Chapter 5 - To escape reality

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Um halb sieben morgens, eine Stunde zu früh, stand ich schon in unserem Trainingsraum und wärmte mich auf

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Um halb sieben morgens, eine Stunde zu früh, stand ich schon in unserem Trainingsraum und wärmte mich auf. Ich hatte nicht mehr schlafen können. Das konnte ich selten, wenn einer von ihnen Geburtstag hatte.

Dann lag ich immer Stunden wach und dachte darüber nach, was wäre, wenn es nicht ich, sondern zum Beispiel Remy oder Tandy, gewesen wäre, die mit diesen Augen geboren wurde. Ich dachte darüber nach, wie das normale Leben wohl war und wie ich wäre, wenn all das nicht wäre.

Aber dann dachte ich wieder daran, was Grandpa mir immer antat und war froh, dass ich und nicht irgendjemand anderes es war, der diese Augen hatte. Ich war froh, dass nicht irgendjemand anderes sich zerstören lassen musste.

Ich band Bandagen um meine Hände und fing wütend an auf den Boxsack einzuschlagen. Musik erfüllte den Raum, während ich immer öfter, immer stärker zu schlug. Meine Augen begannen wieder zu brennen. Das taten sie in letzter Zeit viel zu oft.

Die Musik und die Wut nahmen mich so gefangen, dass ich nicht merkte, wie die Zeit verstrich und auf einmal die Tür aufging und die anderen hereinkamen.

Die Musik wurde pausiert und Aleric tauchte plötzlich neben mir auf.
"Was ist los?", fragte er und ich setzte meinen letzten Schlag, bevor ich mich erschöpft an dem Boxsack festhielt und meine Stirn gegen das Leder lehnte.

"Gar nichts.", zischte ich und stieß mich ab, um zu meinem Wasser zu laufen.
"Was steht ihr da noch so rum? Umziehen und los.", sagte ich genervt zu den anderen, die bloß blöd herum standen und jeden meiner Schritte musterten.

*

Zwei Stunden später stand ich gerade an meinem Spind, als die Tür wieder aufging und es auch blieb. Jemand stand im Türrahmen. Wir waren alle hier und Grandpa hätte die Tür sicher nicht so vorsichtig geöffnet und dann nichts gesagt.

Ich zog meine Knarre aus dem Schrank und drehte mich zum Eingang, um den Lauf auf die Person, die dort stand, zu richten.

Geschockt riss Teddy seine Augen auf.
"Wenn du noch einmal einen Raum betrittst, in dem du nichts zu suchen hast, knall ich dich ab, klar?!" Der junge Typ zuckte zusammen und starrte mich angsterfüllt an.

"Was willst du hier?", fragte ich streng nach und ließ langsam meinen Arm sinken.
"I-ich habe nur den Trainingsraum gesucht."

"Und da konntest du niemand anderen fragen, wo der ist?", kam es genervt von Matteo.
"I-ich-"
"Verschwinde Kleiner. Euer Trainingsraum ist die Tür gegenüber.", erklärte Roxana.

Theodore nickte schnell und verschwand aus der Tür.
"Vielleicht hätten wir ihn doch nicht mitnehmen sollen.", überlegte Adrael.

"Ach quatsch. Jeder hat doch mal so angefangen.", widersprach Eleonore ihm und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.

Hätte die kleine Frau nicht ihre rechte Schulter und den kompletten Arm volltätowiert, würde man denken, sie hätte sich verlaufen. Sie war wohl eine der nettesten Personen hier, in diesem Dorf. Sie hatte immer Verständnis für alles, sah nur das Beste in jedem und war immer freundlich.

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