Zu Hause ankommend, lief ich ohne Umwege ins Wohnzimmer und wartete geduldig auf Jungkook, der vorher noch nachsehen wollte, ob mein Bruder noch im Hause anwesend war. Die Fahrt hierher verlief erstaunlicherweise recht schnell durch den Seouler-Verkehr, doch herrschte zwischen uns die ganze Zeit eine angespannte Stimmung. Verständlich, denn nun würde das Gespräch von Gestern keinen weiteren Schub bekommen und wir wussten einfach nicht, ob es ins Positive oder Negative laufen würde.
„So Beak ist nicht zu Hause, also können wir uns in Ruhe unterhalten, ohne unterbrochen zu werden", kam meine zweite Hälfte mit zwei dampfenden Tassen Tee in der Hand ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich. Er stellte die Tassen auf unseren Couchtisch ab und drehte sich leicht zu mir, was ich ihm gleichtat. Mehrere Minuten, sahen wir uns an, ohne dass jemand das Wort ergriff.
„Ich würde es gerne versuchen wollen, mit dir dieses Kind zu bekommen", brach Jungkook die Stille und ließ mein Herz höherschlagen. „Wirklich?", ich musste noch einmal nachfragen, denn ich konnte mein Glück gerade kaum fassen. „Ja wirklich. Es ist unsere einzige Chance, ein gemeinsames Kind zu erhalten. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja auch noch ein zweites", vor Freude, schmiss ich mich in seine Arme und quietschte ihm wie ein kleines Kind ins Ohr und brachte ihn damit zum Lachen.
„Meinst du, wir können selber entscheiden, was es werden soll? Möchtest du einen Jungen, oder ein Mädchen haben?", fragte ich ihn total aufgeregt und krabbelte auf seinen Schoß, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn leidenschaftlich, bevor er mir antworten konnte. „Ich weiß nicht, ob wir wählen können und das Geschlecht ist mir egal, denn es zählt nur, dass es gesund und munter bei uns ist", sprach er, als er sich von mir löste.
„Ich hätte schon gerne ein Mädchen als erstes, dann kann ich ihr süße Kleidchen anziehen und sie verwöhnen, wie es sich für eine kleine Prinzessin gehört", klatschte ich in meine Hände, während Jungkook schmunzelnd seinen Kopf schüttelte. „Wir nehmen, was wir kriegen können Schatz, denn auch ein Hetero-Paar, kann sich das vorher nicht aussuchen", er schloss seine Hände hinter meinem Rücken und zog mich etwas näher an mich heran. „Oh du hast Recht! Aber schön wäre es zu wissen, denn wir müssen so viel vorbereiten! Eines der drei Gästezimmer muss umgebaut werden, Schränke und Kleidung muss her, das Haus muss ebenfalls Kinder sicher gemacht werden und...", Jungkook unterbrach mich mit einem Kuss, den ich sofort erwiderte und mich enger an ihn drückte.
„Das können wir alles am Montag mit Yoomi besprechen und wer weiß, vielleicht schafft sie es auch uns Zwillinge zu schenken", bei dem Wort Zwillinge, weiteten sich meine Augen, denn ein Baby kann ja schon stressig werden, aber zwei werden es definitiv. „Zwillinge? Meinst du wir schaffen das? Was ist mit unserer Arbeit?", murmelte ich vor mich hin und malte mir schon die Apokalypse aus. „Wir warten einfach ab und außerdem, würden uns bestimmt die anderen bei dem Thema Arbeit helfen. Vor allem dein Appa", versicherte er mir und fing an mir über den Rücken zu streichen.
„Wir werden Eltern werden", flüsterte ich ihm entgegen, schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ja, das werden wir", erwiderte meine Aussage und die Umarmung. Ich war der Meinung, dass absolut nichts diesen wundervollen Moment zerstören könnte, doch machte ich diese Rechnung ohne Jungkook.
„Da fällt mir gerade etwas ein! Da du mir nicht gesagt hast, wohin wir morgen gehen werden, ich wollte dich fragen, was ich anziehen soll? Elegant, oder doch eher sportlich?", sofort weiteten sich meine Augen und ich war schon lange nicht mehr so froh wie gerade eben, dass mein Gesicht in seiner Halsbeuge versteckt war.
Verdammt! Durch dieses ganze Chaos, habe ich glatt vergessen mich mit Jimin zu unterhalten und ihn zu fragen, ob er Tipps für morgen hätte. Was mach ich denn nun? Er erwartet eine Antwort auf eine Frage, die ich mir nicht einmal selber beantworten kann.
„Sportlich", nuschelte ich an seinen Lippen, als ich meinen Kopf von seiner Halsbeuge hob und ihn einen dicken Schmatzer aufdrückte. Auch wenn ich jetzt nicht wusste, was wir morgen machen sollten, würde sportliche Kleidung immer gehen. „Okay! Dann suchen wir uns jetzt etwas für Morgen heraus und dann werde ich unsere Kleidung bügeln. Also hopp hopp, ich möchte trotz sportlicher Sachen nicht hässlich aussehen", damit schmiss er mich von seinem Schoß und flitze die Treppe auf den Weg nach oben.
Einerseits, wollte ich lachen, weil er sich Sorgen um sein Aussehen machte, obwohl mein wunderschöner Verlobter keinen Grund dazu hatte. Andererseits, wollte ich aber auch weinen, weil er mich für sein Outfit von seinem Schoss geschmissen hatte.
Während ich ihm langsam und in Gedanken nach oben folgte, sah ich vom Flur aus, wie Jungkook im Türrahmen unseres Schlafzimmers stand und vermutlich in die Richtung des Kleiderschranks sah. „Was machst du da?"; fragte ich ihn, als ich mich direkt hinter ihn stellte und genau in die gleiche Richtung sah. „Hatten wir den Schrank vorhin offengelassen, als wir los sind?", fragend drehte er den Kopf zu mir und hob seine linke Augenbraue etwas an. „Nicht das ich wüsste", ich quetsche mich an ihm vorbei und öffnete den Schrank und betrachtete ihn genauestens. Es schien nichts zu fehlen, doch hingen unsere Anzüge etwas schief auf der Kleiderstange und verwirrt richtete ich die Bügel wieder gerade aus und schloss die Schranktür. Jungkook zuckte gleichzeitig mit mir seine Schultern und wir fingen an zu lachen. Vielleicht waren wir in der Hektik vorhin an die Anzüge gekommen und hatten es einfach nicht bemerkt.
„Such du uns etwas für morgen heraus und lasse deine wunderbaren Hausfrauentalente walten, während ich mich ins Bett schmeiße und uns Bücher und andere Sachen online bestelle, die wir als werdende Eltern brauchen", schon lag ich auf dem Bett mit meinem Handy in der Hand und ignorierte Jungkooks genervtes aufschnaufen bei dem Wort Haushaltstalente. Natürlich waren die Bücher nur ein Vorwand, damit er nicht mitbekam, dass ich Jimin eine Nachricht schickte mit der Frage, ob er mir etwas für morgen empfehlen könnte.
Auf eine Antwort, musste ich nicht lange warten und sein Vorschlag war es, dass wir erst Essen gehen sollten, am Nachmittag auf einer Decke im Seoul Forest Park etwas entspannen könnten und am Abend einen romantischen Sparziergang entlang des Hangang-Flusses im Hannam-Bezirk laufen könnten. Für die restliche Nacht, würde mir bestimmt etwas einfallen, fügte er mit einer zweiten Nachricht hinzu und ließ mich etwas schmunzeln. Mir würden für die nächtlichen Stunden gefühlt eintausend Dinge einfallen, die wir tun könnten.
Ich bedankte mich bei ihm für die Vorschläge und werde diese auch umsetzten, denn wir hatten schon verdammt lange keine Momente mehr zusammen, die frisch Verliebte am Anfang ihrer Beziehung miteinander teilten. Das würde uns Beiden auch mal wieder gut tuen und uns ebenfalls entspannen. „Und hast du schon etwas Nützliches im Internet gefunden?", holte mich aus meinen verliebten Gedanken heraus und sorgte dafür, dass ich unter Panik schnell im Internet zum Thema Kindererziehung eingab.
„Ja und zwar wäre es das Buch „Vom Baby bis zum Teenageralter" und dann schaue ich auch noch schnell, was mal als Grundausstattung für ein Baby im Haus haben sollte", bevor ich auch nur ansatzweise nach der Ausstattung schauen konnte, wurde mir mein Handy aus meinen Händen genommen und Jungkook warf es an das andere Ende von unserem Bett. „Nach der Ausstattung machen wir uns Sorgen, wenn es so weit ist mein Lieber und nicht jetzt. Ich bin müde und möchte jetzt an dir gekuschelt einschlafen, denn immerhin haben wir ja auch mittlerweile 22 Uhr abends", fing er an zu quengeln und zog mich ins Badezimmer, damit wir uns Bett fertig machen konnten.
Wir brauchten nicht lange und so schmiss Jungkook erst mich ins Bett und ließ sich dann auf mich fallen und begrub mich kichernd unter sich, bevor er sich richtig hinlegte und wir gemeinsam einschliefen.
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School of Madness - Alien & Muskelhase [Taekook/Kooktae]
FanfictionNachdem Kim Taehyung sein Studium erfolgreich abgeschlossen hat, beginnt für ihn und sein Lover Jeon Jungkook ein neuer Abschnitt ihres Lebens. Beide beginnen an der Schule von Taehyungs Vater Kim Seokjin als Lehrer an zu Arbeiten. Dort erwartet sie...