Das letzte meine Lieben, genießt es.
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Dalia Sanderson
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Entscheidungen
"Warum tust du das?" Das Zittern in meiner Stimme ist kaum mehr zu leugnen. Eigentlich zuvor auch nicht, aber jetzt ... ist es mir auch egal. Es ist mir egal, als ich mich aus den Bettlaken kämpfe und die erschütternde Kälte um meine Beine spüre. Es ist mir egal, als ich auf meinen wackeligen Beinen zum stehen komme und es kaum schaffe meinen Kopf in den Nacken zu legen, weil ich ihn einfach nicht anschauen möchte. Die Tränen darin nicht schimmern sehen möchte. Aber ich muss, ich kann wenn ich es möchte und ... ich muss. Das darf nicht das Ende sein, denn ich bin mir wirklich nicht sicher ob ich das schaffen könnte. Ob ich meinen besten Freund und ... und das mehr in ihm einfach vergessen könnte. "Warum ich das tu?" Die Wut verblasst, die Schatten tiefer und dunkler gleitet seine raunende Stimme durch meinen Körper, als er meinen entfesselten Blick auffängt. "Die Grenze ist erreicht Dalia. Die von mir, von dir, von uns, es–"
"Liegt es an dem Kuss?"
"Küsse, Dalia! Es waren Küsse!"
"Und ich war betrunken!" Mein Schrei hallt ewig in meinem Kopf nach und verpasst mir einen weiteren Stich, als er einen Schritt nach hinten taumelt. Betroffen – getroffen von meinen Worten, während sich sein Kopf schüttelt. "Du warst e–"
"Ich war betrunken, Lionel und wenn es das ist, was wir brauchen um endlich von diesen Küssen wegzukommen, dann ... dann–"
"Du warst ehrlich, Lia!" Ich erzittere unter seinem Wut entbrannten Schrei. Unter seinem Atemstoß, der mich schluchzend meine Arme um mich schlingen lässt, ehe er auf mich zukommt. Vor mir stehen bleibt, mich aber nicht berührt und ich mich so hilflos deswegen fühle. Wegen dieser Schlucht und all den Gefühlen und Tränen zwischen uns. "Du warst ehrlich." Diese Worte entkommen ihm erschöpft und wie eine Erkenntnis, die mich selbst zu Boden ringen möchte, wenn ich meine Muskeln nicht derart anstrengen würde. "Du warst das erste Mal ehrlich zu dir selbst und wenn du das alles jetzt auf den Alkohol schiebst, dann schiebst du es darauf, dass ich dich und die Situation ausgenutzt habe und ... und das könnte ich niemals –." Das könnte er niemals ertragen, aber das letzte Wort schafft es nicht einmal über seine Lippen.
Er schafft es nicht, weil allein der Gedanke mich derart ausgenutzt zu haben, ihn die Tränen in die Augen treibt.
"Ich liebe dich Lia, mein ganzes Leben lang schon und das wir angst vor allem haben ist... ist okay – es ist gut so, denn wir hätten es womöglich wirklich überstürzt, aber ... aber wir haben uns festgefahren und wir kommen nicht mehr zu dem Punkt zurück, an dem wir waren." Mein Atem rasselt, als ich ihn über meine Lippen kommen lasse und der Druck um mich fester wird. Das Salz auf meinen Lippen. Die Röte auf meinen Wangen. "Was soll das also heißen?" Denn ja, mir ist es auch bewusst, dass unsere Freundschaft sehr wohl nicht mehr den Stand bekommen wird, den wir mal hatten. Mir ist bewusst, dass wir uns viel zu sehr geändert haben, als einfach wieder Freunde zu sein. Als einfach wieder die alten zu sein.
Seine Hand fährt sich über seine Wange. Dann durch sein nasses Haar, dass ihm noch immer schwer und glänzend auf dem Kopf hängt.
"Es soll heißen das wir uns beide entscheiden müssen, wie es nun weitergeht." Sein Handy ertönt bei dem verklingen seiner Worte, wodurch er mir einen Seitenblick zu wirft und ran geht. Ich lasse mich derweil wieder auf das Bett nieder und schlinge die Decke um mich, um wenigstens etwas wärme zurück zu erlangen, auch wenn mir bestens bewusst ist, was mich wirklich wärmen würde. Wer mich wärmen könnte. So sehr, dass meine Wangen sich noch mehr mit Blut füllen und er seinen Blick gequält abwenden muss.
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Shattered Hearts
Teen Fiction•Abgeschlossen• "Das hatte ich schon so unfassbar lange vor." Schauder rennen über meinen Körper, bei der Rauheit seiner Stimme. Bei der Berührung seines Daumens, der über meine geschwollene und pochende Lippe gleitet. Über meine geröteten Wangen...