Jack:
Nach dem Gespräch mit Oskar fühlte ich mich viel besser.
Irgendwie leichter.
Demnach war auch meine Laune, als ich das Clubhaus erreichte, auf einem höheren Level als zuvor.
Die anderen hatten mittlerweile mit dem Aufräumen begonnen und bereits einiges geschafft.
Während meiner Abwesenheit waren der Tisch abgeräumt und die vielen Girlanden abgehangen worden. Mit der Hilfe einer Leiter sammelte Dante gerade die letzten Papierstücke von den Lampen ab, um sie anschließend in eine Tüte zu stopfen.
Damit das schöne Papier nicht weggeschmissen und damit verschwendet werden musste, entschlossen wir uns dazu, es in den Kunstraum zu bringen.
Dort würde es bestimmt noch bei einigen Bastelstunden eine sinnvolle Verwendung finden. Groß genug ausgeschnitten hatten die Mädchen die Stücke jedenfalls.Als das letzte bunte Blatt zu den restlichen gesteckt wurde, machte Isabell sich gerade auf, das Besteck und die Kuchenplatte -als Teller reichten wegwerfbare aus Pappe- zurück zur Kantine zu bringen. Dort musste es unbemerkt an der Küchenchefin vorbeigeschmuggelt und in der Geschirrspülmaschine verstaut werden.
Wie genau der Plan aussah, um bei diesem Vorhaben unentdeckt zu bleiben, verriet uns das Mädchen mit dem geflochtenen Zopf nicht.
Stattdessen lächelte sie geheimnisvoll und beschränkte sich lediglich auf die Worte Ich habe so meine Kontakte, bevor ihre Gestalt geschmeidig durch die Doppeltür verschwand.
Was für Kontakte das wohl waren? Vielleicht einer der Aushilfsschüler? Isabell kannte viele Leute auf dem Internat, mehr als ich mir vorstellen konnte.
Sie war ziemlich beliebt, was mich nicht verwunderte. Ihre freundliche und hilfsbereite Art, brachte ihr Vertrauen und gleichzeitig trugen ihre erwachsene Seite und die Fähigkeit, gut zu koordinieren dazu bei, dass man sie respektierte. Man konnte sie wirklich bewundern.Nachdem also auch jemand dieser Aufgabe zugeteilt war, blieben nur noch drei weitere übrig. Zum einen mussten alle Vorhänge aufgezogen und wieder ordentlich in ihre Haltebänder eingehängt werden.
Das übernahmen Jim und Lea.
Schweigend gingen sie von Fenster zu Fenster. Der eine richtete die linke und der andere die rechte Seite. Auf die Weise kamen sie gut voran.
Ein weiterer Teil der Aufräumaktion bestand darin, die bunte schwebende Wolke aus Luftballons von der Decke zu holen.So machten wir uns ein Spiel daraus, möglichst viele gleichzeitig an den Schnüren zu erwischen und runterzuziehen. Wer zum Schluss die meisten Fäden in den Händen hielt, würde gewinnen.
Yuri und Niko waren dabei sehr motiviert. Yuri hüpfte kreuz und quer voller Energie durch den Raum und schnappte sich eine farbenfrohe Kugel nach der anderen.
Niko tat es ihm gleich, während ich und Alice eher darauf setzten, an einer Stelle alle einzusammeln und auf diese Art durch den Clubraum zu arbeiten.
Schon bald schwebten die farbigen Heliumgefäße in großen Gruppen knapp über unseren Köpfen. Der Anblick erinnerte mich ein wenig an dieses grüne Symbol aus Sims.
Lediglich die Farben waren nie nur grün oder blau oder rot oder gelb.
Auch die Form stimmte nicht überein.
Eine eher unförmige Ansammlung von Luftballons hatte sogar keinen einzigen Funken Ähnlichkeit mit dem in der Mitte breiten und nach oben und unten spitz zulaufenden Sims-Stein.
Dennoch musste ich sofort daran denken.Als ich beim sammeln weiterhin ein wenig in der Vorstellung versank, dass wir alle möglicherweise nur in einem Videospiel existierten und von irgendeiner höheren Kreatur gesteuert wurden, ertönte ohne Vorwarnung ein lauter Knall.
Der plötzliche Laut ließ mich zusammenzucken. >>Was war das?<<
Eine ziemlich unnötige Frage. Als ich mich umdrehte, sah ich Niko, der sich gerade aufrappelte und wieder auf die Beine kam. An der Stelle, wo er eben noch gesessen hatte, erkannte man nur noch die kläglichen Gummireste eines ehemalig großen gelben Heliumballons.
„Ups", sagte der Täter grinsend. „Das war ein Versehen. Ich bin wohl kurz ausgerutscht."
„Und hast dich geledert", beendete Yuri prustend den Satz.
Darauf hin erhielt er ein Augenrollen von Niko. Doch Niko wäre nicht Niko, wenn er das einfach ignorieren und die Chance auf Rache, die sich ihm im Moment bot, einfach verfliegen lassen würde.
So kam es, dass er seine große Wolke nach unten zog, auf den kleinen Schwarzhaarigen zuging und ihm mit einem besonders großen Ballon über die Haare wuschelte.

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Afraid of the Alpha
Werewolf, „Bitte nicht. Bitte" bettelte ich. Dabei kam ich mir so erbärmlich vor, aber gerade war ich es auch. Kay blieb ungerührt. „Ths Ths Ths. Erst gibst du mir ein Versprechen , damit ich dich verschone und nun willst du es einfach nicht halten. Was sol...