Selbstbewusst leben

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Lucky raschelte mit einer Chipstüte in der Hand und riss den Vorhang zu Kois Loch auf: "Platz da, ich will was zocken". Koi lehnte ab: "Sorry, aber gerade muss ich mein Handy zurücksetzen. Das Fötzchen soll mich nicht ein drittes Mal orten. Sie soll sich verfickt nochmal aus meinem Leben raus halten und aufhören, mir hinterher zu rennen. Soll sie doch Spaß bei anderen finden. Egal, ob mit Waffen oder unter einer Bettdecke". Fast Angst bekommend hob Lucky die Arme: "Ich komme dann in einer halben Stunde wieder". So drehte er sich um und stieß fast in Henry rein, welcher auf sein Handy sah. Direkt fing Lucky ihn ab: "Er hat seine fünf Minuten. Was auch immer es ist, du lässt ihn jetzt besser da drinnen hocken - alleine". "O- ok, aber seit wann hat der Drucker Aggressionsprobleme?", verwirrt ließ Henry sich wieder weg zerren.

Auf den Bildschirm konzentriert fiel Koi auf: "Hm, warum denn meine ganzen schönen Daten ruinieren, wenn ich auch einfach sie hacken und ruinieren kann?". Für ihn waren das nur drei Klicks und ein paar Codes. Innerhalb weniger Minuten sah er Bambis Handybildschirm und wie sich gerade Sachen darauf bewegten. Also war sie aktiv am Handy. So lange machte Koi erst nichts. Er sah, dass sie eine Nummer wählte und jemanden anrief. Hoffend auf Informationen, um sie zu erniedrigen, hörte er über Kopfhörer mit. 

Nur der Anrufbeantworter sprang an, trotzdem hinterließ Bambi eine Nachricht: "Hallo Julyn, hier ist Ahri. Ich weiß, wir haben seit vier Jahren kein Wort gewechselt. Aber das hier ist sowieso das Letzte, was du von mir hören wirst. Als ich plötzlich verschwand, kam ich in eine Straßengang, welche durch den Verkauf von Drogen alle Mitglieder überleben ließ. Doch ist diese Gang im Streit mit einer anderen starken Gruppe. Ziemlich zeitnah wird es zu einem großen Kampf kommen, den ich mit Sicherheit nicht überleben werde. Ich habe da jemanden unterschätzt und sehr wütend gemacht. Dennoch werde ich mit voller Kraft rein stürmen und mein Bestes geben. So kennst du mich nicht, aber ich werde dreckige Tricks ziehen müssen, um eine Chance zu haben. Bitte richte das unseren Eltern aus und versuch nicht, mich zurück zu rufen". Mit einem weiten Grinsen lehnte Koi sich zurück und legte entspannt die Hände an seinen Hinterkopf: "Ach ja? Ist das so? Dreckige Spiele gegen mich...? Da kenn ich mich doch aus...".

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Müde trat Ilus an Koi heran: "Lucky meinte, du wolltest mir etwas sagen?". "Wollte nur warnen, dass man uns eventuell mit einem Messer im Rücken überraschen will", lässig drehte er ein Butterfly um seine Hand. "Mach keine voreiligen Schritte, hab noch etwas Geduld. Ich weiß, wie gerne du ihr den Kopf abreißen willst. Darfst du auch, wenn der Kampf durch ist", erinnerte Ilus ihn. Er zog die Schultern hoch: "Ich weiß, ich bin auch nicht ungeduldig. Das war wirklich eine Warnung. Wir sollten immer auf hinterlistige Sprüche und Aktionen achten. Ich habe meine Pläne schon im Kopf". "Sorg einfach dafür, dass deine Brille sauber und ganz bleibt. Sonst wirds wieder teuer", winkte Ilus ab und begab sich gähnend nach oben. Auf dem Doppelbett lag Henry auf dem Bauch und schwenkte seine Beine vor und zurück: "Oh nein, ist der Tiger etwa müde?". "Ich hatte eine ganze Diskussion hinter mir, weshalb Shark Vincent van Goat nicht mit in die Sushi Bar nehmen dürfte", hob er die Augenbrauen. "Wie hast du ihn überredet?", fragte er neugierig nach. -"Gar nicht".

In der Sushi Bar hockte auf Sharks Schoß die Kleinziege, während Zigz genießend schmatzte: "Ich muss schon sagen, ich habe die asiatische Küche vermisst". "Kiki hat asiatische Freundin, sie kann das lernen", schlug Shark vor. "Ich will sie doch nicht belasten. Nein, in den nächsten Tagen werde ich ihr etwas kochen", meinte er zielstrebig. Urteilend sah Shark ihn an: "Du wirst es vergessen". "Vielleicht, aber das hält mich nicht von dem Gedanken ab!", verteidigte er sich. Die Tür zum Laden ging auf und Zigz erkannte die weibliche Stimme sofort wieder: "Jeremy? Was ist mit deinen Haaren passiert?". Sogar mit Stäbchen im Mund nuschelte Zigz gegen die Theke: "Oh Fuck". Lächelnd drehte er sich um: "Hallo April! Was tust du denn hier? In Seattle? Wo ich wohne und arbeite? Wovon du nichts wissen solltest?". "Du hast mir seit einer Woche nicht mehr geantwortet", meinte sie besorgt, "Nur wegen den Haaren?". Er ließ die Schultern sinken: "Eigentlich sind sie immer so gefärbt. Tut mir leid...". 

Sie verschränkte ihre Arme: "Du hast dich für andere Dinge zu entschuldigen. Ich weiß nämlich, was du beruflich machst". Zigz schluckte großäugig, ruckartig packte sich Shark Zigz beim Kragen und befahl schon: "Renn!". Da hielt April Shark fest, sodass er beim Loslaufen gezerrt wurde und samt Ziege auf den Boden fiel. Erschrocken sah Zigz seine Schwester an: "Wie stark bist du?!". Mit gehobener Nase sprach sie: "Ich kann viel mehr, als du denkst. Zum Beispiel habe ich heraus gefunden, dass Spencer fließend Spanisch spricht und ich habe es im Studium weiter gelernt". "Wir sind verloren...", war Zigz fassungslos. Sie legte ihre Hand auf die Schulter ihres Bruders und flüsterte ihm zu: "Ich habe die Waffen im Kofferraum deines Autos gesehen und mir war bewusst, dass du keinen normalen Job hast". Vom Boden gab Shark sich selbst einen Schlag ins Gesicht und Zigz holte mit geschlossenen Augen tief Luft: "Ich bin nicht der Schlauste aus der Gruppe... April, hör zu - Auch wenn du Anwältin bist, du darfst auf keinen Fall-". Sie unterbrach ihn: "Ich werde euch doch nicht verraten".

Beide gaben irritierte Geräusche von sich. Weiter erklärte sie: "Ich kenne dein gutes Herz. Die Waffen nutzt du nur für das Gute. Ihr bekämpft die bösen Jungs auf der Straße. Ich meine, wie schrecklich sind diese Leute, die falsche Personalausweise drucken, um völlig fremde Menschen für Geld illegal ins Ausland zu befördern?". Sie fing an zu lachen und Zigz machte nervös mit: "Klar, das ist ja schrecklich! Ja, ich würde so etwas nie tun! Vor allem Shark nicht!". Shark knurrte ihn korrigierend an: "Spencer!". Aus der realisierten Dummheit knallte Zigz seinen Kopf auf die Theke. April lachte leicht: "Mir ist doch klar, dass ihr Decknamen braucht. Keine Sorge, bei mir seid ihr sicher. Shark passt zu einem so großen, starken und taffen Mann wie dir". Immer noch auf dem Boden liegend sah Shark sie fragend mit der Ziege auf dem Bauch an: "Ich mag Tiere, aber keine Haie". Danach wand sie sich kichernd wieder an ihren Bruder: "Du hast doch bestimmt auch einen coolen Namen". "Klar, und der hat ganz bestimmt nichts mit meiner Sucht zum Rauchen zu tun", grinste er schief.

Shark stand wieder auf und auf einmal sprach April mit ihm auf Spanisch. Zigz versuchte sich irgendwas daraus zu schließen, weil Shark auch antwortete. Sie führten sogar eine mehr minütige Unterhaltung. Nur irgendwann verschärfte Shark seinen Blick, sagte noch etwas und verließ die Sushi Bar dann mit seiner Ziege. Zigz fragte direkt nach: "Hast du etwas Schlechtes über Tiere gesagt?!". Sie schüttelte leicht zurück geschlagen mit dem Kopf: "Nein, er ist nur gleicher Ansicht wie du. Er würde nicht damit klar kommen, etwas mit der Schwester seines besten Freundes zu probieren". Baff fiel Zigz der Kiefer runter: "Das hat er so gesagt?". "Ja, ach naja. Zwar schade, aber ihr lebt sowieso etwas zu gefährlich für mich. Deswegen muss ich auch bald wieder gehen und kann nicht lange mit dir Zeit verbringen. Aber bitte behalte den Kontakt mit mir bei. Du bist immer noch mein kleiner Bruder", forderte sie. "Natürlich...", kam es perplex von ihm.

"Eine Frage noch - Wie läuft es mit dieser Kiki? Meine Freundin würde noch-", fragte sie, da sprang Zigz hoch und rannte raus: "Ich muss gehen, der Dienst war anstrengend! Shark- Spencer- Will bestimmt noch die Ziege baden! War schön, dich wieder zu sehen!". Verwirrt sah sie ihm nach: "Das letzte Mal, als er so war, versuchte er die Sache mit Taya vor mir zu verstecken...". 

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