Kapitel 4: Teil 38

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Mitte - Ende Dezember 2017

Heute in der Schule haben wir eine Arbeit geschrieben. Ich konnte eigentlich fast alles, aber ich musste sagen, seitdem ich nicht mehr mit Felix Hausaufgaben machte, war ich unmotivierter überhaupt so viel zu lernen und Hausaufgaben zu machen, deshalb hatte ich mich grade so zum lernen motivieren können. Lucas und ich waren in anderen Kursen, deshalb hatte ich auch eine Arbeit geschrieben, aber halt in einem anderen Kurs. Ich wusste natürlich nicht, dass er auch eine Arbeit schrieb, sonst hätte ich ihn natürlich aufgeklärt, bevor er so viel Stress mit dem Lernen hatte.
Trotzdem zweifelte ich nicht daran, dass Lucas eine gute Note bekam, denn wie schon gesagt, hatte Lucas immer gute Noten.

Ich hielt Lucas Hand und sah zu ihm rüber, als wir in der Bahn saßen. Er hatte einen Kopf auf meine Schulter gelegt und hatte die Augen zu. Heute haben sich Haeun und er in die Haare gekriegt. Scheinbar hatte sie ein neues Kleid gekauft und wollte seine Meinung wissen und ihm hat es wohl nicht gefallen und das hatte sie traurig gemacht und ihn auch sauer, da andere Jungs die ganze Zeit sagten, wie schön es doch an ihr aussah und das passte ihm verständlicher Weise überhaupt nicht.
Wieso auch immer wollte er ihr nicht sagen, was er hatte, jedoch wusste sie, dass er gestresst war. Ich wusste auch nicht, was es war, aber irgendwas hatte er ihr verheimlicht, weshalb sie genervt war. Wiederum war er genervt, dass sie ihn so aufdringlich Fragen stellte, bis sie es aufgegeben hatte, nachdem er sie unfreundlich gebeten hatte aufzuhören.
Er war momentan sehr gereizt, deshalb war er so ausgerastet.
Ich vermutete, es belastete ihn, dass er Haeun nicht sehen durfte und dass alle Jungs sie anhimmelten, seitdem sie wussten, dass sie nicht der Streber ist, für den sie alle hielten sondern, dass sie sich richtig schön machen konnte.
Wieso er aber dann nicht die Zeit in der sie da war genoss, verstand ich jedoch nicht.

Der ältere seufzte, ,,Wann sind wir endlich daheim?", fragte er.
,,Nicht mehr lange, Luci.", meinte ich lächelnd, als ich seinen Kopf tätschelte, ,,Magst du mir erzählen, was ist?"
Er seufzte, ,,Wieso soll jeder wissen, was ist?"
,,Luci... Ich bin dein Zwilling. Was erwartest du? Haeun ist meine Freundin und du bist mein Bruder!"
,,Na schön...", meinte er, als er sich aufsetzte und mich ansah, ,,Es ist so... Mich nervt es übelst, dass Mama immer so dumm macht und du deshalb immer alles abkriegst. Trotzdem finde ich es ätzend, dass sie mir verboten hat Haeun zu sehen nur, weil ich dich verteidigt habe!"
,,Tut mir leid... Das wollte ich doch nicht.", antwortete ich mit Schuldgefühlen.
,,Nein, es ist nicht wegen dir. Man muss ja auch mal was dagegen sagen, das geht so ja nicht!", fügte er hinzu.
,,Danke, ich weiß das echt zu schätzen...", meinte ich.
Er lächelte stumpf, ,,Jedenfalls bin ich gestresst und kann nicht mals Haeunnie sehen. Du weißt ja wohl genau, wie sich das anfühlt."
,,Ja, aber Haeun ist wenigstens noch in der Schule ansprechbar. Felix ist nicht da...", meinte ich mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
,,Ich weiß, ich weiß... Mich nervt es aber, dass sie die ganze Zeit Fragen stellt..."
,,Lu, sie interessiert sich für dich! Sie macht sich Sorgen um dich!"
,,Ich weiß! Aber momentan kann ich es nicht leiden, weil..."
,,Weil?"
,,Mich nerven diese ganzen Dudes. Sie machen sich an meine Freundin ran und ich fühl mich so, als könnte ich ihr nicht gerecht werden."
,,Was für ein Schwachsinn, Lucas! Wieso denkst du denn sowas??"
,,Nun ja, ich habs Gefühl, sie freut sich, wenn die Jungs ihr Komplimente machen, deshalb versteh ich auch nicht, wieso sie grade so über fürsorglich ist."
,,Bro, sie mag das nicht. Sie kann aber nicht sagen: 'Yo, es juckt mich einen Scheiß, was du sagst.' Deshalb kichert sie halt manchmal und bedankt sich. Du weißt doch, sie ist eher so der cute Typ, das ist ganz normal."
,,Weiß ich doch! Aber momentan kann ich nicht für sie da sein und ich habs Gefühl, sie ist besser ohne mich dran, als mit mir."
,,Lu, das ist Schwachsinn. Sie liebt dich und das sieht man auch."
,,Aber ich kann ihr nichts bieten. Die anderen scho-.", wollte er sagen, bis ich ihn unterbrach, ,,Hör doch auf, dich die ganze Zeit zu Vergleichen! Sie will nichts von den Jungs! Sie will nur dich. Ihr ist es egal, was die Jungs über sie denken, vor allem wenn sie sie alle wegen ihrem äußerlichen plötzlich schön finden und natürlich ist sie dann traurig, wenn du sie in ihrem Kleid nicht schön findest, das ist aber lange kein Grund, dass sie dich nicht mehr haben will!"
Er seufzte erneut, ,,Deshalb nervt mich das momentan so mega, wenn sie die ganze Zeit wissen will, was ist. Es ist mir peinlich, das zu sagen und ich würde sie am liebsten knuddeln, aber ich würde sie und mich dann auf Entzug setzen, weil ich mich sowieso nicht mit ihr treffen kann."
Wir standen auf um die Bahn zu verlassen, als ich antwortete: ,,Lu, sie will deine Nähe. Selbst wenn es nur Händchen halten ist, dann zeigst du ihr wenigstens, dass du sie immer noch liebst, aber so denkt sie halt, du willst sie nicht mehr. Ich meine, ich habe Felix auch geküsst, obwohl ich ihn keine Ahnung wie lange nicht mehr sehen werde, aber wenn ich ihn nicht geküsst hätte, wäre ich traurig. Wahrscheinlich würde sie dich lieber einmal Küssen, dafür paar Tage nicht mehr anstatt mehrere Wochen nicht mehr, weil ihr euch nicht sehen dürft oder wollt. Und hör mir zu, ich verstehe ja, dass du Zweifel hast, aber ich verstehe mehr, dass sie jetzt sauer ist. Du solltest es ihr wirklich erklären. Am Ende geht es so aus, dass sie nicht mehr mit dir reden will und das willst du nicht."
,,Vielleicht hast du ja recht...", meinte er immer noch niedergeschlagen.

How I met your father [A Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt