In der Schule war es genauso kühl wie draußen.
Fahles Licht fiel durch die Fenster hinein und auf dem Boden lagen Schulhefte, vereinzelte Stifte, Papierfetzen und Holzsplitter herum.
Evelyn wurde von einer tiefen Trauer übermannt, als sie die leblosen Flure der Schule betrachtete, in welchen normalerweise lachende Kinder unbeschwert und mit keiner größeren Sorge als nicht gemachten Hausaufgaben oder anstehenden Leistungsnachweisen umherlaufen sollten.Die meisten jedenfalls.
Sie selbst hatte schließlich nie zu den sorglosen Kindern gezählt, aber es bekümmerte sie trotzdem, dass hier alles so alt und verlassen wirkte.
Das sollte einfach nicht sein.Unwillkürlich musste Evelyn an den Kinder-Zombie denken, welcher sie nur einige Minuten zuvor gejagt hatte, in der Absicht sie zu fressen oder doch wenigstens zu töten.
Das Mädchen, das er wohl einmal gewesen war, musste um die fünf Jahre alt gewesen sein, noch im Kindergarten, unschuldig und ahnungslos, was da für Probleme in der Erwachsenenwelt auf es warteten.
Mit Träumen, welche nie in Erfüllung gehen werden. Träume, die das Mädchen nie wieder träumen wird.Vielleicht hatte das Mädchen gerade draußen gespielt, in ihrem neuen Kleid und der hübschen Haarspange, als einer der Zombies sie gebissen, gekratzt und infiziert hatte und danach ins Haus gegangen war um auch die Eltern der Kleinen zu töten.
Durchaus plausibel war aber auch, dass sie von ihrer Mutter oder ihrem Vater attackiert worden war, ein Bild, welches Evelyn noch mehr schmerzte als sie sich das überraschte und verwirrte Gesicht der Kleinen vorstellte und dann daran dachte, wie wenig überrascht sie selbst darüber gewesen wäre.
Auf einmal kam ihr der Fuchs in den Sinn.
Schuldgefühle nagten an ihr und sie fragte sich ob es ihm wohl gut ging.Ihre drei Retter führten sie in eines der Klassenzimmer. Über der Tür war ein kleines Schild mit der Aufschrift '1-C ' befestigt und als sie den Raum betraten fielen Evelyn sofort die zusammen geschobenen Tische in der Mitte des alten Klassenzimmers auf und die vielen Stühle, die darum herum aufgestellt waren. Hier lebten also noch mehr Menschen.
Sie zählte kurz nach, zehn Stühle, also zehn Überlebende. Sie benutzten diesen Raum wohl für Besprechungen oder so etwas.„Wir sind die Ersten” Lawrence drehte sich lächelnd zu ihr um, sie sah etwas schüchtern zu Boden.
„Wir sollten uns vorstellen. Ich bin Lawrence.” Evelyn nickte „Ich heiße Evelyn”
„Schöner Name!”
Er blickte auffordernd zu seinen Kollegen während sie sich ihrer errötenden Wangen bewusst wurde. Der Rotschopf verdrehte die Augen.„ Zion.” stellte er sich murrend vor.
„Stell nichts außergewöhnlich Dämliches an, kapiert?”
Evelyn nickte wieder und drehte sich dann abwartend zu der blonden Zicke.
„Das ist doch albern!” meckerte diese und verschränkte die Arme.
„ Dieser Mist wird uns auch nicht weiterhelfen!”„Hey, nett sein!” verlangte Lawrence und Evelyn senkte ein wenig betreten den Kopf.
Sie wusste nicht warum dieser Kerl so unhöflich war. War er zu allen so? Oder lag es an ihr?
Sie wollte keine Probleme verursachen, aber sie wusste auch, dass sie außerhalb dieses Gebäudes wahrscheinlich nicht besonders lange überleben würde, sollte man sie rausschmeißen.
Sie hatte das Gefühl hier sicher zu sein, aber gleichzeitig fühlte sie sich unerwünscht.
Würden sich die Dinge bessern, wenn sie dem ganzen einfach eine Chance gab?„Ich will nur, dass wir miteinander klar kommen solange ich hier bin...”
Sagte sie leise und wartete dann ab, was als nächstes passieren würde.
Der Blonde rollte die Augen.
Eine kurze Pause entstand in der ihn seine Kollegen erwartungsvoll und entnervt anblickten und Evelyn immer noch nicht wagte aufzusehen.
Dann begann er wieder zu sprechen.

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S U R V I V O R
Фанфик🦋WIRD ÜBERARBEITET🦋 •••••••••••••••••••••••••• Evelyn, ein einsames Mädchen das ihre sechzehn Lebensjahre unter der Tyrannei ihrer Eltern hatte fristen müssen, entscheidet sich eines Nachts dieses Leben hinter sich zu lassen und wegzulaufen. Nicht...