Kapitel 4: Teil 46

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Anfang Januar 2018

Ich wachte auf und war nicht zuhause. Das ließ mich irgendwie kalt, ich eskalierte nicht so, wie es viele tun würden, sondern blieb ruhig. Als ich mich umsah, sah ich Lucas an meinem Bett sitzen. Er war etwas abwesend und sah verweint aus, deshalb bemerkte er nicht, dass ich wach wurde.
Ich merkte, dass ich an einem Beatmungsgerät verbunden war, als ich mich bewegte und Lucas sofort zu mir sah.
,,Hanna! Du bist wach!!", meinte er erleichtert, als er mich ansah.
Ich nickte leicht, ,,hm win ich?"
,,Was hast du gesagt?", fragte er, als er mir näher kam.
,,Wo bin ich?", meinte ich etwas lauter.
,,Du bist im Krankenhaus."
Mir fiel alles wieder ein. Ich bekam keine Luft mehr, als ich bei meinen Großeltern war.
,,Wie geht es dir?"
Ich nickte nur.
,,Ich hatte solche Angst um dich.", meinte er, als er meine Hand nahm und sie drückte.
Ich lächelte etwas, was er vermutlich nicht sah, ,,Mir geht's gut."
,,Die Ärzte meinten, sie lassen dich am Beatmungsgerät, bis du aufwachst und dann wollen sie deine Lunge untersuchen und danach darfst du vielleicht schon wieder davon weg."
Ich nickte schwach, als Lucas auf den Knopf drückte, dass eine Krankenschwester kommen sollte.
Als sie kam, rief sie einen Arzt, der mich untersuchte.

,,Ms. Bang, das war ganz schön knapp heute. Zum Glück konnten wir dich noch schnell beatmen, Das hätte ganz anders ausgehen können."
Ich nickte leicht, ,,Ich hatte meiner Mutter gesagt, dass ich neues Spray brauchte, dass hat sie aber wohl nicht interessiert..."
,,Es geht hier um deine eigene Sicherheit. Du solltest damit wirklich nicht so fahrlässig umgehen. Du siehst ja jetzt, was hätte passieren können."
,,Sie hatte Stress, deshalb ist sie umgefallen...", meinte mein Bruder.
,,Ist denn sowas vorher schon mal passiert?", fragte der Arzt, als die Tür wieder aufging.
Als ich sah, dass meine 'Mutter' rein kam war ich schockiert und meine Atmung wurde immer schneller. Das sah man zusätzlich auf dem Gerät, das meine Atmung überprüfte.
,,Hanna! Das hast du davon, dass du weggelaufen bist!", rief die Frau.
,,Und wer sind sie bitte?", fragte der Arzt, als er sie aufhielt, näher zu kommen.
,,Ich bin die Mutter!", sagte sie, als mein Herz anfing zu klopfen. Wäre ich nicht an dem Gerät angeschlossen, würde ich wieder umfallen. Ich will nicht noch mals zu ihr ziehen müssen. Ich konnte aber nicht so gut sprechen, also sagte ich nichts, auch aus Angst.
,,Sie ist nicht unsere Mutter!", protestierte Lucas.
,,Sei nicht so frech, ihr beide bekommt Hausarrest!"
Ich bekam Tränen in meine Augen und drückte auf den Krankenschwester Knopf.
Nicht viel später kam eine Krankenschwester, die auch erst mal die Lage abchecken wollte.
,,Gut, dass Sie gekommen sind. Ich muss mich hier um die Patientin kümmern, holen Sie bitte diese Frau hier raus.", meinte der Mann, als er sich wieder mit mir beschäftigte und die Frau Jieun rauszerrte. Man hörte, wie sie sich darüber aufregte, dass ich ihre Tochter sei und dass sie das Recht hätte, mich zu sehen.
,,Okay Hanna, deine Atmung ist in die Höhe geschnellt. Was hat das auf sich? War das wegen der Frau?", fragte er behutsam, als ich nickte.
,,Die ganze Zeit über hast du in dem selben Rhythmus geatmet. Ich versuche dir die Maske abzunehmen und du versuchst dann zu atmen. Wenn das nicht funktioniert, zieh ich sie dir wieder an, okay? Du musst aber versuchen, ruhig zu bleiben. Vergiss kurz den Vorfall von vorhin, ja?"
Ich nickte als Bestätigung, als er die Maske vorsichtig abnahm. Ich setzt mich im Bett auf und atmete tief durch.
Danach lies ich einen Seufzer aus und sagte: ,,Ich kann gut atmen."
Er machte ein paar Atemübungen mit mir und untersuchte meine Lunge, als er nickte.
,,Das war zum Glück nur ein einmaliger Vorfall. Deine Lunge ist genau so funktionstüchtig wie vorher. Jedoch ändert das nichts an der Tatsache, dass du vorsichtig sein musst."
Ich nickte wieder, ,,Ja, Doktor. Ich werde aufpassen."
,,Ich habe dir zwei Asthmasprays verschrieben, die kannst du mitnehmen, wenn wir dich entlassen. Aber zuerst möchte ich wissen, was es mit dieser Frau auf sich hat."
Ich erklärte ihm die ganze Geschichte und das ich nicht wollte, dass sie zu mir kam.
,,Das tut mir alles sehr leid für euch zwei. Du sagtest, du hattest diese Atemprobleme erst seit deinem Vater? Und bei deiner Erziehungsberechtigten bist du immer so nervös?"
,,Nein, wir haben das alles erst gestern raus gefunden, deshalb wollte ich nicht mehr zu ihr heim, weil ich Angst habe, wie sie reagieren würde. Sie hatte mich manchmal geschlagen und ich möchte nicht, dass das sich nochmal wiederholt."
,,Hanna, weißt du, was ich glaube? Es könnte sein, dass das alles psychisch veranlagt ist. Erst seit dem Verlust deines Vaters hast du Atemprobleme. Hast du noch irgendwelche Probleme oder Auffälligkeiten?"
Zuerst sagte ich nichts, dann sprach ich aber, ,,Mein Freund meinte, dass ich vielleicht Bindungsangst haben könnte, weil ich niemandem vertraue... Oder nur sehr schwer."
,,Auch seit deinem Vater...?"
Ich nickte, ,,Ich glaube schon."
,,Okay, das sind schon mal zwei Anzeichen. Ich könnte dich an einer der Psychologen hier verleiten. Die werden dir bestimmt helfen können."
,,War ich schon mal. Die haben nie was davon erzählt."
,,Schau mal. Was wenn du beides Überwinden könntest, nur mit ein wenig Hilfe? Dann wird es mit Beziehungen aufbauen wieder leichter und du musst nicht nochmal so einen gefährlichen Vorfall miterleben. Das wär doch alles viel entspannter."
Ich nickte wieder, ,,Sie haben Recht."

Wir liefen paar Stunden später heim. Ich hatte die zwei Sprays mitbekommen und eine Karte für den Psychologen. Bei Oma und Opa wurde ich erstmal mit Umarmungen und Küssen begrüßt.
,,Halemoni hat dir dein Lieblingsessen gekocht.", sagte sie lächelnd.
,,Danke, Omi. Es tut mir leid, dass ich euch so einen Schreck zugefügt habe."
,,Tu das nicht nochmal, okay Schätzchen?"
,,Ja, Oma.", meinte ich lächelnd.
,,Ihr Kinder, wie wollt ihr denn, dass das weiter geht? Ihr könnt nicht ewig hier bleiben. Alles mit euch verbundene läuft noch über Jieun.", sagte mein Opa, als wir zu Mittag aßen.
,,Ich weiß, Opa... Können wir nicht bei euch bleiben?", fragte ich schmollend.
,,Ihr seid noch minderjährig. Jieun müsste die Erziehungsberechtigung abgenommen bekommen. Außerdem sollten wir Chan einweihen."
,,Bitte Opa, ich möchte nicht wieder zu ihr.", meinte ich seufzend.
,,Ich möchte lieber vorher noch mit ihr reden, in der Zeit dürft ihr hier bleiben. Dann können wir das beantragen." meinte meine Oma.
,,Danke...", meinte ich mit einem dankbaren Blick.

Am selben Abend kam Chan noch vorbei und wir aßen wieder zusammen. Dort bekam er natürlich auch alles angefangen vom Krankenhaus bis zu Jieun erklärt. Natürlich war dieser genau so empört und schockiert wie wir zwei und er drückte mich fest und meinte, dass es ihm leid tat, dass ich immer angemault wurde, ohne was dafür zu können. Ich sagte ihm, dass es nicht seine Schuld sei.
Sie sagten bei meinem Job bescheid, dass ich verhindert war und von Garin kamen mehrere Nachrichten, ob es mir gut ging, was ich bejahte. Ich sagte ihr, dass ich ihr das morgen alles erzählen würde. Natürlich aber nur den Krankenhaus Part.
Ich schrieb den Psychologen an und fragte ihn um einen Termin und sagte, dass ich von dem Arzt im Krankenhaus geschickt wurde.
Die Sache mit dem Erziehungsrecht wollten meine Großeltern morgen regeln. Sie würden zu Jieun gehen und mit ihr darüber reden.

Als ich an meinem Handy war, sah ich, dass Stray Kids zwei neues Video hoch lud. Ein performance Video zu 'Grrr' und 'Young Wings'! Ich sah es freudig an und erzählte Chan später noch, wie gut ich sie fand und schrieb das den membern einzeln. Deshalb waren sie also letztens bei uns im Café! Sie waren nach den Aufnahmen da hin gekommen! Jetzt machte das Sinn!
Mit Felix telefonierte ich heute Abend auch noch, da ich mich gestern nicht mehr bei ihm meldete. Dieser war auch besorgt um mich und sagte mir, dass ich aufpassen sollte. Sonst erzählte ich ihm auch, dass ich die performance Videos cool fand und dass ich ihn vermissen würde. Er sagte mir das Selbe.
Die Sache mit Jieun erzählte ich ihm auch und er war schockiert. Er entschuldigte sich, dass er nicht da war um für mich da zu sein, da so viel passierte und er nicht da war.
Als ich ihm sagte, dass ich schon meinte, er wird nicht für mich da sein können, war er etwas beleidigt, aber es legte sich irgendwann wieder, nachdem ich meinte, dass ich ihn nur aufziehen würde.

Als wir fertig waren, fiel ich müde in mein Bett, da ich schon bei unserem Telefonat fast einschlief. Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und ich konnte relativ gut im Gästezimmer schlafen.

How I met your father [A Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt