Der Kinderwunsch wurde geweckt

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„Ach du scheiße", hörte ich Jungkook neben mir leise fluchen, während Jimin, mit dem kleinen Jeamin in seinen Armen auf uns zu kam. „Da seid ihr ja endlich! Ich dachte schon, dass ich euch abholen müsste", voller Elan, schmiss er sich in unsere Arme und ignorierte seinen quengelnden Sohn komplett. „Was hat der Keine denn da an?", sprach ich wohl das offensichtliche an, denn selbst Jeamin schien sich unwohl in seiner Kleidung zu fühlen.

„Die Eltern im Kindergarten hatten beschlossen eine kleine Kostümparty für die Kinder zu veranstalten und das ist sein Kostüm. Sieht er nicht zum anbeißen aus?", mit strahlenden Augen, betrachtete Jimin seinen Sohn und es schien ihn so sehr zu freuen, dass er dessen leidenden Gesichtsausdruck überhaupt nicht bemerkte. „Nur mal unter uns, ist dein Sohn eine Gimbap-Rolle*?", Jungkook sah den kleinen armen Jeamin verstört an und als ob der Kleine verstand, das sein Zwilling im Geiste es ebenfalls schrecklich fand, fing er an mit seinen ausgestreckten Händen nach meinem Verlobten zu grapschen.

Voller Mitleid, nahm Jungkook die kleine Gimbap-Rolle frontal mit beiden Armen entgegen und passte höllisch auf, dass Jeamin noch Luft bekam, da sein Gesicht stark an seine Brust gedrückt war. Mir tat zwar Jeamin richtig leid, aber gerade diese Niedlichkeit, die die Beiden hier gerade versprühten, überwog alles andere einfach.

„Das Kostüm ist doch toll oder? Alle werden meinen kleinen Engel süß finden", schwärmte Jimin vor sich hin, als wir alle auf dem Weg in sein Haus waren. „Eher werden sie denken, was mit seinen Eltern nicht stimmt, dass sie ihrem eignen Sohn das angetan haben", zerbrach Jungkook die idyllische Fantasie von Jimin und erntete von ihm einen bösen Seitenblick. Ich musste mich zusammen reißen nicht gleich los zu lachen, da der Blickduell der Beiden einfach unglaublich lustig anzusehen ist.

„Als was hätte den der gnädige Herr denn meinen Sohn verleidet?", beleidigt verschränkte der im Sessel sitzende Jimin seine Arme vor der Brust und wartete ungeduldig auf eine Antwort von Jungkook, der sich gerade mit Jeamin auf die große Couch gesetzt hat. „Als Arzt, dann kann er schon einmal testen, ob dieser Beruf bei den Frauen ankommt", frech grinste der zweit Jüngste im Raum Jimin ins Gesicht und nun konnte auch ich mich nicht mehr zusammenreißen und fing laut stark an zu lachen.

„Über was lacht ihr denn?", lächelnd kam Jimins Ehefrau Yoomi mit einem Tablett Getränke zu uns ins Wohnzimmer gelaufen. „Das ein Arztkostüm besser für euren Sohn gewesen wäre", dankend nahm ich den heißen Tee, den sie mir reichte entgegen und beantwortete lachend ihre Frage. „Siehst du! Ich habe es dir von Anfang an gesagt, dass unser Sohn keine Gimbap-Rolle sein sollte. Jetzt wird unser kleiner süßer unschuldiger Jeamin wegen dir zum Gespött des Kindergartens werden", frustriet schlug sie mehrfach mit ihren zierlichen Armen gegen Jimins rechten Oberarm. Schmerzvoll, zischte er mehrfach auf, doch da musste er nun leider durch, denn es sah nicht so aus, dass die liebe ruhige Yoomi in nächster Zeit damit aufhören würde.

„Na gut! Ich werde ihm ein neues Kostüm besorgen", gab Jimin sich nach tausenden von Schlägen seiner Frau endlich geschlagen und freudig hielt Yoomi ihm ihr Handy mit diversen Kostüm Vorschlägen vor die Nase. Genervt sah er sie sich alle einzeln an, während wir still daneben saßen und den dösenden Jeamin beobachteten, da sein Kopf immer Mal wieder gegen Jungkooks Brust knallte und er sich dadurch auch immer wieder erschreckte. Es war ein lustig süßer Anblick der Beiden, wenn sie sich dann immer für ein paar Sekunden in die Augen sahen.

Genau in diesem Moment, realisierte ich, dass Jungkook ein guter Vater unserer Kinder sein würde. Doch leider werden es nie unsere leiblichen Kinder seien, die wir in Zukunft haben würden und diese Tatsache, machte mich plötzlich so traurig, dass ich einfach aufstand und auf die Toilette verschwand. Schnell schloss ich hinter mir die Tür und setzte mich mit einem tiefen seufzen auf den zugeklappten Toilettendeckel.

Frustriert, vergrub ich mein Gesicht in meine Hände und spürte, wie meine Augen langsam feucht wurden. Mit sehr viel Mühe und Not, konnte ich mir ein aufschluchzen verkneifen und atmete mehrfach tief ein und aus. „Taehyung, geht es dir gut?", hörte ich leise die gedämpfte Stimme von Jungkook, der mehrfach gegen die geschossene Badezimmertür klopfte. „Es geht gleich wieder", meine Worte klangen eher heißer und ich war mir sicher, dass er genau gehört hatte, dass ich kurz vor einem Zusammenbruch meiner Gefühle stand. „Mach bitte die Tür auf und wir reden dann über das was dich belastet okay?", somit bestätigte er haar genau meine Gedanken und für seine scharfen Sinne mir gegenüber liebte ich ihn unglaublich sehr. So sehr, dass ich nun unter Tränen die Tür öffnete und mich in seine starken Arme schmiss.

„Was hast du?", besorgt strich er mir mehrfach über meinen Rücken und ließ sich mit mir auf den Boden mitten im Flur nieder. „Ich will Babys Jungkook", platze es aus mir heraus und geschockt von meinen gesagten Worten, sah Jungkook mir in die Augen. „Was?", war alles was er herausbrachte, bevor ich ihm von all meinen Sorgen erzählte.

„Ich will Baby mit dir Jungkook. Aber ich möchte keine adoptieren, so wie ich es erst dachte, sondern ich will eigene Kinder mit dir haben. Sie sollen so aussehen wie wir und unsere Gene in sich tragen", schluchzte ich vor mich hin und klammerte mich immer stärker an die Brust meines Verlobten.

„Taehyung, so gerne ich wirklich eigene Kinder mit dir haben wollen würde, ist es leider unmöglich für uns. Wir sind beide Männer und wie wir alle wissen, können diese keine Kinder zur Welt bringen. Es bestünde nur die Option einer Leimutter, doch will ich nicht, dass irgendeine fremde Frau unser Sperma in sich trägt und ein Kind für uns gebärt. Nenn mich ruhig egoistisch, aber dein Sperma gehört einzig und alleine mir, genauso wie meines nur dir gehört. Also bleibt uns keine andere Wahl als eine Adoption in Betracht zu ziehen. Und wenn du jetzt Kinder haben möchtest, dann werden wir auch jetzt anfangen uns um eines zu bemühen, auch wenn es Jahre dauern sollte", immer wieder küsste Jungkook meine Stirn und versuchte alles sachlich zu erklären, auch wenn ich merkte, dass die Vorstellung von eignen Kindern ihm sehr gefallen hatte.

Bevor ich auch nur ansatzweise auf seine Rede antworten konnte, unterbrach uns jemand, dessen Beruf ich vollkommen vergessen hatte und diese Person war vielleicht die Einzige, die mir mit meinem größten Wunsch gerade weiterhelfen konnte. „Alles okay bei euch beiden? Ihr sehr so fertig aus", Yoomi kniete sich vor uns und legte den Kopf etwas nach rechts, während sie auf eine Antwort wartete.

„Du bist die Lösung meines Problems Yoomi! Ich will ein Baby", schrie ich wahrscheinlich durch das gesamte Haus.

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*koreanische Sushi-Rolle

School of Madness - Alien & Muskelhase [Taekook/Kooktae]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt