Chapter 6 - Eyes full of helplessness

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Seit einer ganzen Weile saß ich in meiner mit Wasser gefüllten Badewanne und starrte die Wand vor mir an

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Seit einer ganzen Weile saß ich in meiner mit Wasser gefüllten Badewanne und starrte die Wand vor mir an. Würde ein anderer mich so sehen, würde er vermutlich denken ich wäre verrückt. Vielleicht war ich das ja?

Meine Hände spielten mit dem nur noch lauwarmen Wasser und ich beobachtete wie einzelne Tropfen über meine Haut rannten. Als würden sie versuchen zu fliehen. Wie ich. Aber schlussendlich würden sie wieder zurück ins Wasser fallen. Wie ich. Sie konnten nicht entkommen. Wie... ich.

Dann fuhr ich mit meinen Augen die Linien meiner Tattoos nach. Auf meinem rechten Arm hatte ich an den heilen Reißverschluss - am linken Arm war er ja 'kaputt' - eine Skyline tätowiert, die man heute so nicht mehr finden würde, da vor allem die Großstädte zerstört waren. Ich hatte irgendwann mal ein Bild von dieser Skyline gesehen und war damit zu unserem Tätowierer spaziert.

Aus dem Ende meiner Skeletthand entsprang eine Trauerweide, über deren Baumkrone ein paar Planeten in einer senkrechten Linie schwebten. Um dieses Bild herum schlang sich eine Viper, eine giftige Schlange.

Gegenüber der Skyline, auf der anderen Seite des Reißverschlusses, stand ein Spruch. Der Rest meines Unterarmes wurde eigentlich nur noch von Mustern aufgefüllt, um meine zerstörte Haut zu verstecken.

Auf meinem linken Handrücken war ein Kompass und im Hintergrund eine Landkarte. Diese reichte auch noch ein Stück auf meinen Arm, bis sie sich in kleinen Wassertropfen auflöste.

An dem S für Süden, an dem Kompass, hingen noch zwei Federn und der Rest wurde wieder von Mustern aufgefüllt.

Die letzten beiden Tattoos waren an meinem Fuß, über meinem Knöchel, und an meiner unteren rechten Bauchhälfte.

An meinem Fuß war eine einfache Rose, die ich auch nie verdeckte, wenn ich in der Außenwelt unterwegs war. Es war mein erstes Tattoo gewesen. Ich hatte es mir vor etwa fünf Jahren, also mit fünfzehn, stechen lassen, um Aleric zu verdeutlichen, dass er ein Feigling war, weil er ja Angst vor Nadeln hatte.

Das letzte war auf meinem Bauch. Es war ein einfacher Anker, um den ein Seil geschlungen war. Er verdeckte eine weitere Narbe. Von einer tiefen Stichwunde. Von Grandpa. Er hatte damals, vor zwölf Jahren, zwar keine wichtigen Organe verletzt, aber mir trotzdem ordentlich Schmerzen zugefügt.

Er hatte es kurz nach meinem ersten richtigen Mord gemacht. Ich war acht und mit einer Freundin, deren Eltern auch Mitglieder waren, bei Tante Camilla zuhause. Ein Auftragskiller war eingebrochen. Er griff uns an und brachte Lizzy um, schoss ihr direkt ins Herz. Während er das tat, hatte ich nach einer Waffe aus einem der Geheimfächer gegriffen und ihm von hinten in den Kopf geschossen. Seit her nannte ich niemanden mehr einen Freund.

Das Grandpa mich danach bestraft hatte, lag daran, dass ich irgendetwas falsch gemacht haben musste, sodass wir überhaupt gefunden werden konnten. Außerdem wurde damals die Sicherheit des Zaunes erhöht.

The PhoenixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt