Chapter Twenty-two

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Unglaublich das schon wieder Freitag ist.

Aber das bedeutet auch Wochenende und Wochenende und Wochenende.

Yay.

Ich werde mal schauen ob ich die Tage dafür nutzen kann ein wenig vorzuschreiben. Etwas das ich eigentlich nicht so gerne machen wollte, aber wo ich vielleicht nicht mehr drum herum kommen werde.

Immerhin möchte ich bei den täglichen Updates bleiben.

______

Lionel McKinney

»❃«

Reinheit

Die Stille die die Villa dominiert, hat etwas dröhnendes an sich. Als würde etwas schreien und brüllen, sich gegen irgendwas hier winden. Gegen eine Bedrohung die nicht meine Bedrohung ist. Gegen eine Dunkelheit, dessen Ziel ist, mich selbst dazu zu machen – und ich wehre mich nicht. Vor allem nicht als ich die Gestalt im Wohnzimmer vor der leuchtenden Skyline Denvers bemerke.

Zögernd schließe ich die Tür hinter mir und lasse das Schloss einrasten, ehe meine Schritte durch die nackten Flure hallen. Ewig ins dunkle Hallen und jeden Ton verschlucken. "Du bist noch wach?" Harvey regt sich erst, als ich neben ihm zum stehen komme. Seine Beine sind überschlagen, das grau, melierte und längere Haar zu einem kleinen Zopf gebunden und der Bart feinsäuberlich gestutzt. "Ich kam auch erst gerade nachhause." Ich nicke. Einmal, dann noch einmal, bevor ich mich in den Sessel neben ihn fallen lasse und nach seinem vollen Glas Whiskey greife.

Neben ihm wirkt die Stille nicht mehr so laut und ich frage mich wie er es geschafft hat sie abzuschirmen. Sie nicht mehr zu hören oder an sich zu lassen.

"Deine Schwester hatte Sex. Auf einer Party." Mein Gesicht verzieht sich, dann verschwindet der erste große Schluck in meiner Kehle, was Harvey rau auflachen lässt. "Keine Details bitte." Murre ich statt eines Ausbruchs, den er sicherlich erwartet hat. Aber ich raste nicht aus. Noch nicht. Erst wenn ich dem kleinen Scheißer gegenüber treten sollte und er es dann zu wagen versucht sich ihr vor meinen Augen zu nähern. "Ich mag ihn nicht, aber sie wird wissen was sie tut." Seine Unbeirrtheit ist eine reine Mahnung an mich, dem Typen nichts anzutun. Eine Mahnung an die ich mich halten soll.

Ich erwidere darauf nichts.

"Dalia ist bei dir oben." Ich nicke starr. Das sie zu sich nachhause fährt war von vorne rein inakzeptabel und ihre Lüge zu durchschaubar. Letztendlich habe ich nichts anderes erwartet als sie hier vorzufinden und auf der einen Seite beruhigt es mich, aber auf der anderen Seite ... widert es mich selbst von mir an. "Sie hatte eine Wunde an der Hand." Ich erkläre ihm nicht woher sie sie hat, da er es sowieso schon weiß. "Ich trainiere morgen wieder mit ihr. Es war die falsche Schlagtechnik." Er nickt zustimmend.

"Duschst du noch, bevor du zu ihr gehst oder wird sie dieses scheußliche Parfum ebenso riechen müssen wie ich?" Erneut eine tiefe Lache, die mich genervt meinen Kopf zu ihm drehen lässt. Auch wenn es spät ist und er sicherlich schon einiges an Whiskey hatte, ist das kein Grund sich über mich lustig zu machen. "Mache ich schon noch." Murmle ich geduldig und trinke einen weiteren Schluck ehe ich das Glas wieder zu ihm schiebe.

"Ihr hattet ziemlich viel Stress in letzter Zeit." Wieder werde ich es nicht weiter ausfüllen und ihm die Details erklären, da er alles weiß. Alles über jeden und jederzeit. Man könnte meinen das Haus sei verwanzt, allerdings ist es die Welt auch. Vor allem wenn es um Charlie und mich geht.

Shattered HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt