"Die Welt ist nicht mehr, wie sie einmal war. Sie ist nicht, wie alle erwartet hatten, dass sie es in der Zukunft sein würde. Die menschliche Spezies ist nicht mehr, wie sie sein sollte.
Hundert Jahre. Hundert Jahre sind vergangen seit dem Krieg. De...
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"Carmen! Das wirst du doch nicht wirklich machen?! So viele Leute willst du da rein schicken?! Wir sind doch keine verdammten Soldaten! Wir sind auch nur Menschen, genau wie die da draußen, die wir beschützen!", rief Aleric hysterisch und guckte mich fassungslos an, während ich einfach da saß und ungerührt mein Getränk trank.
"Ach nein? Was sind wir dann? Jeder hier in diesem Dorf und unsere Mitglieder überall auf der Welt opfern ihr Leben um die Menschen, die sich nicht wehren können, zu beschützen. Jedes Mitglied der Phoenix opfert sein Leben für den Frieden. Und ich wurde nur geboren, um euch anzuführen. Das ist unser Sinn, Aleric.", erwiderte ich ruhig.
"Nein, das ist es nicht! Du bist genauso ein Mensch, wie jeder andere! Du wurdest geboren, weil unsere Eltern sich lieben und nicht für die Phoenix!" Die anderen waren nach und nach in den Raum gekommen und beobachteten unseren Streit. Emery saß nur hilflos daneben.
"Du bist so ein Egoist. Jeder, der hier steht, steht hier freiwillig, weil er die, die er liebt und all die anderen unschuldigen beschützen will. Weder Grandpa, noch ich haben irgendjemanden jemals dazu gezwungen den Phoenix beizutreten!
Und ich? Ich habe mein Leben aufgegeben! Ich habe seit meiner Geburt für den Frieden der Welt leiden müssen! Wie kannst du nur so unglaublich egoistisch sein und so einen starken Gegner jetzt entkommen lassen wollen?!" Mittlerweile war ich doch aufgestanden und hatte das Glas wütend auf dem Boden zerschmettert.
"Ich bin nicht egoistisch! Damals, als Grandpa dich uns weggenommen hat, habe ich Mom versprochen auf meine kleine Schwester aufzupassen. Aber statt das zu tun, habe ich all die Jahre nur daneben gestanden und zugesehen, wie Grandpa langsam jeden Teil deiner Seele zerstörte. Ich habe versagt! Aber diesmal werde ich es nicht. Versprochen. Grandpa ist nicht mehr da. Du bist jetzt frei.."
Ich lachte spöttisch auf. "Weißt du, was du nie verstanden hast? Grandpa war nie der Grund, dass ich das hier tue. Er hat mich bloß darauf vorbereitet. Ich war es selbst, die sich dazu entschieden hat zu leben, um andere zu retten. Es gibt nichts, vor dem du mich bewahren musst. Du solltest nach Hause zurückkehren. Zu deiner Familie. Geh mit Emery. Ich werde bis zum Ende für den Frieden kämpfen. Was es mich auch kostet."
"Hör doch endlich auf damit! Carmen! Wie kann dir so egal sein, was mit dir geschieht? Wie kann es dich nicht interessieren, wie viel du noch leiden wirst? Hat er dich so kaputt gemacht?"
Meine Augen flammten auf. "Du bist so ein Idiot, Aleric. Du kennst mich gar nicht. Grandpa wusste, dass du irgendwann so etwas tun würdest, wenn er tot ist. Deswegen hat er mir befohlen dich umzubringen. Aber merkst du was? Du stehst noch hier. Ich habe es nicht getan, ich hab mich geweigert und gegen Grandpa aufgelehnt und deshalb noch viel mehr leiden müssen.
Ich gebe gerne ein paar Leben, um viele zu retten. Es wird nie Frieden geben, wenn es keine Opfer gibt. Wenn du Frieden willst, brauchst du Aufopferung, Liebe. Doch gibt es Liebe, ist da automatisch auch Hass. Und aus Hass erfolgt Rache und Krieg. Das wird immer so sein und es wird nie aufhören.
