Shattered Hearts

Chapter Forty-four

Ich bekomme am Samstag mein erstes Tattoo und bin dezent nervös. Naja aufgeregt trifft es eher. Ich meine ich bin mir seit einem Jahr bereits sehr bewusst, was ich haben möchte, aber wo es jetzt real wird, wird es auch ernst. Lol.

Nein, ich freue mich ja wirklich drauf – und mein Vater, wenn er das Video sieht, wie ich heule, weil es wehtut. Doppel Lol

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Dalia Sanderson

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Fingerabdrücke

Wir lösen uns widerwillig voneinander, als ein tosender Schrei durch das Haus gleitet, dicht gefolgt von dem Zuschlagen der Haustür. Es passiert selten, dass man die Haustür hört und in diesem Fall kann es nur Katrina sein, die Wut entbrannt das Grundstück verlässt.

"Was war das bitte?" Lionel schaut mich eher fragend an, wodurch mir bewusst wird, dass er nicht einmal etwas von den Streitigkeiten hier mitbekommen hat. Wann denn auch? Es fing schließlich erst gestern an und zwischen unserer Angelegenheit hat es auch nicht unbedingt ein Platz gefunden um erwähnt zu werden. "Katrina und mein Vater streiten seit gestern ziemlich heftig." Auch wenn er es sich nicht anmerken lässt, so erkenne ich das kleine diabolische Funkeln in seinen Augen. Ihm würde es definitiv nicht leid tun, wenn ihre Beziehung ein Ende finden würde, aber ...

"Was sind wir jetzt, Lio?" Die Frage brennt auf meiner Zunge und die Antwort nur noch mehr. Er verzieht seinen Mundwinkel. Zeigt mir das es ihm ebenso missfällt auch nur irgendeine andere Bezeichnung für uns zu finden. "Was hältst du davon, wenn wir erst einmal Nichts sind?" Schmunzelnd löse ich meine Finger von seinem Gesicht und lehne mich ein Stück nach hinten. "Nichts? Und das ist es was wir den anderen erzählen werden?"

"Wir müssen den anderen nichts erzählen. Wir sind wir und wir bleiben wir. Keine Bezeichnung ändert uns, okay?" Auch wenn es vielleicht lächerlich klingt, aber seine Worte beruhigen mich auf eine Art, die mir jeglichen Druck nimmt. Meine Schultern fallen vor Erleichterung nach vorne, als wäre es genau das gewesen was ich hören wollte. Hören musste. Das wir einfach so sind, wie wir sind – trotz der Veränderung. So klein oder groß sie auch sein mag. "Also laden wir niemanden zu uns ein und berichten ihnen bei einem gezwungenen Essen was Sache ist?" Mein neckischer Unterton lässt seine Hände an der Matratze neben mir abstützten, ehe er sich aufrichtet und meinem Gesicht damit näher kommt.

Ich habe keine Ahnung ob es irgendwann normal wird, aber mein Atem verschwindet und das Brennen kehrt umso heftiger auf meinen Wagen und meinem Hals zurück. Erneut blitzt es in seinen Augen. Fast schon zufrieden. Zufrieden durch meine Reaktion. "Was ist denn Sache, Dalia?" Seine raunend, tiefe Stimme vibriert durch meine Brust und lässt mich wie hypnotisiert auf meine Lippe beißen, um nicht den Klang über meine Lippen zu stoßen, der mir im Hals steckt.

Statt mich allerdings weiter zu triezten lehnt er sich erneut vor und küsst meinen Mundwinkel, um sich von mir abzuwenden. So spielerisch leicht und geordnet, dass ich mir noch unerfahrener in dieser ganzen Sache vorkomme.

"Es war Elise." Er hebt das Foto vom Boden auf und lässt meine Gedanken übelkeitserregend überschlagen. "Elise?" Ihr Name ist verhaspelnd schwer auf meiner Zunge, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann. "Was hat sie davon, wenn sie mir so ein Foto zukommen lässt?" Er zuckt lediglich mit seinen Schultern und zieht sich nun endgültig sein Shirt an, wodurch ich, errötend, meine Augen wieder auf sein Gesicht lege. Er schmunzelt dunkel. "Das werden wir jetzt herausfinden."

»❃«

Ich war, wenn es hochkommt, lediglich zwei Mal in dem Zimmer meiner jüngeren Stiefschwester. Wir haben weder etwas das uns wirklich verbindet, noch das uns abstößt. Anders als ihre weitere Familie jedoch, akzeptiert sie mich eigentlich genug, um mich zumindest in Ruhe zu lassen.