Kapitel 3: Teil 17

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Anfang November 2017

Heute morgen in der Bahn, als ich mir Kopfhörer in die Ohren stecken wollte, wurde ich überraschend gestoppt.
„Hey~", meinte Felix.
„Was machst du denn hier?", antwortete ich.
„Wir gehen auf die selbe Schule?", antwortete er lachend.
„Aish, ach wenn schon."
Er grinste, „Ich wollte dir ein Angebot machen."
„NOCH eins?", fragte ich mit großen Augen.
Er lachte und kratzte sich am Kopf, „Diesmal ist es was anderes... Ich wollte dich fragen, ob ich dir helfen soll, Areum alles zu erklären. Ich glaube, wenn ich nichts sage, wird sie dir jetzt erst recht nicht mehr glauben."
Ich schaute mich um und ging näher zu ihm. Zuerst sagte ich nichts, dann sagte ich etwas.
„Ich weiß nicht..."
„Warum nicht?"
„I-ich habe Angst, vor ihrer Reaktion..."
„Ok gut. Dann sag ich ihr alles von meiner Seite."
„Wie soll ich ihr dann bitte meine Seite erzählen? Schon mal darüber nachgedacht?"
„Stimmt. Du hast recht. Die Idee ist nicht so toll."
„Dann meint sie, ich hetzte meinen Freund auf sie, auf den sie steht und hasst mich dann noch mehr."
„Warte! Dann hol ich sie und ihr sprecht euch bei meiner Anwesenheit aus. Ich kann dann ja von meiner Seite was dazu sagen und sie kann dich nicht anfahren. Wie wäre das?"
„Ich bin mir noch unschlüssig..."
„Ich regel das, ich hol sie zu dir, ohne dass sie verdacht schöpft, dass wir zusammenarbeiten."
„Zusammenarbeiten?"
„Hanna, hab vertrauen in mich.", meinte er zwinkernd, „Ich muss mich ja auch irgendwie bei dir beweisen."
Ich seufzte, „Wehe, du verkackst es. Dann habe ich das letzte mal mit dir geredet, Lee Felix."
„Hauptsache du machst Fortschritte. Das ist mir wichtig."
„Wae?"
„Sag ich dir nicht."
„Yah! Wieso nicht??"
„Erzähl ich dir, wenn der Zeitpunkt stimmt."
„Aish... Du bist nervig."
Er lachte, „Weiß ich doch."

„Mianhae, Hanna, dass wir gestern über dich geredet haben. Ich will dir wirklich nur helfen, deshalb hab ich Jeongin gefragt.", meinte Haeun.
„Ist schon ok. Aber bitte mach dir keine Sorgen. Alles ist gut."
„Sicher?"
„Ja, ich hab alles unter Kontrolle."
Na ja, eigentlich ja nicht. Aber sonst würde sie ja nicht aufhören zu nerven. Und eine Nervensäge weniger ist schon mal gut.
Sie sah mich ungläubig an, „Wenn du meinst."
„Vertrau mir, okay?"
Wow, okay. Jetzt fing ich schon so an wie Felix... Ich verbrachte zu viel Zeit mit ihm.
Mein Hand vibrierte plötzlich, also nahm ich es raus.

Annoylix

Hanna, kommst du bitte in den Klassenraum? Jetzt

„Eh Haeun, ich muss jetzt gehen, wir sehen uns später."
„Okay, alles klar, bis dann."
Ich ging in den Klassensaal und sah Felix und Areum da sitzen. Plötzlich wurde ich total nervös.
„Hanna! Was ein Zufall, du kommst gerade recht!", meinte Felix, als er auf mich zu lief, „Setz dich zu Areum, ich geh raus."
„Du gehst was?!", fragte Areum.
„Ich möchte, dass ihr das hier ein für alle mal klärt.", meinte er und ging raus.
Super. Was ein Idiot. Meinte er, ich solle ihm vertrauen, aber er lässt mich hier alleine. Er wusste, dass ich Angst hatte. Er wusste, dass ich Angst hatte, sie zu verlieren.
„Ich will meine kostbare Zeit nicht an so jemandem wie dir verschwenden."
Sie lief an die Tür, als ich mich sammelte und einmal tief durchatmete, „Bitte bleib...", sagte ich leise.
„Was hast du gesagt?", harkte sie nach.
„Bitte bleib...", wiederholte ich etwas lauter.
„Da ist sie wieder. Die Fake Bitch, die sich meine beste Freundin nannte, mir meinen Crush ausspannte und ihn jetzt sogar datet. Du bist immer möchtegerne impulsiv, aber eigentlich bist du ein Weichei, die sich nicht mals traut, mit jemandem zu reden, der ihr mal richtig vertraut war."
„Bitte lass mich alles erklären, Areum."
„Ich möchte deine fake-Erklärungen nicht hören, Bang Hanna."
„Bitte... Du hast einiges missverstanden. Ich vermisse dich, Areum. Ich möchte keinen Streit mit dir."
Eine Träne bildete sich in meinem Auge.
„Dann hättest du mich nicht hintergehen sollen."
„Ich habe Felix nur wegen dir gefragt, ob er eine Beziehung will, Areum. Erinnerst du dich nicht mehr? Du hast mich gefragt, ob ich ihn fragen kann, das hab ich dann auch getan. Aber so stur wie du auch bist, hatte ich keine Möglichkeit mich zu verteidigen. U-und das mit gestern war so, dass ich nicht wusste, wer an der Tür war und deshalb habe ich einfach seine Jacke angezogen, weil ich ein etwas engeres Shirt anhatte und weil ich die Person an der Tür nicht länger warten lassen wollte. Das war der einzige Grund, weshalb ich seine Jacke anhatte. Bitte glaub mir, zwischen uns läuft nichts."
„Warum hattest du denn ein enges Shirt an?! Um ihn geil zu machen? Um mit ihm ins Bett zu gehen??"
„N-nein! Ich hatte das halt an! Das hatte keinen Besonderen Grund! Bitte glaub mir doch, Areum..."
„Ich glaube dir gar nicht mehr! Du bist so falsch, ich dachte niemals, dass du mit ihm ins Bett spri-"
„Yah! Jetzt reicht es aber!!", rief Felix, als er rein kam und die Tür hinter sich schloss.
„Felix... Was machst du hier?", fragte Areum geschockt.
„Ich habe euch die ganze Zeit von draußen zugehört und darauf geachtet, dass ihr euch nicht umbringt..."
Ich trocknete meine Tränen mit meiner Hand und versuchte, nicht mehr zu weinen.
„Ich will das Alles jetzt auch mal in meiner Sicht erzählen. Es tut mir schrecklich leid, falls ich dir falsche Signale gesendet habe, Areum. Du bist ein nettes Mädchen, ich habe dich echt gerne. Ich bin gerne mit dir befreundet, aber ich muss dir leider sagen, dass ich nichts weiter für dich fühle. Ich möchte nicht, dass ihr eurer wertvollen Freundschaft wegen mir ein Ende setzt. Ich weiß, wie wichtig ihr euch seid. Ich möchte mich nicht auf eine Seite von euch stellen, aber ich muss Hanna hier beistehen. Zwischen uns ist nichts und wir hatten auch nicht die Absicht, dir zu schaden. Sie vermisst dich wirklich sehr und ich denke, du bist ihr auch noch eine Erklärung schuldig."
Ich sah auf den Boden und konnte niemandem in die Augen schauen.
„H-hanna, es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid. Ich war so stur und wollte mir nicht mals eine Erklärung von dir anhören... Ich wollte alles gestern mit dir klären, aber als ich seine Weste sah, dachte ich, ihr datet euch wirklich. Ich glaube, ich war so auf einen Freund aus, dass ich mich schnurstracks in Felix verliebte, weil er einen sehr netten Eindruck machte. Mein Kopf hat verrückt gespielt, es tut mir so leid. Es tut mir leid, dass ich dich beleidigt habe und es tut mir leid, dass ich gesagt habe, dass ihr was am laufen habt. Es tut mir auch leid, dass ich dich so belästigt habe, Felix. Es tut mir leid, dass ich mich in dich verliebt habe.", erklärte sie, als sie anfing zu weinen.
„Schon gut, mach dir darüber keinen Kopf, vergessen wir das.", meinte er, als er auf mich zukam, mich zu Areum schob und mir ein Anzeichen gab, sie zu umarmen.
Ich legte ganz vorsichtig meine Arme um Areum und musste auch weinen, „Du bist einfach so stur.", sagte ich, als ich leicht lachen musste, „Ich glaube, du solltest dir nicht so viele Gedanken um einen Freund machen."
Sie umarmte mich auch fest, „Es tut mir alles so leid... Bitte vergib mir."
„Habe ich schon längst. Mach dir nicht so viele Gedanken, alles ist ok, solange wir wieder Freunde sind."
„Ja, bitte."
Ich lächelte und ließ sie langsam los. Wir harkten unsere kleinen Finger ein und Stempelten mit unseren Daumen die Freundschaft ab.
Ich kramte in meiner Tasche und gab ihr ihre Kette zurück, „Ich glaube, die gehört dir."
„Du hast sie nicht weggeschmissen?", fragte sie erstaunt und nahm sie.
„Natürlich nicht, niemals."
Sie lächelte, „Ich kann so froh sein, jemanden wie dich zu haben."
Gerade als wir fertig waren, klingelte es. Jetzt ist die Mittagspause vorbei.
„Ist doch wieder alles gut gegangen.", meinte Felix lächelnd.
„Ja, danke.", meinte meine beste Freundin.
„Ich freu mich sehr für euch.", sagte er lächelnd.

„Wie lief bei euch die Arbeit?", fragte Lucas.
„Gut! Ich hatte echt ein gutes Gefühl. Ich glaube, die Arbeit ist nicht so schlecht gelaufen! Bei dir?"
„Es geht. Ich war bei ein paar Sachen verwirrt und habe glaube ich ein paar dumme Fehler gemacht. und bei euch?", fragte er Felix und Jeongin.
„Lief ganz gut", meinte der Ältere.
„Bei mir auch.", erwiderte mein bester Freund.
„Na dann, hoffen wir das beste!", meinte ich, als ich aufstand und die Schüsseln einsammelte, „Du Lu?"
„Ja?"
„Möchtest du dich wieder zu Felix setzen?"
„Ist mir egal. Ich sitze neben euch beiden gerne."
„Und wenn ich dich frage?"
„Ja, okay. Wieso nicht. Aber warum?"
„Ich hab mich mit Ari ausgesprochen.", sagte ich, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
„Endlich!!!", meinte Jeongin, „Ich freu mich so für euch."
„Ich mich auch!", erwiderte Lu, „Wie habt ihr das gemacht?"
„Wir waren zusammen in einem Raum und sprachen uns aus. Jemand hat mich in den Raum geschickt.", meinte ich mit einem kleinen lächeln.
„Super! Und deine Mathearbeit ist gut gelaufen! Ich freu mich so für dich.", meinte Jeongin und umarmte mich, als ich diese lächelnd erwiderte.

Felix sah mich an.
„Was ist denn?", fragte ich ihn.
„Vertraust du mir jetzt mehr?"
„Ani."
„Warum?", fragte er geschockt.
„Du hast dein Versprechen nicht gehalten."
„Was? Ich hab dir geholfen und ihr seid jetzt wieder gut!"
„Ja, sind wir. Aber du hast gesagt, bei deiner Anwesenheit! Damit sie mich nicht anmault."
„Na ja, so genau stimmt das ja nicht. Ich war dabei, nur nicht im Raum, sondern vorm Raum. Ich hab ja trotzdem alles mitbekommen und bin rein gekommen, als es zu viel wurde."
„Hast du mitbekommen, wie sie mich beleidigt hat?!"
„Ja, hab ich. Aber das musst du halt auch trainieren, Hanna. Du meintest, du hast Angst vor ihrer Reaktion, also musst du ja lernen, auch damit klar zu kommen."
„Sie hat mich angemault, sie hat mich als Fake Bitch bezeichnet und-."
Felix unterbrach mich, indem er seine Hand auf meinen Mund legte. Ich war geschockt und sah ihn mit großen Augen an.
„Mian, Hanna. Es tut mir leid, das sie dich so beleidigt hat. Ich passe auf, dass du nicht nochmals so angefahren wirst, ok? Das war mein Fehler, es tut mir leid."
Ich sah ihn nur weiterhin geschockt an und nickte leicht. Daraufhin nahm er auch seine Hand wieder weg.
„Hauptsache, sie hat sich bei dir entschuldigt und ihr seid wieder befreundet. Und du redest noch mit mir.", fügte er leise hinzu.
Nicht mehr mit ihm reden? Warum sollte ich nicht mehr mit ihm reden? Na ja, ich musste ihn ja nicht verstehen.

Wir machten weiter Hausaufgaben und ich erklärte ihm bei den koreanisch Hausaufgaben, was er nicht verstand.
„Machst du eigentlich irgendein Sport?", fragte mich Felix, als wir unsere Sachen wegpackten.
„Ne... Warum?"
„Du könntest ja mal mit mir die Sachen machen, die wir normal so vorm Tanzen machen.", erwiderte er grinsend.
„An was denkst du?", fragte ich.
Dieser Typ wurde ja immer mysteriöser... Wann hörte er denn endlich auf, so aufdringlich zu sein?
„Ab und zu gehen wir raus joggen."
„Joggen?! Nie im Leben, nein. Nicht mit mir."
„Ach komm schon. Dann kannst du auch mit Jeongin mehr machen, weißt du?"
„Versucht du Jeongin gerade als Köder auszunutzen?", fragte ich unglaubwürdig.
„Ich mein ja nur. Du siehst ihn selten und das wäre eine Möglichkeit, den Kontakt aufrecht zu halten, weißt du?"
„Du bist echt unmöglich."
Ich schüttelte meinen Kopf und sagte das leise.
„Jisung würde bestimmt auch gerne nochmal was mit dir machen. Geschweige denn von Hyunjin. Die fänden das bestimmt richtig toll, wenn du mitmachst."
„Du lässt mir ja keine andere Wahl! Ahhhh ich hasse dich Lee Felix!"
Er grinste, „Wenigstens magst du die anderen."
Ich schaute ihn an und schüttelte den Kopf, „Wann geht ihn joggen?"
„Jetzt.", sagte er selbstverständlich.
„Jetzt?!"
„Jap~."
Ich seufzte, „Mein Leben ist so schrecklich."
„Du alter Pessimist.", meinte er lachend.
„Du bist way to optimistisch."
„Way to~.", meinte er lachend.
„Yah! Mach dich nicht darüber lustig."
„Mach ich nicht! Ich find das witzig, wie du zwei Sprachen kombinierst."
„Du machst mich echt fertig."
Ich ging aus dem Zimmer raus und suchte Jeongin.
Dieser erzählte mir, dass er jetzt mit Hyunjin, Jisung und Felix joggen gehen würde. Ich sagte, ich würde mich ihm anschließen und zog mir dann Sportsachen an. Danach gingen wir joggen.

Die hatten schon nen straffen Terminplan. Das war echt anstrengend, ich konnte fast nicht mit halten. Als wir fertig waren, duschte ich mich und die Jungs gingen in den Tanzraum, um dort mit den anderen Krafttraining zu machen. Danach ging ich in mein Zimmer und aß beim K-Drama gucken Chips. Ich spürte schon den Muskelkater, der sich in meinen Oberschenkeln bildete. Nachdem wir später zu 10. zu Abends gegessen haben, ging ich auch ins Bett, weil der Tag echt anstrengend war.

How I met your father [A Stray Kids FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt