Chapter 4 - Wish I could

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Der einzige Ort, an dem ich frei sein konnte, war der Raum unter der Dachterrasse

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Der einzige Ort, an dem ich frei sein konnte, war der Raum unter der Dachterrasse. Der einzige Raum auf der zweiten Etage, der nicht zerstört war.

Ich hatte allen meinen Leuten verboten hier hin zu kommen. Andere unser Mitglieder durften sich sowieso nur im Erdgeschoss oder Unterirdischen Teil aufhalten und Grandpa hielt sich ebenso nur im unteren Teil auf. Mein Glück.

Meine Grandma war damals die einzige gewesen, die hier hoch durfte und kam. Sie hatte mir diesen Raum gestaltet. Sie hatte ihn mir gegeben. Hatte dafür gesorgt, dass ihr Mann nichts davon mitbekam.

Es war ein Tanzraum. Eigentlich nur ein Raum, mit ein wenig zerstörten Fenstern, an dessen Wänden Spiegel hingen und ein Lautsprecher, aus dem meine ausgewählte Musik drang.

Grandma war die einzige gewesen, die es interessierte, dass ich wenigstens ein bisschen wie ein normaler Mensch aufwachsen konnte. Dass ich eine Leidenschaft für mich selbst entwickeln konnte. Dass ich mich wohin flüchten und meine unterdrückten Gefühle ausleben konnte.

Und nun war sie schon seit drei Jahren Tot. Umgebracht. Von den Mantikoren.

Dass wir sie erst jetzt, drei Jahre später, angriffen und ausschalteten, lag daran, dass sie sich damals versteckt hielten. Nicht das wir nicht gewusst hatten, wo sie waren, aber uns war bewusst, dass wir sehr viele Leben riskiert hätten, wenn wir sie dort angegriffen hätten.

Außerdem wollte Grandpa nicht unüberlegt und aus reiner Rache loslegen. Die Aktion heute morgen war zwar sehr spontan, aber uns war klar, dass der Ort, an dem sie waren, nicht sehr vorteilhaft für sie war. Und sie hatten nicht mit uns gerechnet.

Ich feilte gerade an einer meiner eigenen Choreos, während die anderen schon auf der Party waren. Jeden Donnerstag gab es eine bei uns im Dorf, für die jüngere Generation.

Zwar war ich nicht oft da, aber ich hatte den anderen gesagt, dass ich heute auch kommen würde. Wann ich das tun würde und wie lange ich bleiben würde hatte ich nicht gesagt.

Zuerst wollte ich aber mit meiner Choreo fertig werden. Diese würde eh nie jemand sehen, aber dennoch machte ich es einfach gerne.

Das hier war der einzige Weg, wie ich mich ausdrücken konnte. Tagebuch schreiben war nicht so mein Ding, ich drückte meine Gedanken lieber auf diese Weise aus.

Ich war kein Mensch, der viel aufschrieb oder überhaupt über derartiges redete. Es sei denn es musste sein. Aber niemals würde ich über meine eigenen Gedanken und Gefühle reden. Das war mein Geheimnis.

Alle dachten ich würde nichts fühlen oder empfinden. Ich wäre einfach nur eine Killermaschine, darauf programmiert die Menschheit vor sich selbst zu schützen. Als wäre ich ein Roboter. Ein Wesen ohne Herz. Ohne eine Seele. Ohne Schmerz.

Ich legte all meine Verzweiflung darüber in meine Bewegungen und ließ meinen Körper einfach machen. Es interessierte mich nicht länger, wie meine Choreo ging. Ich ließ mich einfach zu der Musik treiben.

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