Chapter Sixty-Two

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Willkommen beim dritt letzten Kapitel von Shattered Hearts!

Und auch zu dem letzten Kapitel von 2020 ... gruselig.

Es ist relativ kurz, aber dafür ein netter Abschluss, ich hoffe euch gefällt es.

Viel Spaß!

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Dalia Sanderson

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Neujahrstradition

Die Stille in dem Auto hat etwas erdrückendes, während die geschwärzte Nacht an uns vorbeizieht und mich trotz meiner Bemühung nur wieder ins Auto schauen lässt. Ich sehe sein Spiegelbild, seine müden Augen, den festen Druck um das Lenkrad oder seinen konzentrierten Ausdruck.

"Ich wollte dich damit nicht ... kränken." Murmle leise und wende ihm meinen Kopf zu. Es ist erneut ein so bitterer Laut, der aus seiner Kehle dringt. "Du hast mich nicht gekränkt, Lia. Ich hasse mich einfach nur, dass es mir nicht früher aufgefallen ist." Er wirft einen kurzen Blick auf mich. Einen Stummen, der mich indirekt fragt, ob alles okay mit mir ist. Ob er zu weit gegangen ist. Aber ich schüttle lediglich meinen Kopf und wende meine roten Wangen von ihm ab. "Versprich mir einfach, dass du nie wieder so etwas tust, okay?" Ich nicke etwas schwerfällig, auf seine Bitte. "Und wenn ich selbst in einem Jahr nicht bereit bin?" Denn selbst wenn sich seine Berührungen gut angefühlt haben, so ... so war da dieser Beigeschmack. Diese schrillen Alarmglocken in meinem Kopf, die Bauschmerzen. Es ist, als wäre mein Körper vielleicht bereit, ihn derartig nah an mich zu lassen, aber alles andere in mir nicht.

Seine Hand umfasst die meine an der ich mich fast rettend klammere, während wir vor dem Opernhaus halten. Sobald der Wagen steht und der Motor verstummt, dreht er sich mir zu. "Ich würde mein ganzes Leben auf dich warten, Dalia. Mein ganzes Leben und die verfluchte Ewigkeit. Und ich möchte das du das auch machst, bis du dir sicher bist." Seine Finger streichen über meine Haut, als würde er denken, ich sei lediglich eine Einbildung. Eine Illusion seiner Träume. So wie er der meiner ist und so viel mehr. "Ich mag es nicht, wenn wir eklig zueinander sind." Hauche ich leise und lasse ihn ergeben nicken. "Ich hasse es auch. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass es das letzte Mal war." Meine Finger legen sich an die Hand, die mein Gesicht umfasst. "Zusammen, Lio." Sein Mundwinkel zuckt, ehe er sich vorlehnt und mich küsst. Sanft, inständig zärtlich, bevor er seine Stirn an die meine legt. "Zusammen. So wie immer."

»❃«

"So wer lenkt wen ab?" Dante schaut mit einem breiten Grinsen durch unsere Runde. "Ich kümmere mich um den Champagner." Mori hebt geduldig die Hand. "Dann sorgen wir dafür, dass wir oben alleine sind." Dante klatscht, bei Haydens Worten, erfreut in seine Hände und schaut Lio und mich abwartend an. "Ich werde nicht das Opernhaus beklauen." Sage ich augenblicklich und lasse Lio gedämpft auflachen. "So gesehen borgen wir uns den Schlüssel nur aus." Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu, als ich wieder zu den anderen schaue, die bereits ihre Augenbraue gehoben haben. "Dann holst du unsere Mäntel und ich hole seinen Schlüssel." Gebe ich mich geschlagen und lasse die anderen aufjubeln.

Wir verstreuen uns bereits in die jeweiligen Richtungen. Dante und Hayden in die oberste Etage, um dort die Balkontüren freizumachen, Mori geht zu den Getränken und Lionel und ich schleichen zurück zu den Logenplätzen. Er nimmt unsere Mäntel und geht bereits vor, während ich nach der Jacke meines Vaters Ausschau halte.

Wie vermutet liegt sie sogar noch auf seinem Sitz. Ich nehme sie an mich und suche in seinen Taschen nach dem Schlüssel.

"Kann ich helfen, Mon amour?" Erschrocken zucke ich zusammen und schaue zu meinem Vater, welcher Katrinas Mantel an sich nimmt, während sein Blick meine Arme fixiert, worauf seine Jacke liegt. "Äm, mir ist bloß kalt." Ich zucke gleichgültig mit meinen Schultern und lege mir seine Jacke als Unterstreichung meiner Worte über meine Schultern. "Liegt vielleicht daran, dass Lionel all eure Jacken entführt hat." Ich lächle gezwungen.

"Scheinbar haben wir eine neue Neujahrs-Tradition." Langsam gehe ich zurück auf den Gang und lasse mich von meinem Vater nach draußen begleiten. "Wie dem auch sei, pass auf, da sind meine Schlüssel drinnen." Er küsst meine Schläfe und geht zurück zu Katrina, während ich zur Treppe schaue und bereits sehe wie Mori nach oben läuft und Lionel noch auf mich wartet.

Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als ich mit ihm nach oben gehe und sich seine Hand auf meinen Rücken legt. Sobald wir oben angekommen sind, hole ich aus der Jackentasche den Schlüssel und schließe die Balkontüren auf. Wir schlüpfen nacheinander in unsere Mäntel und gehen langsam auf den Schneebedeckten und unberührten Balkon. Denvers Lichter funkeln wie Sterne im Meer. So bunt und lebhaft, so laut und doch so leise und still.

Wir treten langsam an den Baluster, lassen uns von der Kälte nicht beirren und schauen in die tiefe Dunkelheit, die von der Aufregung des kommenden Jahres verjagt wird.

Lionels Arme schlingen sich um mich, lassen mich meinen Kopf an seine Brust betten und die geborgene Wärme durch mich hindurch gleiten.

"Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich könnte ewig hier stehen." Mori stellt den Champagner zu Boden und streckt ihr Kinn nach oben. "Bist du dir da sicher? Deine Nase ist jetzt schon ganz rot." Dante schnippt gegen ihre Nase und fängt sich einen Schlag auf seiner Schulter ein, der uns allesamt auflachen lässt.

"Du versaust jeden Moment, Dante. Wieso kannst du nicht einfach mal leise sein?" Dante lacht schrill, als er Mori schließlich in seine Arme schließt und sie sanft hin und her schwankt. "Du weißt, dass ich dich verärgert am meisten liebe, Morgan!" Sie erwidert die Umarmung eher widerwillig, ehe sie die Champagnerflasche vom Boden nimmt und den Korken knallen lässt.

"Ich würde sagen," Sie macht eine Pause und schaut uns nacheinander schmunzelnd an, während die ersten Raketen in die Luft steigen. Wir fünf haben noch nie runtergezählt, wir haben noch nie auf den Punkt gewartet an dem wir feiern konnten oder an dem wir uns gratulierten. Wir folgen unseren eigenen Traditionen. Unseren eigenen Regeln. Unserem eigenen Leben, wenn auch nur für diesen Moment. "auf uns." Mori erhebt die Flasche in die Luft und funkelt mich lächelnd an. "Und auf ein weiteres Jahr voll von ... uns."

»❃«

Und damit entlasse ich uns alle in die Nacht

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr.

<3

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