waffe auf den Feind gerichtet gehabt.

"Er hatte Angst... E-er hat uns beschützt.", schluchzte sie. Uns.
"Du bist schwanger." Diese Worte verließen meinen Mund, bevor ich es überhaupt realisiert hatte. Beschämt drehte sie den Kopf so gut es ging von mir weg. Sie schwieg.

"Warum habt ihr mir nichts gesagt, verdammt?! Dann hätte ich dich zurückgezogen! Sein Tot war verdammt nochmal unnötig, er hätte ganz einfach verhindert werden können! Euretwegen fehlt mir jetzt nicht nur ein Mann, sondern gleich zwei!" Meine Augen brannten vor Wut. Ich schubste sie noch einmal leicht gegen die Wand und ging dann ein paar Schritte zurück, um sie nicht weiter irgendwie zu verletzten.

Roxana legte eine Hand auf ihren Bauch und rutschte an der Wand herunter auf den Boden. So hart meine Worte auch waren, niemand sagte etwas dagegen, da sie alle wussten, dass ich recht hatte.

"Wieso habt ihr mir nichts gesagt? Ich bin doch kein Unmensch, dass mir sowas egal wäre und ich dich trotzdem zu Missionen geschickt hätte. Was habt ihr euch dabei nur gedacht? Bist du dir bewusst, dass dein Kind wegen deines Schweigens keinen Vater haben wird?" Ich hatte meine Lautstärke herunter gefahren, doch die Enttäuschung in meiner Stimme war nicht zu überhören.

Ich schloss die Augen und strich mir verzweifelt über mein Gesicht. Ich hatte gerade einen meiner besten Leute, einen meiner engsten Vertrauten verloren. Ich hatte einen jungen Mann, der nun schon seit Jahren an meiner Seite kämpfte, einfach sterben lassen.

Ich rammte meine Faust wütend in die Betonwand und verließ den verstummten Raum. Zwar hatte ich Roxana nicht verloren, aber ich musste sie aus den Außeneinsätzen zurückziehen - mindestens bis sie das Kind abgestillt hatte. Das konnte also mehr als ein Jahr dauern. Solange müsste sie Eleonores Job im Hintergrund übernehmen.

Mit Tandys zusammen, war das seit ihrem Tot bald die sechste Beerdigung in gerade einmal etwas über einem Monat, in diesem Dorf. Natürlich, wir verloren immer wieder Leute auf Missionen, doch lange nicht so oft. Hier waren alle absolute Profis, so schnell starben wir nicht. Doch diese sechs und das Paar heute morgen, waren alle wegen einem einzigen Mann gestorben.

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