Chapter Forty-five

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Weil sich momentan alles und absolut alles verändert ... hier noch ein Kapitel + eine Deeptalk Runde mit 9Moments – mir:

Ich muss gestehen, dass ich mit 15 nicht so wirklich die Überfliegerin war. Meine Noten waren das letzte Mal in der sechsten Klasse gut, meine Pubertierenden Hormone haben so absolut alles in Frage gestellt und neben kleinen alltäglichen Schwierigkeiten hatte ich oft mit kleinen Vertrauensproblemen zu tun. In allem war ich mit 15 lieber in meinem Bett und etwas lethargisch, sowie draufgängerisch, als darin bemüht, den Alltag vernünftig zu bestehen. Aber eigentlich habe ich immer nur gesucht. Gesucht nach den richtigen Menschen, gesucht nach einem Hobby, einer Leidenschaft, gesucht nach einer Aufgabe, die nicht nur der Druck der Schule beinhaltet.

Das hat sich auch nicht sonderlich geändert. Ich fand es cool Alkohol zu trinken und zu experimentieren, ohne wirklich zu experimentieren und fand es dann ziemlich lächerlich. Ich habe es gehasst, wenn ältere meinten sie seien besser und wenn Erwachsene meinten sie wären klüger, weiser und man müsste jeden Rat von ihnen annehmen. Ebenso habe ich mich immer gefragt, warum ältere gemein sind. Warum sie einem einen finsteren Blick zuwerfen oder sie einfach von vorne rein respektlos sind. Das Argument, ja du bist ja jung und klein und unwissend, war für mich immer dumm, weil ich glaube und irgendwie auch weiß, dass das Wissen von so manch 14 oder auch 15 Jährigen weit größer ist, als das von Erwachsenen.

Meine Hormone haben sich ein wenig geglättet, als ich 17 war und in die Oberstufe kam, fing eigentlich alles ganz gut an und dann waren die Noten doch nicht gut. Meine Mutter nahm mich schließlich runter und ließ mich mein Fachabi anderweitig machen. Ich habe das erste Mal – neben meiner besten Freundin - unbewusst Menschen gefunden (als ich nach dem ersten Tag nachhause kam, habe ich geheult, weil sie so schrecklich anders waren – wir nehmen mittlerweile den Namen Kulturschock ganz gerne) und neben diesen Menschen habe ich natürlich das Schreiben. Aber genauso habe ich mir geschworen jüngere, wahrscheinlich klügere Menschen mit Respekt und Freundlichkeit zu behandeln, damit sie eben nicht so werden und sich denken 'Hey die älteren haben mich scheiße behandelt, also muss ich das auch so machen'. Diejenigen die einen Scheiße behandeln, haben erst einmal nicht nur ein ganz großes Problem der Unsicherheit, sondern auch damit glücklich zu sein.

#Sorrynotsorry

Was möchte ich aber eigentlich sagen? Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Ich glaube ... das ich momentan einfach große Angst vor allem habe und mich gerade sehr oft in die Vergangenheit versetzte. Wäre mein 15 Jähriges ich stolz? Habe ich das was ich wirklich möchte? War der Weg gut? Wird der Weg gut? Wen verliere ich?

Fakt ist, ich habe kein Problem davor neue Menschen kennenzulernen. Ich kann auch mal alleine sein, ohne einsam zu sein. Aber ein so großer Neuanfang (Die Eltern verlassen, die Freunde verlassen, neue Stadt, ein Studium wovor man eine Riesen scheiß angst hat, weil man irgendwie nie der Überflieger war, neue Menschen, neue Mitbewohner, neuer Alltag, neue Regeln, neue ... neu ... neu) ist selbst für mich – diejenige die Veränderungen sonst mit offenen Armen begrüßt – beängstigend.

In einem Moment sage ich, mein 15 Jähriges Ich wäre stolz und im nächsten kramt mein 20-Jähriges Ich ihr altes Kuscheltier nach fünf Jahren raus, um sich daran zu klammern, weil Erwachsensein/werden gruselig ist. Oder sie ruft verzweifelt ihre beste Freundin zu sich, um einen Abend mit Sekt und Musik zu verbringen, damit sie sich wie 17 fühlt.

Versteht mich nicht falsch, ich freue mich natürlich auf so einen Neuanfang, vor allem weil das Jahr nicht vieles gutes zu bieten hatte für mich persönlich, aber genauso ... möchte ich glaube ich mir und euch Mut machen. Ich glaube es ist okay, sich in das Kind zurückzuziehen, um sich nicht haltlos zu fühlen. Ich glaube es ist auch okay, Angst zu haben oder manche Entscheidungen anzuzweifeln. Hauptsache man zieht es durch und probiert es, oder nicht?

Shattered HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt