Generation Antihero 2

Pläne für nahe und ferne Zukunft

Fröhlich stellte Henry vor: "Und das ist Shark. Mit unser größter Beschützer". Schüchtern winkte er zu Henrys Eltern. Die Mutter lächelte: "Ein wirklich hübscher und stattlicher Mann". Über den Kommentar war der Vater nicht so erfreut: "Bitte?". Auch Henry machte große Augen. Schnell stieß er Shark an: "Zeig mal deine hübschen Reißzähnchen". Er tat einfach das, was Henry sagte und schon sprangen die Elternteile zurück. Danach schubste Henry ihn: "Ich glaube, Olga und Vincent van Goat vermissen dich". Während Shark schon wieder ging, erinnerte sich Henry an die Zeit, als es mal einen riesigen Familienstreit gab, weil seine Mutter einem fremden Mann schöne Augen zuwarf. Das sollte sich bloß nicht wiederholen, erst recht nicht mit Shark. Übrig blieben nur noch Lucky, Koi und Shota, welche gerade gemeinsam zockten. Henry fühlte sich unwohl: "Ich stelle euch die mal nicht vor. Koi ist bestimmt noch sauer, weil du ihn als Mädchen bezeichnet hast. Aber das neben ihm sind sein bester Freund Lucky und sein älterer Bruder Shota". 

Da kam dann noch Kikis Sohn die Treppe runter gerannt. Zigz lief ihm nach: "Du solltest doch gar nicht wach sein! Hör auf, deiner Mama so einen Stress zu bereiten!". Jurij lief direkt zu Henry und umarmte ihn. Schmunzelnd hob Henry ihn auf seine Arme: "Das ist Jurij. Er gehört natürlich nicht in diese Gang. Seine Mutter auch nicht, aber beide wohnen hier. Kiki, seine Mutter, hat ihr eigenes Café hier um die Ecke". Der Vater bekam fast einen Herzinfarkt: "Der sieht dir sehr ähnlich!". Henry schrak auf: "Ich bin doch nicht der Vater!". Ilus grunzte seltsam, aber nicht vor Lachen: "Bitte nicht...". Zigz hielt schon seine Arme zu Henry: "Dürfte ich bitte?". Henrys Mutter fragte: "Zigz, richtig? Bist du dann der Vater?". "Schön wär's", schnaubte er. Hinter ihm tauchte Kiki auf: "Jeremy". Er schrie kurz auf und lächelte dann nervös: "Hey, ich wollte dir gerade Jurij zurück bringen". "Wenn du schon dabei bist, könntest du ihm dann bitte seinen Schlafanzug anziehen?", bat sie mit verschränkten Armen. "Ja! Ja, klar!", nickte er heftig. Derweil Kiki schon wieder hoch ging, hielt Ilus Zigz am Arm fest: "Seit wenn erledigst du Aufgaben für sie und wieso?". Total verwirrt zog er die Schultern hoch: "Ich weiß es nicht".

Auf der Treppe kreuzten sich dann Zigz und Dexter. Dexter trat der Runde bei: "Und? Wie läuft es?". Henry gab zu: "Besser, als gedacht". Der Mutter fiel wieder ein: "Ach, Paul! Hast du Henrys Kinderbilder eingepackt?". Schlagartig bekam Henry große Augen und er korrigierte sich: "Es läuft absolut schrecklich!". Dexter kicherte leicht und Ilus ging unauffällig einen Schritt näher an Henrys Eltern ran. Schon beim ersten Bild hörte man ein kurzes Lachen von Ilus, da hielt er sich direkt die Hand an den Mund und versuchte es zu unterdrücken. Henry lief rot an: "Schau weg!". Neugierig kam Koi hinzu und hatte keine Scheu, seine Lache zu verstecken: "Hah! Du siehst kein Stück anders aus! Du warst schon immer ein Teddybär!". Da wurde ein Handy mit Bildern von einem kleinen asiatischen Jungen rein gehalten. Koi erkannte die Bilder sofort wieder: "Holy Fuck-! Shota, pack's weg!". Henry verschränkte seine Arme und grinste gehässig: "Immerhin sah ich nie aus wie ein Nerd". Shota hielt sein Handy mit Kois Kinderbildern hoch, während Koi versuchte, sich das Handy ab zu greifen.

Sie fingen sogar an, auf Japanisch zu diskutieren. In der Zeit konnte Lucky sich hinter Koi stellen und sich die Bilder ansehen. Zigz war oben schnell fertig und fragte : "Wollen wir einfach alle direkt unsere Kindheit offenbaren?". Da kramte er schon in seinem Portmonee nach Bildern. Henry fühlte sich ein Bisschen gedemütigt: "Dann wäre ich nicht so alleine...". Koi rief aufgebracht: "Verarschen?! Du warst wenigstens süß! Ich sah aus wie eine Kartoffel! Shota, niemand will mich mit braunen Haaren sehen!". Weiterhin behielt Shota grinsend seinen Arm oben: "Wenn du es dir wünschst, kann ich auch Bilder von mir zeigen". "Hauptsache weg mit meinen!", antwortete Koi. "Aber wir haben doch so schöne Bilder zu zweit", bedauerte Shota und suchte in seiner Galerie. Koi sprang wieder seinen Bruder an: "Nicht die Weihnachtsbilder!". Sie prügelten sich fast, hingegen legte Zigz ruhig lächelnd ein Bild von sich auf den Tisch. Kiki spinkste ebenfalls und hob eine Augenbraue: "Du hattest nie einen guten Kleidungsgeschmack. Und diese Haare". Grantig murrte Zigz: "Ich mochte meine Haare". "Ja, so sehr, dass du sie dir geschnitten und rot gefärbt hast", nickte sie ironisch und ging rüber, um sich Henrys Bilder anzusehen.

Henry wollte seine eigenen sowieso nicht sehen, also tauschten er und Kiki Plätze. Verwundert fragte er: "Wer sind die zwei Frauen auf dem Bild?". "Das Mädchen mit den braunen Haaren ist meine Schwester und die blonde Frau war meine Mutter", erklärte er. Suspekt sah Henry sich das Bild ganz genau an: "Deine Mutter war so hübsch?". Etwas traurig, dennoch lächelnd nickte er: "Wunderschön, ich weiß...". Henry ruinierte seine schwelgende Stimmung, als er die Frau mit ihm verglich: "Was ist dann schief gelaufen?". Zigz Blick sank ein und er war wieder genervt: "Danke". Lucky schaute überall rein und hinterfragte weiter: "Teddy hat Recht. Sogar deine Schwester ist hübsch geworden". Zigz hob nun beleidigt seine Stimme: "Ich dachte, du hättest Aussehen nicht zu bewerten!". Verwirrt schüttelte Lucky mit dem Kopf: "So funktioniert das mit Aromantik nicht".

Ilus war immer noch von Henrys Bildern abgelenkt und Koi versuchte weiterhin, Shota von sämtlichen Bilder Show-Cases abzuhalten. Daher war Shark der, der mit Vincent van Goat auf seinen Armen und Ringo auf dem Kopf hinzu trat und fragte: "Wo ist deine Schwester?". Zigz dachte nach und atmete schwer aus: "Uff, gute Frage. Das letzte Mal, als ich sie sah, war sie Anwältin mit Ehemann, einem Kind und nochmal schwanger". Henry schlussfolgerte: "Ihr seid Tag und Nacht". "Das stimmt, auch hatten wir nie ähnliche Persönlichkeiten. Aber Geschwister sind nun mal die einzigen Feinde, die du nicht hassen kannst", demonstrativ zeigte er auf Koi und Shota, "Eigentlich verstanden wir uns ganz gut. Sie hat mich oft geschützt, da sie älter als ich war. Ich bin auf ihren Erfolg nicht eifersüchtig, sie verdient es sich mit ihrem starken Charakter. Einfach hatte sie es nicht". Anscheinend hörte Ilus doch mit halbem Ohr zu, da er vorschlug: "Du könntest sie für den diesjährigen Urlaub besuchen". Unbehagen kratzte er sich am Nacken: "Wenn ich denn wüsste, wo sie sich mittlerweile aufhält. Wir haben seit Jahren keinen Kontakt mehr". Shark stand ihm bei Seite: "Ich helfe dir".

Henry war ratlos: "Was für ein Urlaub?". Lucky klärte auf: "Jedes Jahr im Zeitraum zwischen April und Mai bekommt jeder zwei Wochen Urlaub und ist frei gestellt zu tun, was man will. Du darfst reisen, wohin du willst, dich dämlich anstellen... Im Grunde das Argument, was Koi überzeugte, hier mitzumachen". Endlich gab Koi auf und er sprang zu Lucky: "Dann kann ich dir endlich meine Heimatstadt und generell Japan zeigen". Shota kam mit leuchtenden Augen hinzu: "Wir waren seit Jahren nicht mehr in Japan!". Ilus war mit den Bildern durch und erinnerte: "Vergesst nicht, euch alle einzutragen, damit ich weiß, wo ihr euch aufhaltet". Zigz konnte nur grob angeben: "Shark und ich würden dann nach meiner Schwester suchen. Sie sollte aber hier in Amerika sein". Ilus fragte besorgt: "Könnt ihr denn Olga mitnehmen?". Henry lächelte: "Ich kann mich doch in der Zwischenzeit um sie kümmern". Sofort schüttelte Ilus mit dem Kopf: "Und mich alleine nach Costa Rica reisen lassen?". Henry gab quietschende Geräusche von sich, als ihm die Kinnlade runter fiel. 

Auf einmal schritten Henrys Eltern ein: "Oh, so ein Urlaub am Strand wäre doch wunderbar, um sich noch besser kennen zu lernen". Absolut nicht begeistert drehte Ilus sich um: "Was?". Hinter den Eltern stand Dexter. Er hob unschuldig die Arme: "Das war nicht meine Idee". Auch Henry hatte Einwände: "Oh... Wollt ihr nicht lieber hier bleiben? Ihr würdet doch gar nicht von illegal verdientem Geld reisen wollen". Der Vater winkte ab: "Ach, wir bezahlen das selbst. Wir könnten so eine Reise von euch auch gar nicht bezahlen lassen". Ilus schnappte sich Dexter und zog ihn gewaltsam um die Ecke: "Du schiebst jetzt die Kuh-Wache, ob du willst oder nicht und mir ist egal, ob du weiter reisen wolltest!". Dexter war ratlos: "Das war nicht mein Plan, ich wusste doch von gar nichts!". "Aber du hast sie hierher gebracht, keine Widerworte!", zischte er und schubste ihn gegen die Wand.