Chapter Forty-eight

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Dalia Sanderson

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Fragen und Antworten

"Au!" Zusammenzuckend schnelle ich nach vorne und versuche über die brennende Stelle zu reiben, die Mori mit dem Glätteisen angesengt hat. Meine Fingerspitzen erreichen die erhitzte Haut und lassen mich böse zu der Brünetten schauen, die ihre Augenbrauen schuldig zusammenzieht. "Entschuldigung, ich war abgelenkt." Sie deutet mir an mich wieder richtig hinzusetzten, was ich dann auch eher widerwillig tu. "Wovon denn?" Unauffällig versuche ich nach meinem Pullover neben mir zu greifen, um ihn mir über die Schultern zu legen und damit jeder weiteren Verbrennung aus dem Weg zu gehen. "Von etwas bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich mit dir darüber sprechen sollte." Meine Stirn legt sich fragend in Falten, als ich mich zu ihr umdrehe und sie skeptisch betrachte.

Eigentlich scheut sich Mori nicht mit mir zu reden und ich habe auch immer ein offenes Ohr – egal ob ich die Thematik verstehe oder nicht – ich versuche es zumindest immer. Also überrascht es mich umso mehr, dass sie unsicher ist. Und das sie es so offen zugibt. "Um was geht es denn?" Neugierig halte ich ihren Blick stand, als sie meinen Kopf wieder nach vorne dreht, um die letzten Haarsträhnen zu glätten. Ich habe bereits das Selbe mit den ihren gemacht, nur dass es eine Stunde länger gedauert hat, aufgrund ihrer vielfältigen Naturlocken. "Um dich." Ich bin gerade erneut dabei meinen Kopf zu ihr zu drehen, als sie ihn wissend fixiert. "An dem Abend der Oper-Premiere, beziehungsweise am morgen bei Dante da hast du etwas gesagt." Meine Augen schließen sich mit einer bösen Vorahnung. Ich war mir nicht sicher ob ich die Szene geträumt oder wirklich erlebt habe. Die Worte klingen zwar in meinem Kopf, aber es hätte auch genauso gut ein verdammt realistischer Traum sein können. Ein Streich meines Kopfes, der noch zu sehr benebelt war. "Ich weiß." Murmle ich lediglich und lasse sie stoppen meine Haare zu glätten. Oder aber sie ist fertig. "Also kannst du dich daran erinnern?" Ich nicke auf ihre Frage hin.

"Gut, dass ist eigentlich auch schon alles was ich wissen wollte." Sie steht hinter mir auf und hält vor meinem Spiegel inne. Das schwarze Kleid endet knapp über ihren Knien, ist enganliegend, umschließt ihre Kurven und lässt ihr Dekolleté zur Geltung kommen. Ihr Gesicht ist neben den falschen Schnittwunden und dem gefälschten Blut genauso schön geschminkt wie immer. Ich frage mich manchmal wie Leute das Talent haben sich so schön und sauber zu schminken. Bei mir sieht es trotz starker Bemühungen dennoch nie so aus, wie es eigentlich sollte. Zumal mein Make-up nicht so lange hält, hingegen wenn Mori mich schminkt ich damit mehrere Nächte durchmachen könnte. So hoffentlich auch heute. Meine Augen hat sie dunkel geschminkt, die Wimpern mit ihrer Mascara verlängert und meine Lippen in dem gleichen knalligen Rot-ton getaucht, wie das Kleid das ich trage. Ebenso ist meine Haut von Schnittwunden und Blut übersäht.

Das Kleid hat einen ähnlichen Schnitt wie Moris, nur dass ich Spaghettiträger habe, die mich darin etwas sicherer darin gehen lassen. Wäre es ebenso Schulterfrei dann würde ich mehr damit kämpfen, dass es nicht rutscht oder zumindest das ich das Gefühl habe, dass es rutscht.

"Das war alles was du fragen wolltest?" Kritisch schlüpfe ich in meine flachen Schuhe, da der Waldboden Vorort keine Chance übrig lässt, höhere Schuhe tragen zu können. "Du weißt, dass du mit mir reden kannst, Lia. Über alles – ich möchte dich nur einfach nicht drängen." Seufzend stütze ich mich an ihrem Bett ab und beobachte sie nachdenklich.

Irgendwie gekränkt, denn da war wieder dieses Wort. Drängen. Lionel möchte mich ebenso wenig drängen und nimm daher Rücksicht auf mich. Mori nimmt Rücksicht auf mich, weil sie mich ebenso wenig zum reden drängen möchte. Und sehr wahrscheinlich nehmen sich Hayden und Dante ebenso zurück und sind in meiner Gegenwart vorsichtig. Es ist eine Sache von Cathlyn als Jungfrau bezeichnet zu werden, aber nicht wenn es meine Freunde tun. Selbst wenn sie es nur unbewusst machen, so sehen sie mich als dieses unschuldige Ding, das behütet werden muss. Es hat seine Vorteile und ich möchte mich nicht beschweren, aber ... sind sie anders wenn ich nicht dabei bin? Reden sie anders?

Shattered HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt