Chapter Thirty-one

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Soooo ich habe mich nun in mein Bett gekuschelt und alles für die nächsten zwei bis drei Stunden vorbereitet:

jetzt fehlt nur noch ihr und ich hoffe es finden sich heute Abend einige von uns zusammen!

Es sind drei Kapitel geplant, aber wenn ihr vielleicht ganz nett und lieb seid gibt es ein viertes – und wenn ich noch wach bin, denn es war ein anstrengender Tag, angefangen damit, dass ich mich für fast eine Stunde ausgesperrt habe.

Aber nun wieder zu unserem Abendprogramm:

Viel Spaß!

______

Dalia Sanderson

»❃«

Haltsuchend

Bunte Lichter flackern an der Decke und spiegeln sich in dem hochpolierten Boden wieder, der zwischen der tanzenden Masse immer wieder aufflackert. Die Luft ist stickig, heiß und unverkennbar leicht, wodurch sich jede Bewegung in die Umgebung einschmiegt und geradezu unsichtbar harmonisiert.

Wo ich im Diner noch bedenken hatte, so habe ich hier endlich wieder das Gefühl, den Stress der letzten Wochen wieder zu vergessen. Ihn einfach beiseite zu schieben – und es ist so einfach. So wunderbar, wie sich das Kleid an meine Beine und Hüften schmiegt, wie immer wieder ein kurzer und kühler Luftzug über meine Haut streicht, der durch den Schlitz kommt. Die Locken meiner Haare und die unzähligen Spangen, die diese hielten haben sich längst verabschiedet und liegen um Mori und mich verteilt, während wir einfach nur tanzen. So wie wir es immer tun. Unbeobachtet und ungehemmt lassen wir uns von der Musik gleiten und verlieren uns in dem elektrisierenden Takt der mir eine Gänsehaut verschafft.

Ich liebe es. Das Tanzen. Das Gefühl. Diese Unsterblichkeit, die mit solch einem Abend einhergeht. Es ist unser dritter Club und sehr wahrscheinlich noch nicht einmal unser letzter. Keine Ahnung wie spät wir es mittlerweile haben, aber die Nacht lauert noch wartend auf uns, vor den Clubtüren um uns zu verschlingen und bei einer weiteren Location hinauszulassen.

Moris kurvige Hüften drehen sich langsam mit den meinen, als sie wild lachend ihre Arme um meinen Hals schlingt und sie ihr Bein zwischen die meine schiebt. Ich lache. Laut. Ungehemmt. Befreit von all dem Mist mit meinem Vater und Katrina und Cathlyn und dieser Familie die mich nicht haben möchte, aber – aber das hier ist meine Familie. Mit genauso vielen Ecken und Kanten, aber man kann auf sie zählen.

"Soll ich uns noch eine Flasche besorgen?" Ihr lauter Ruf in mein Ohr, lässt mich meinen Kopf ein wenig von ihr wegziehen, ehe ich mit meinen Schultern zucke. Sie grinst, nickt in Richtung unserer Lounge und zieht an mir vorbei. Nicht ohne die Blicke der anwesenden Männer hinter sich herzuziehen. Meine Mutter hatte mal eine kurvige Frau gemalt. Es war so abstrakt, dass ich es in jungen Jahren nicht einmal verstanden habe und sie fragen musste, was es darstellen soll. Sie hatte gelacht und gemeint, es wäre eine Femme Fatale. Eine Frau die ihre Reize kennt, ihre Intelligenz nutzt und als Verführung jedes Mannes  und Bedrohung jeder Frau darstellt. Nicht nur einmal denke ich daran, dass Mori wohl genau das werden wird, beziehungsweise wenn sie es noch nicht ist.

Ich schmunzle ein wenig, als ich mich bereits umdrehe und beinahe gegen eine Brust stolpere. Hätte dieser Jemand mich nicht an meinen Schultern abgefangen, sodass ich in das Gesicht aufblicke und einem Lächeln entgegen schaue. Um die Nettigkeit zu erwidern, ziehe ich meinen anderen Mundwinkel nach oben, trete allerdings einen Schritt nach hinten, sodass die Berührung von mir fällt. "Entschuldigung." Ich möchte bereits weiter, als er einen Schritt zur Seite tritt und sich die bunten Lichter auf seinem dunklen Hautton spiegelt. Dennoch wirkt er nett, aber auch um einiges älter mit dem leichten Bart und den kürzeren Haaren, so wie den aufmerksamen Augen. "Jemand so schönes, braucht sich nicht zu entschuldigen, gegen mich zu stolpern." Meine Stirn legt sich in tiefe Furchen. Allerdings – und ich glaube da spricht der Alkohol aus mir – kann ich nicht anders als zu Lachen, ohne seine Worte wirklich verstanden zu haben. Es ist derartig fest in Watte gepackt, dass ich keine Ahnung habe ob das alles hier überhaupt real ist. Ob ich mich drehe oder die Lichter. Ob der Boden die Decke ist oder die Decke der Boden. Ich kichere erneut, schüttle dann abwinkend meinen Kopf und erwarte fast schon, dass er mir nun Platz macht, den er abgeschnitten hat, aber ... es passiert nichts, bis auf, dass er mich weiter anschaut. Abwartend, als hätte er etwas gefragt und genau das lässt mich wieder daran erinnern, dass er ja Wirkich etwas gesagt hat. Vielleicht war es eine Frage. Um ihm erneut die Möglichkeit zu geben zu sprechen, halte ich meine Hand hinter mein Ohr und versuche auf meinen hohen Schuhen einen festen Stand zu haben, als ich mich auf meine Zehen rolle. Er sieht es als Einladung sich zu meinem Ohr runterzubeugen, aber einen respektvollen Abstand zu halten. Zumindest glaube ich das.

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