Es war schwer Zion von ihrer Theorie zu überzeugen. Verständlich, wenn man bedachte, dass Evelyn und Harry als Beweis dafür nichts weiter als ein Armband, einen Namen und das Wissen hatten, dass es der falsche für die Hellblonde war. Aber am Ende hatten sie es doch geschafft, immernoch war der Rothaarige nicht Feuer und Flamme dafür, aber es reichte aus.
Eigentlich fragte Evelyn sich eher, was den Weißhaarigen plötzlich umgestimmt hatte, schließlich war er ja derjenige gewesen der diesen Verdacht, dass es einen Verräter geben könnte, nicht in die große Runde hatte werfen wollen. Er war der Typ, der eine Gruppe zusammen halten konnte, oder dies zumindest wollte und ganz offensichtlich hatte er keine guten Erfahrungen mit Misstrauen gemacht. Nach wie vor glaubte die Hellblonde, dass er, wie auch sie selbst, nicht die besten Eltern gehabt hatte, dass er geschlagen worden war, nur hatte er noch nicht mit ihr darüber geredet. Sie wusste selber nicht warum sie sich dieser Sache so sicher war. Auch in ihren Träumen hatte sie Harry nie weinend oder verletzt gesehen. Also, warum glaubte sie das?
„Ich denke, wenn da wirklich jemand mit dir dort unten war, hat der sich schon längst wieder verpisst und die Türe wieder verschlossen. Wäre dämlich das nicht zu tun” spekulierte Zion gelangweilt und zuckte die Schultern.
~Ihn hat am Ende überzeugt, dass Harry daran glaubt~
Vermutete Evelyn.
„Ich Leg mich noch Mal kurz hin. Bis zum Abendmeeting” Der Rothaarige drehte sich mit einer lässigen Handbewegung, die ein Winken sein könnte oder auch nur ein Abwinken, um und verließ mit diesen Worten den Raum, Harry und die Hellblonde zurücklassend.~Er vertraut auf sein Wort~
„Über was denkst du nach?” fragte der Weißhaarige und lächelte leicht, als sie erschrocken zusammen fuhr. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie fühlte sie sich ertappt. Vielleicht, weil sie ihn und Zion verdächtigte und so wenig Vertrauen in die Gruppe hatte. Vielleicht aber auch weil sie das Gefühl hatte dass Harry das wusste. Sie legte ihre Stirn in Falten.
„Ich Frage mich, ob sich ein Tattoo verzerrt, wenn ein Übergewichtiger plötzlich Sport treibt und abnimmt, oder wenn einer beschießt auf einmal nur vor dem Fernseher zu hocken, Chips in sich rein zu schaufeln und fett zu werden...”
Evelyn fand es beinahe erschreckend wie glaubhaft diese lächerliche Ausrede durch ihre Lippen schlüpfte und wie toternst ihr Gesicht dabei blieb. Wo kam nur diese unerwartete Selbstbeherrschung her?
Harry, der wohl etwas ganz anderes, tiefgründiges und emotionales erwartet hatte, erstarrte. Seine grau-blauen Augen ruhten lange und unsicher auf ihren unberührten Gesichtszügen, er schien sich nicht sicher zu sein wie er mit ihrer Antwort umgehen sollte. Dann zogen seine Mundwinkel sich plötzlich nach oben und gaben seine Zähne für ein breites, belustigtes Grinsen frei. Der Hellblonden fiel auf, dass sie Harry noch nie so Grinsen gesehen hatte. Das waren irgendwie zwei Dinge, die sie nicht unter einen Schirm bringen konnte. Lächeln, ja. Aber so unbeschwert Grinsen?
Normalerweise lag dem Weißhaarigen immer irgendwie etwas auf der Seele, jetzt in diesem Augenblick schien diese Last weg oder doch wenigstens kurz angehoben worden zu sein. Er lachte auf. „Denkst du immer über soetwas nach?” fragte er amüsiert. „Warum nicht? Das ist doch etwas wichtiges!” erwiderte sie sich und plusterte gespielt beleidigt ihre Backen auf. „Wenn ich mich irgendwann Mal tätowieren lasse zum Beispiel. Da dann fett zu werden wäre doch eine Katastrophe! Noch blöder wenn man sich als fetter Mensch tätowieren lässt, vor allem wenn man abnehmen will! Ich finde das äußerst wichtig!”
Sie grinste nun auch, sein Lachen war ansteckend. Kopfschüttelnd legte er Daumen und Zeigefinger an seinen Nasenrücken und schloss in einer Art der Besinnung die Augen. „Wovon träumst du Nachts?” fragte er eher sich selbst und die Hellblonde hätte um ein Haar gelacht.
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S U R V I V O R
Fanfiction🦋WIRD ÜBERARBEITET🦋 •••••••••••••••••••••••••• Evelyn, ein einsames Mädchen das ihre sechzehn Lebensjahre unter der Tyrannei ihrer Eltern hatte fristen müssen, entscheidet sich eines Nachts dieses Leben hinter sich zu lassen und wegzulaufen. Nicht...