Kapitel 3: Teil 19

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Anfang November 2017

Heute stand ich wieder früh auf, um mit Felix zu tanzen. Wir haben uns sogar heute fürs Joggen verabredet. Ich zog eine Sport Leggins an, ein Sport Shirt darüber, eine Sportweste, ein Stirnband und Sneakers. Meine Haare band ich zu einem Hohen Zopf zusammen. Als ich mich fertig machte, ging ich in die Küche um mich mit Felix zu treffen.
„Morgen.", sagte der eben erwähnte Junge zu mir, als ich in die Küche kam.
„Morgen...", antwortete ich ihm.
„You ready? Let's go!"
„Warum so motoviert?"
„Bin ich immer."
Er grinste und zeigte einen Daumen hoch. Ich lies einen kleinen Lacher raus. Dieser Kerl war unglaublich. Kaum zu glauben, dass ich meinen wertvollen Schlaf für ihn aufgab.
Wir gingen raus und fingen an zu joggen. Nach einiger Zeit meldete ich mich zu Wort.
„Man, freu ich mich auf das Eis später..."
Er lachte, „Ja, das glaub ich. Ich bring dich an einen besonderen Ort.", grinste er.
„Was, wohin?", fragte ich verblüfft.
„Ist ein Geheimnis.", meinte er grinsend.
„Aish..."
Er lachte .
Nach einiger Zeit machte ich langsamer.
„Ich kann nicht mehr so schnell...", sagte ich leicht hustend.
„Ach komm schon.", meinte er lachend und drehte sich zu mir um, während er rückwärts weiterlief.
Ich machte wieder langsamer, „Ich kann echt nicht mehr."
Wir joggten jetzt schneller und länger als letztens mit den andern. Ich drehte mich von Felix weg und nahm mein Asthmaspray aus der Jackentasche und inhalierte kurz. Danach steckte ich es wieder weg, drehte mich wieder zu ihm und atmete tief durch.
„Was hast du gerade gemacht?", fragte Felix, als er zu mir kam.
„Nix, warum?"
„Du hast dich weggedreht, ich glaub dir nicht."
„Ich musste niesen, habs nur nicht geschafft."
Er sah mich skeptisch an.
„Was?!"
„Willst dus mir nicht sagen? Es hat sich so angehört, als würdest du irgendwas genommen haben?"
„Und wenn schon. Gehen wir weiter."
Ich lief weiter voraus. Felix kam bald schon nach und lief neben mir. Es fing auf einmal an zu nieseln. Ich bekam ein paar Tropfen ab, aber es war nicht so schlimm. Ich zog meine Kapuze über und lief weiter mit ihm. Mit der Zeit wurde der Niesel zum Regen und dann zum Schütten. Wir hatten keine andere Wahl, als uns unterzustellen, weil wir schon relativ nass waren.
„Super ist das gelaufen.", sagte ich seufzend.
„Dafür kann ich aber nichts."
„Hab ich ja auch nicht gesagt?", meinte ich Augen rollend.
„Ich mein ja nur. Bei dir weiß man nie.",
Er beugte sich schmunzelnd vor mich.
„Yah! Hör auf, sowas zu sagen."
Er streichelte kurz meinen Kopf, „ Nicht böse sein."
Ich nahm seine Hand von meinem Kopf runter. Er schaute mich traurig an. Ich seufzte, als er lachte.
„Hanna~"
„Was denn?", fragte ich, als ich meine Arme vor meiner Brust aus kälte verschränkte.
„Du wolltest doch deine Ängste überwinden. Damit will ich dich nicht dazu bringen, dass du jedem alles sagst, nachdem du vertrauen gewonnen hast, sondern wenigstens, das du weißt, das du jemanden hast, dem du vertrauen kannst. Willst du mir nicht sagen, was du vorher gemacht hast?"
Eigentlich war ich die dumme. Felix drängte sich mir immer auf, aber ich ließ es ja doch zu. Er meinte, ich sollte nicht jedem alles von mir sagen, aber ich war auf bestem Weg, genau das zu tun! Aber das war ja jetzt nicht soooooo schlimm, wenn er das wusste.
„Ich habe Asthma."
„Du hast was?! Warum sagst du mir das nicht vorher, dann hätte ich dich nicht mitgeschleppt! Hanna, warum verschweigst du mir sowas? Du solltest mir doch nicht solche wichtige Sachen verschweigen!"
„Du machst grade wie Channie! Chill mal. Ich hab nur leichtes Asthma. Das ist nicht so schlimm."
„Wie lange hast du das schon?"
„Seit sechs Jahren..."
„Erst so kurz?"
„Ja..."
„Warum?"
„Keine Ahnung... Kam irgendwie plötzlich."
„Ist dir früher was passiert oder so?"
Ich zuckte meine Schultern und rieb mir etwas über die Armen.
„Können wir nicht einfach zurück?"
Er zog seine Jacke aus und legte sie über meine Schultern.
Ich sah ihn fragend an, „Ich habe doch eine Weste an?"
„Dir ist aber kalt. Ich will nicht, das du krank wirst."
„Was ist mit dir? Dann wirst du krank!"
„Interessiert dich das?"
„Ja! Nein! Aish..."
Er lachte, „Komm jetzt. Wir können die Bahn nehmen.", sagte er, als er losrannte.
Ich folgte ihm und eine kalte Luftbriese wehte mir durch die Haare. Ich zog seine Weste mehr über mich. Später kamen wir an der Bahn an und fuhren mir ihr heim. Danach gingen wir schnell ins Building.
„Dusch dich jetzt schnell. Sonst wirst du wirklich krank.", meinte der Ältere.
„Warum kümmerst du dich so um mich?", fragte ich.
„Ich schätze dich sehr. Du bist mir wichtig, ich will nicht, das du krank wirst.", antwortete er entschlossen ohne mich anzuschauen.
Ich sah ihn geschockt an. Damit hätte ich nicht gerechnet. Das kam etwas plötzlich. Außerdem hatte er was gesagt, was niemand zu mir sagte. Naja, so gut wie niemand.
Im Dorm angekommen sprang ich schnell unter die Dusche und ging danach in die Küche, nachdem ich mir was warmes angezogen hatte. Felix saß auch schon geduscht da.
„Können wir heute das Tanzen ausfallen lassen?", fragte ich.
„Klar."
„Danke.", meinte ich und lächelte stumm, „Ich leg mich nochmal kurz hin."
Er nickte, „Schlaf gut."
„Danke.", antwortete ich leise.
Dann ging ich in mein Zimmer und legte mich nochmal kurz hin.

How I met your father [A Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt